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Hornussen Interkantonales: So lief es in Gümmenen
Am Samstag kämpften in Gümmenen die 3. und 4. Stärkeklasse und am Sonntag die 1. und 2. Vier Mannschaften schafften es aufs Podest.
In den meisten Sportarten unterschieden wir zwischen Frauen- und Männerteams resp. Wettkämpfen. In der Leichtathletik wurde dieses Jahr sogar eingeführt, dass sich Frauen einem Gentest unterziehen müssen, bevor sie an Wettkämpfen teilnehmen können. Und beim Hornussen?
Hier kennt man dies nicht. Hier spielen alle zusammen, egal welches Geschlecht oder Alter man hat. So sind die einzelnen Mannschaften, zumindest in den unteren Stärkenklassen, bunt durchmischt. Dies war auch am Samstag in Gümmenen am Interkantonalen der 3. und 4. Stärkeklasse der Fall – Laut Medienmitteilung gab es Hornusser:innen mit Jahrgang 1941 bis 2015, ausserdem waren 5% Frauen.
Samstag: Blauer Himmel hagelt es Numeros
Der vorletzte Tag in Gümmenen startete, wie alle anderen auch, bei schönstem Wetter. Viele Mannschaften zollten dem blauen Himmel Tribut und liessen den einen oder anderen Nouss durch. Zur Mittagspause waren in der 3. Stärkeklasse noch 7 Teams ohne Numero, in der 4. Stärkeklasse gelang nur zwei Teams eine tadellose Riesarbeit. Das Wetter blieb auch am Nachmittag sehr schön mit ein paar Tropfen, welche so zu sagen aus dem blauen Himmel vielen. Und so blieb die Riesarbeit eine Herausforderung. Bis am Abend warten nur zwei Teams ihre weisse Weste, alle anderen kassierten zwischen 1 bis max. 17 Numeros.
In der 4. Stärkeklasse gewann am Ende Ersigen B, welche nach zwei Numeros am Morgen, den Nachmittag als einzige Mannschaft fehlerlos bestreiten konnten und so in der Rangliste einen Sprung auf Platz 1 machten. Die weiteren Hornränge belegten Zimmerwald B und Hasle bei Burgdorf B. Gohl, welche am Mittag noch führten, mussten sich am Nachmittag 3 Numeros notieren lassen und vielen auf den 4. Rang zurück.
Obergoldbach gewinnt in der 3. Stärkeklasse
In der 3. Stärkeklasse gewann Obergoldbach, das führende Team zur Mittagspause, souverän. Neben ihnen zeigte nur noch Rothrist-Olten eine tadellose Riesarbeit und sicherte sich so das zweite Trinkhorn. Das letzte Trinkhorn holte sich Wileroltigen, welche am Nachmittag stark aufdrehten am Bock, so das höchste Mannschaftsresultat schlugen, aber im letzten Umgang noch ein Numero kassierten und so anstelle des Festsieg sich das dritte Trinkhorn holten.
Einzelschläger: Regionales Podest in der 4. Stärkeklasse
Bei den Einzelschlägern in der 3. Stärkeklasse verpasste der Favorit Florian Ruch Diessbach bei Büren den Festsieg knapp, weil der letzte Streich (eine 14) ihm nicht ganz wie gewünscht gelang. So reichten seine 114 Punkte nur zu Rang 5. Den Sieg holte sich Bernhard Jau Schafhausen i. E. B mit 117 Punkten vor den Punktegleichen Patrick Rychard Wynigen-Rumendingen und Lorenz Helbling Kappelen-Saurenhorn mit je 116 Punkten. Bester Nachwuchshornusser wurde Gian Sahli Wileroltigen.
In der 4. Stärkeklasse konnte sich von den in der Vorschau genannten Favoriten keiner auf das Treppchen stellen. Wie oft ist diese Stärkeklasse sehr offen und es kommt stark auf die Tagesform drauf an. Es gewann überlegen Daniel Steiner Biglen-Arni C mit 115 Punkten vor Teamkollege Marc Dellenbach mit 105 Punkten und Peter Fankhauser Zäziwil-Reutenen C mit 103 Punkten. Bester Nachwuchshornusser wurde Lars Bütikofer Ersigen B.
