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Rückblick: Das bewegte 2019 die Region

Die vielen Ladenschliessungen (und ein Winkelried), die neue Schulstruktur von Konolfingen, ein Stück Rasen in Worb, neue Beizer und ein Muni haben das Jahr 2019 geprägt. BERN-OST schaut zurück.

Wurde neu Glace- und Fondueproduzent: Peter "Glädu" Glatz (links) mochte die Schliessung der Dorfkäserei von Boll nicht einfach so hinnehmen. (Bild: zvg)

Im Jahr 2012 ist der Gasthof Sonne in Rüfenacht komplett abgebrannt, im Jahr 2019 wurde der Wiederaufbau in Angriff genommen. Schon bald wird das Zentrum wieder mit Menschen und Läden – unter anderem einer Coop-Filiale – belebt sein.

 

Ein brennendes Thema im ablaufenden Jahr war weiterhin die neue Schulstruktur von Konolfingen. Gegen den äusserst knappen Entscheid zum Geschäft Schullandschaft Stalden vom November 2018 gingen im Januar zwei Beschwerden ein. Peinlich: Eine dritte Beschwerde wurde auf dem Regierungsstatthalteramt "vernuuschet". Mitte Februar wies der Regierungsstatthalter die Beschwerden ab. Die Beschwerdeführenden aber gaben sich nicht geschlagen und zogen den Entscheid an das Verwaltungsgericht weiter.

 

Ladenschliessungen - und ein Winkelried

Die Region Bern-Ost war 2019 von diversen Ladenschliessungen betroffen. Den Anfang machte im Januar das Schlachthüsi Konolfingen. Die Gründe sind dabei immer dieselben: Es rentiert nicht mehr, es fehlen Nachfolger oder es stehen grosse Renovationen an. Eine Art Gegenbewegung bildete Peter "Glädu" Glatz in Boll, welcher nach der Schliessung der Chäsi Glace und Fondue weiter produziert. Schlicht eine falsche Platzwahl dürfte hingegen der Grund sein, dass Ende November - nach nur einem Jahr - der Volg Oberdiessbach seine Türen schon wieder dicht machen musste.

 

Auch überraschende Neueröffnungen und Übernahmen wurden aber vermeldet. So übernahm Max Gugelmann vom Rüttihubelbad den Alpenblick Vechigen, die Familie Mahalingam aus Biglen den Löwen Worb und Familie Blaser das Metzgerhüsi Walkringen. Besonderes geschah im Kreuz Konolfingen: Dort wurde der Wirt "entfernt", und das Team übernahm. Stefano Fiorà wiederum konnte sein Kreuz Wichtrach trotz Konkurs offen behalten. Der frühere El-Cannario-Chef Matthias Gfeller übernahm das Chrützplatz Kafi in Konolfingen.

 

Viele Wechsel auf den Chefposten

2019 war auch das Jahr der Gemeindepräsidenten-Rücktritte. Den Hut nahmen Kurt Rothenbühler aus Arni, Peter Habegger aus Biglen, Moritz Müller aus Bowil, Arthur Vifian aus Freimettigen, Daniel Hodel aus Konolfingen, Walter Hostettler aus Niederhünigen, Renato Krähenbühl aus Rubigen, Hansruedi Blatti aus Wichtrach und Walter Flühmann aus Zäziwil.

 

Anfang Jahr wurde in Konolfingen das neue, grosszügige und praktische Feuerwehrmagazin in Betrieb genommen. Nicht nur, aber auch wegen dieser Inbetriebnahme wurde die Frage der Zusammenschlüsse der Wehren ein Dauerbrenner. Fortsetzung folgt garantiert...

 

Ende eines schönen Plans in Biglen

Für die Überbauung Dättlig war in Biglen alles schön aufgegleist. 80 neue Wohnungen in unmittelbarer Bahnhofsnähe sollten die Gemeinde in die Zukunft führen. An der gut besuchten Infoveranstaltung wurden viele Fragen gestellt und beantwortet. Im Juni wurde bekannt, dass ein Nachbar die Überbauung verhindern wollte, am 25. Juni wurde das Projekt von einer Mehrheit an der Gemeindeversammlung versenkt.

