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Altes Konzept in Neu: Ein Unverpackt-Laden für Grosshöchstetten

Der Laden an der Bernstrasse 2 in Grosshöchstetten wird wiederbelebt. Miriam Diaz aus Bowil verwirklicht dort ihren Traum und bietet Bio-Produkte ohne Verpackung an.

Das Lokal an der Bernstrasse wurde frisch renoviert. (Bild: Res Reinhard)

"Ich kann es selbst noch gar nicht glauben", sagt die Bowilerin mit spanischen Wurzeln. Am 16. September (das Datum vergisst sie nicht mehr) fasste Miriam Diaz den Entschluss und kaum drei Monate später wird er komplett in die Realität umgesetzt sein. Schon lange träumte sie von ihrem eigenen Laden. Es fehlte jedoch die konkrete Idee und der passende Ort. Dann kam alles auf einmal.

 

2008 hat die heute 48-Jährigen die Diaz Liegenschaftsdienst GmbH von ihrem Vater übernommen. Mit der Zeit wuchs jedoch der Wunsch nach etwas Eigenem. "Umwelt, Abfall und Plastik sind in unserer Familie schon länger grosse Themen. So entstand die Idee des Unverpackt-Ladens", erzählt Diaz. "Kicherärbsli Unverpackt" soll er heissen. "Der Name trifft es einfach. Ich bin klein und lache gerne. Natürlich mag ich Kichererbsen auch gerne zum Essen", erklärt die Neo-Ladenbesitzerin fröhlich.

 

 Als auch noch das frisch renovierte Lokal am Kreisel in Grosshöchstetten zur Verfügung stand, passte alles zusammen. Momentan steht die Baupublikation im Anzeiger ausgeschrieben und Miriam Diaz erhielt bereits viel Zuspruch. "Es ist schön, dass so viele Leute reagiert haben", sagt Diaz.

 

Verpackung weglassen

Auch aufgrund der Reaktionen ist sich Miriam Diaz sicher, dass ihr Konzept Anklang finden wird, auch wenn der Trend momentan eher in der Stadt und nicht in ländlichen Gemeinden stattfindet. "Früher hat es ja gerade auf dem Land auch so funktioniert", sagt die Unternehmerin. In ihrem Laden sollen die Kunden Lebensmittel aus Bio-Produktion in eigene und individuelle Gefässe abfüllen. Bezahlt wird nach dem Gewicht des Inhalts. So wird einerseits die Verpackung gespart und die Menge lässt sich nach eigenem Wunsch dosieren. Damit soll auch unnötigem Wegwerfen von Lebensmitteln vorgebeugt werden.

 

Das Angebot der Produkte soll laut Diaz vor allem regional sein. Allerdings pflegt sie auch Beziehungen nach Spanien, dank ihren Eltern die von dort stammen. Daher sollen auch einzelne Spezialitäten aus dortigen Produktionen zukünftig im Sortiment zu finden sein. Allgemein sollen besonders Klein- oder Familienbetriebe sowie Manufakturen unterstützt werden.

 

Kaffee, Kuchen und Mittagsmenü zum Mitnehmen

Neben dem Laden soll auch ein Café eingerichtet werden, wo sich Kunden zu Kaffee oder Tee mit selbstgemachtem Gebäck treffen können. Dabei erhält Miriam Diaz Unterstützung von ihrer ältesten Tochter, die gelernte Köchin ist und sich jetzt noch in der Patisserie ausbilden lässt. Aber es kommt noch mehr. Im Kicherärbsli sollen auch Mittagsmenüs zum Mitnehmen angeboten werden. Laut Miriam Diaz sei es wichtig, dass sie frisch gekocht werden und Lebensmittel verwendet werden bevor sie ablaufen.

 

Die Auflagefrist für das Kicherärbsli läuft noch bis zum 9. November. Auf Ende November plant Miriam Diaz die Eröffnung. Die Liegenschaftsdienst-Firma lässt sie vorerst noch weiterlaufen. Auf lange Sicht möchte sich Miriam Diaz aber nur noch ihrem Laden widmen.


Autor:in
Adrian Kammer, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 22.10.2020
Geändert: 22.10.2020
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