Zum Wettkampfgeschehen am letzten Tag
Trotz leicht aufkommendem Seitenwind am Nachmittag gab es am Sonntag einige Numeros. In der 1. Stärkeklasse änderte sich auf den Podestplätzen gegenüber der Zwischenrangliste am Mittag noch einiges. Zuerst fiel Schafhausen i. E. A vom Podest, da sie ein Numero kassierten. Wenig später erwischte es auch Biglen-Arni A. Einzig Röthenbach i. E. A konnte von den Top 3 am Vormittag das Ries sauber halten. Allerdings verloren sie ihren Spitzenplatz an Schüpbach A, welche am Nachmittag eine fulminante Schlagleistung zeigten und so Röthenbach i. E. A noch überholten. Platz 3 sicherte sich Oberönz-Niederönz A.
Biglen-Arni B wird Zweite
In der 2. Stärkeklasse verabschiedete sich am Nachmittag Dürrenroth-Schmidigen A aus dem Bereich der Trinkhörner, da sie einen Nouss nicht erwischten. Davon profitierte Röthenbach i. E. B. Mit einer überzeugenden Schlagleistung am Nachmittag überholten sie noch Bowil und sicherten sich den Festsieg. Vom Patzer von Dürrenroth-Schmidigen A profitierte Biglen-Arni B, welche das 3. Trinkhorn gewannen.
Das die Riesarbeit gerade bei schönen, sonnigen, blauen Himmelsbedingungen extrem wichtig ist, wenn es um den Gewinn einer Mannschaftsauszeichnung geht, zeigte sich sowohl in der 1. wie 2. Stärkeklasse. Bigel-Goldbach holte mit der zweitschwächsten Schlagleistung dank 0 Numeros noch den letzten Mannschaftspreis, eine Walliserkanne, in der 1. Stärkeklasse. In der 2. Stärkeklasse sicherte sich Oberbottigen dank tadelloser Riesarbeit den 5. Rang und holte somit eine Glocke, auch wenn es am Bock etwas haperte und sie am Ende des Tages nur 2 Mannschaften nach Punkten hinter sich lassen konnten.
Zweit- und drittbester Einzelschläger in der 1....
Die interessierten und zu Beginn des Nachmittags anwesenden Zuschauer auf den hinteren Ries der 1. Stärkeklasse konnten beobachten, wie Marco Schwab Winterthur A als Führender der Einzelschläger Wertung in den Nachmittag startete. Mit seinem 3. Streich (ein 22er) war er nicht zufrieden und justierte seinen Stand etwas nach indem er das Blech hinten etwas verschob. Ergebnis aus dieser Feinkorrektur: der Nouss flog noch 30 Meter länger, so dass als 4. Streich an diesem Tag ein 25er notiert wurde.
Am Ende des Tages siegte in der 1. Stärkeklasse Marco Schwab Winterthur A mit 137 Punkten vor Sandro Dolder Zäziwil-Reutenen A mit 135 Punkten und Ulrich Züricher Biglen Arni A mit 127 Punkten. Bester Nachwuchshornusser wurde Niklas Iseli Schafhausen i. E. mit 98 Punkten.
...Matthias Hofer in der 2. Stärkeklasse
In der 2. Stärkeklasse gewann Florian Hofer Grünenmatt-Brandis A mit 119 Punkten vor Ivan Bieri Röthenbach i. E. B mit 118 Punkten und Matthias Neuenschwander Bowil mit 115 Punkten. Keiner dieser drei kam reibungslos durch den Wettkampf und alle mussten sich einen etwas kürzeren Streich notieren lassen als gewohnt. Bester Nachwuchshornusser wurde Janik Leuenberger Dürrenroth-Schmidigen A mit starken 100 Punkten und Rang 27.
OK-Präsident Ruedi Rytz zieht ein positives Feedback zu all diesen Anlässen. Er sei zufrieden, dass alles reibungslos lief und der Wettergott auf Seiten des OK’s der Hornusserfeste in Gümmenen war, sagte er laut Medienmitteilung. Der Aufwand des OKs und der ganzen Helfer:innen belaufe sich bereits auf weit über 6000 Arbeitsstunden - noch nicht eingerechnet sind die Aufräumarbeiten. Geplant ist demnach, während drei vollen Tagen das ganze Festgelände aufzuräumen, abzubauen und das Material wieder zu versorgen, so dass am Mittwochabend, bis auf ein paar wenige Spuren im Land, nichts mehr ersichtlich sein sollte von den Hornusserfesten Gümmenen 2025.
Ranglisten und mehr Informationen auf der Website des Eidg. Hornusserverbands ehv.ch
Erstellt:
18.08.2025
Geändert: 18.08.2025
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