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Kampf ums Präsidium geht weiter: Buri fordert Rohrer heraus
In Konolfingen kommt es zum zweiten Wahlgang. Der zweitplatzierte Simon Buri nahm sich Zeit, überlegte und kam zum Schluss: «Der Rückstand ist aufholbar, das Rennen ist weiterhin offen.» Das sagte er gegenüber BERN-OST – bevor die offizielle Mitteilung verschickt wird.
Mit einem deutlichen Votum hat das Stimmvolk von Konolfingen den amtierenden Gemeindepräsidenten Heinz Suter (Fokus Konolfingen) am Sonntag abgewählt. Die meisten Stimmen erhielt Jonas Rohrer (SVP) vor Simon Buri (GLP). Rohrer verpasste das absolute Mehr nur knapp um 59 Stimmen.
Kommentar vom Sonntag
«Eine weitere Kampfwahl um den Posten als Gemeindepräsidenten ist zu vermeiden, die Gefahr der weiteren Spaltung ist nicht zu unterschätzen!», schrieb ein BERN-OST-Leser in einem Kommentar am Wahlsonntag. Er schlug auch gleich vor, dass Simon Buri zu Gunsten von Jonas Rohrer verzichten soll. Jetzt hat sich Buri entschieden. Er tritt zum zweiten Wahlgang an und fordert von Jonas Rohrer Antworten, «bei welchen Projekten er konkret sparen möchte.»
Dorfleben oder Finanzen?
Simon Buri setzte im Wahlkampf auf «ein lebendiges Dorf- und Vereinsleben». Jonas Rohrer kündigte an, «die Investitionen deutlich zu bremsen». Buri möchte – bei einer Wahl ins Gemeindepräsidium – dem Volk eine Finanzstrategie vorlegen und darüber abstimmen lassen: «Welche Projekte wollen wir uns in den nächsten Jahren leisten? Und was dürfen sie kosten?»
Auf diese Fragen müsse Jonas Rohrer Antworten liefern. Auf Anfrage von BERN-OST sagte Rohrer, er könne sich dazu im Moment nicht äussern, weil die offizielle Medienmitteilung von Simon Buri noch nicht vorliege. Zum zweiten Wahlgang erklärte er: «Das Wahlreglement gibt vor, wie das Verfahren ist. Simon Buri kann das frei entscheiden. Ich nehme die Herausforderung an und hoffe, dass ich meine Stimmen bei den Wählerinnen und Wählern wieder holen kann.»
Stimmverteilung am Sonntag
Beim ersten Wahlgang verteilten sich die Stimmen wie folgt:
Stimmen | in % | Wähleranteil Partei |
Plus | |
---|---|---|---|---|
Jonas Rohrer (SVP) | 965 | 47.1 | 34.5 | 12.6 |
Simon Buri (GLP) | 752 | 36.7 | 23.6 | 13.1 |
Heinz Suter (Fokus) | 331 | 16.2 | 10.1 | 6.1 |
Jonas Rohrer holte mit den 965 Stimmen, 47.1 Prozent der eingegangenen Stimmen. Rohrers Partei, die SVP, erreichte bei den Wahlen vor vier Jahren einen Wählerinnenanteil von 34.5 Prozent. Rohrer erhielt also über die Parteigrenze hinaus zusätzlich noch von 12.6 Prozent der Wählenden die Stimme, Simon Buri von 13.1 Prozent.
Es kommt zum Showdown
Für den zweiten Wahlgang stellt sich die Frage, wen unterstützen die Leute, die im ersten Wahlgang Heinz Suter gewählt haben? Der Kandidat, der sich diese Stimmen sichert, wird die Wahl ums Gemeindepräsidium wohl gewinnen. Gewählt wird am 22. Juni.
Erstellt:
23.05.2025
Geändert: 23.05.2025
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