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Grüne Worb: Rundum-Einsatz für eine sichere Veloverbindung
Die Velowegverbindung zwischen Migroskreisel und Rubigenkreisel macht den Grünen Worb Gedanken: Der geplante Neubau auf dem Areal der ehemaligen Käserei verhindert einen durchgehenden Veloweg. Deshalb reichten sie zuerst im Parlament ein dringliches Postulat dazu ein, dann bei der Gemeindeverwaltung eine Einsprache gegen die Baupublikation Richigenstrasse 2.
Die Grundlagen sind gegeben, die Zahlen klar: Fahren pro Tag 10'000 Autos mit Tempo 50 durch eine Strasse, braucht es einen Veloweg – idealerweise einen abgetrennten. Im Fall der Strasse zwischen Migroskreisel und Rubigenkreisen sieht das jedoch nicht gut aus: Die auf dem ehemaligen Käsereiareal geplanten Bauten stehen so nah neben der Strasse, dass trotz täglich 12’400 durchfahrenden Autos ein solcher Veloweg nicht durchgehend möglich ist.
Einsprache gegen Baupublikation
Deshalb haben die Grünen Worb im Juni eine Einsprache «in Sachen Baupublikation Richigenstrasse 2» eingereicht. «Auf der ganzen Länge des Projektperimeters ist der Strassenabstand für Bauten entlang der Rubigenstrasse so weit zu vergrössern, dass die Realisierung von beidseitigen Velowegen von mindestens zwei Metern Breite möglich ist», verlangen sie.
«Wichtige Schulwegverbindung»
Ihre Begründung: Es handle sich bei der Strecke vom Käsereikreisel zum Rubigenkreisel um eine Velohauptverbindung nach Worb SBB und Rubigen. «Zudem ist die Strecke eine wichtige Schulwegverbindung Richtung Wislen, Worb SBB und Vielbringen.» Das Massnahmenblatt «Schulwege» halte jedoch fest, Kinder müssten sich auf dem Weg zur Schule möglichst gefahrenfrei im Strassenraum bewegen können.
Auch als dringliches Postulat eingereicht
Damit dieses Anliegen auf allen Ebenen behandelt wird, haben die Grünen Worb im März dieses Jahres bereits ein dringliches Postulat im Parlament eingereicht. «Sind die Areale ‘Alte Käserei’ und ‘Sägesser’ einmal überbaut, können sichere Radwege auf der stark befahrenen Kantonsstrasse zwischen Rubigen- und Migroskreisel aus Platzgründen nicht mehr realisiert werden», erklären sie die Dringlichkeit ihres Postulats. Das hat eingeleuchtet, das Parlament hat diese an der letzten Sitzung deutlich gutgeheissen.
Nicht einfach Baugesuche durchwinken ...
Roland von Arx, Sekretär der Grünen Worb, nickt und sagt, bei der Gemeinde renne man mit diesen Begehren offene Türen ein, aber letztlich habe der Kanton am Ende das Sagen. «Auf unsere Anfrage, was in dieser Sache laufe, erhielten wir von der Gemeinde die Antwort, im Rahmen der Baubewilligung werde gefragt.» Dennoch findet er: «Es kann doch nicht sein, dass man Baugesuche durchwinkt, und am Ende sagt der Kanton wie seinerzeit bei der Enggisteinstrasse bedauernd, es sei halt jetzt zu eng.»
... sondern rechtzeitig etwas unternehmen
Bei der Rubigenstrasse hingegen habe man heute die Möglichkeit, noch etwas zu unternehmen, sagt von Arx. «Später ist es dann einfach gelaufen.» Er hält fest: «Man braucht jedoch keine übergeordnete Planung, wenn man solche Überlegungen nicht rechtzeitig macht und berechtigte Anliegen immer wieder hinausschiebt.»
Zwei Postulate warten seit Jahren
Schon seit 2012 liegen offenbar zwei unerledigte Postulate des Gemeindeparlaments in der Warteschlaufe, die den Gemeinderat auffordern, sich für eine sichere Radwegverbindung zwischen Worb und Worb SBB einzusetzen. Die Beseitigung der Schwachstellen, so zitieren die Grünen Worb aus dem Verwaltungsbericht 2023, würden vom Departement Bau «durch eine Priorisierung gesteuert». Nur: «Der Schwachstelle Rubigenstrasse wird dabei keine Priorität zugestanden.» Eine Lösung liege im Umsetzungshorizont C, das heisst, sie wird in acht bis zwölf Jahren angestrebt.
Holland plane generalstabsmässig
Weitere zwölf Jahre zuzuwarten, sei aber nicht verhältnismässig, stellt Roland von Arx klar. Dann kann er nicht umhin, kurz von Holland und seinen Radwegen zu schwärmen. «Das Land ist gleich dicht besiedelt wie Schweiz, aber der Verkehr ist generalstabsmässig vom Staat geplant.» Hier sei Platz für Schiffe, hier für Autos, hier für Velos. «Unglaublich», sagt er, «und bei uns geht es so lang zwischen Gemeinden und Kanton hin und her, und lange Zeit war einfach das Hauptziel, dass die Autos ohne Stau durchfahren können.»
Auch in der Schweiz tut sich etwas
Immerhin, sagt er: «Heute ist das Ziel auch, vernünftige Velowege zu schaffen.» Ein Umdenken habe stattgefunden, der Wunsch nach Grünflächen und Velowegen habe sich durchgesetzt. «Die Schweiz ist träge, aber es kommt immer besser.» Jetzt hoffen die Grünen Worb, dass es auch mit dem Veloweg zwischen Migroskreisel und Rubigenkreisel gut kommt.
[i] Das Postulat «Sichere Velowegverbindung zwischen Migros- und Rubigenkreisel», obwohl als dringlich angenommen, wird erst an der Parlamentssitzung vom 23. Juni behandelt: Die Sitzung vom Mai wurde mangels Traktanden abgesagt. Weil die Einsprachefrist gegen die Baupublikation Richigenstrasse 2 am 10. Juni ablief, reichten die Grünen Worb eine Einsprache dagegen ein.
Erstellt:
19.06.2025
Geändert: 19.06.2025
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