 

Ende Februar forderte ein Brand in einem Mehrfamilienhaus in Grosshöchstetten ein Todesopfer. Der Schock in der Gemeinde sass tief. Ein Brand auf dem Dach des Bernaparks Deisswil im Juli verlief dagegen glimpflich, nur der Sachschaden war beträchtlich.

 

Harziges Ja zum Kunstrasen in Worb

Viel zu reden gab in Worb ein Stück Rasen aus Plastik. Kommt er, oder kommt er nicht, der Kunstrasen im Worbboden? Wenn ja, wieviel bezahlt die Nachbargemeinde Vechigen daran? Die betroffenen Vereine legten sich mächtig ins Zeug und besuchten sogar Parlamentssitzungen in Worb, wo es dann Applaus oder auch mal Buhrufe gab. Anfang September schliesslich bewilligte das Worber Parlament den 1.9-Millionen-Franken-Kredit.

 

Für riesiges Aufsehen bis über die Landesgrenzen hinaus sorgte die ausgebüxte Kuh Spächtli. Auch die Jungstörche von Münsingen erfreuten die Leserinnen und Leser.

 

Kiesenmatte in den Schlagzeilen

Am 30. April veröffentlichte BERN-OST unter dem Titel "Elf Tage absoluter Horror" Erfahrungsberichte von zwei Betroffenen mit ihren Angehörigen im Zusammenhang mit dem Alterszentrum Kiesenmatte in Konolfingen. Kurze Zeit vorher war vermeldet worden, dass die Heimleiterin gekündigt hatte. Die Erfahrungsberichte schlugen hohe Wellen, Stiftungsratspräsident Walter Grossenbacher wies die "pauschalen Vorwürfe" zurück. Ende Jahr gab die Stiftung Kiesenmatte die Fusion mit der Stiftung Lebensart in Bärau bekannt.

 

Mitte April beschloss die Mehrheit der Grosshöchstetterinnen und Grosshöchstetter, das Freibad zu behalten. 3.5 Millionen Franken sollen investiert werden, um die Badi wieder auf Vordermann zu bringen. 

 

Klimajugend und erfolgreiche Feste

Die KIimajugend war auch in der Region Bern-Ost ein Thema. Die aktiven Jugendlichen organisierten Veranstaltungen und mischten an vorderster Front bei überregionalen Anlässen mit. Saskia Rebsamen aus Worb sagte im Mai gegenüber BERN-OST: "Es ist uns ein wichtiges Anliegen, auch die ländliche Bevölkerung zu erreichen und aufzurütteln."

 

Im Juli sorgte das grösste Open-Air der Region, das Thali-Rock, wieder für tolle Stimmung, viele Begegnungen und zufriedene Gesichter: Die feiernde Region Bern-Ost vereint im Thali Schlosswil. 

 

Auch in Worb wurde gefeiert, und zwar am 7. September das Dorf- und Generationenfest zum Abschluss der Verkehrsanierung. Die Leute kamen in Scharen und genossen das Wetter. Für Aufsehen sorgten die an verschiedenen Orten verlegten Rollrasen-Blätze - ein Aufruf zur Verschönerung der noch kahlen und leeren Plätze im Dorf.

 

Tragischer Star Tresor

Am 11. August ging der sportliche Grossanlass des Jahres über die Bühne: Das bernisch-kantonale Schwingfest. BERN-OST berichtete mit dem ganzen Team und sogar noch mit Jugendreporterinnen und -reportern über die Veranstaltung. Schlussfazit: Toll gemacht, liebes OK. Ein Wermutstropfen war Anfang November die Nachricht, dass Siegermuni Tresor in Arni hatte geschlachtet werden müssen.

 

Auch die eher kleinen Geschichten stiessen 2019 wieder auf grosses Interesse: So besuchte BERN-OST Beizen-Küchen, übertrug Live-Konzerte und porträtierte Menschen und ihre Geschichten. Mitte Dezember wurde sogar noch eine junge Frau aus der Region zur offiziell schönsten Bernerin gewählt: Alicia Schüpbach (18) aus Münsingen.

 

Ein frohes 2020!


Autor:in
Res Reinhard, res.reinhard@bern-ost.ch
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Erstellt: 01.01.2020
Geändert: 29.12.2020
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