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Kein Ausgang: Tipps für Virus-sichere Freizeit

Keine Veranstaltungen, geschlossene Restaurants, Bars und Kulturlokale – den gewohnten Ausgang gibt es derzeit schlichtweg nicht. Doch was macht man daheim? Und wie ersetzt man die doch wichtigen sozialen Freizeitmomente? Ein paar persönliche Tipps von BERN-OST-Redaktorin Isabelle Berger.

Bar zuhause: Bei BERN-OST-Redaktorin Isabelle Berger fand der Ausgang mit Ehemann in der eigenen Stube statt. (Bild: zvg)

Gehört man zur Coronavirus-Risikogruppe, verging einem die Lust auf Ausgang wohl schon vor dem Lockdown. So auch meinem Mann, der Asthmatiker ist. Doch wir fanden eine Lösung: Unser üblicher Ausgang zu Zweit findet nun Zuhause statt.

 

Jemand "betreibt" die Bar, der andere ist einfach Gast. Wir stellen ein kleines Tischchen und zwei Stühle mitten ins Wohnzimmer und zünden eine Kerze an, das Licht im Raum wird gemütlich gedämpft. Es gibt eine Getränke-Karte, die wir als Jux vor Kurzem eigentlich für unsere gewöhnlichen Gäste erstellt haben, und passende Musik.

 

Raum für Kreativität

Das Ganze lässt sich kreativ ausschmücken mit ein bisschen Einfallsreichtum und Schauspielerei. So schien vorgestern schon jemand vor uns an dem Platz gesessen zu haben. Mein Mann hatte sogar ein paar "Brotbrösmeli" auf den Tisch gestreut. Die Crêpes-Karte nahm er als Kellner wieder weg: "D Chuchi isch nume bis am Nüni off."

 

So machen wir das Beste aus der aktuellen Situation, haben etwas zu lachen und: Wir haben trotzdem unsere wichtige Zeit zu zweit, in der wir einfach nur da sitzen, etwas Feines geniessen, uns unterhalten und uns gegenseitig ungeteilte Aufmerksamkeit schenken. Wir empfehlen unsere "Stube-Bar" sehr zur Nachahmung! Und es funktioniert auch via Videochat mit Freunden und Familie. Vielleicht ist es auch mal ein Zmittag beim Inder oder ein Znacht in der Pizzeria?

 

Hier ein paar weitere Tipps:

 

1. Gesellschaftsspiele

Auch das geht via Videochat, wenn man entsprechende Spiele auswählt. Am Sonntag steht bei uns der erste Skype-Spielnachmittag mit Freunden an. Sprech- und Schreib-Spiele eignen sich dafür genauso wie online Games.

 

2.  Alte Fotos und Filme anschauen

Als leidenschaftlicher Fotograf und Filmer hat mein Mann Einiges im Archiv, was ich noch nicht gesehen habe. In meiner Erinnerungskiste aus der Teeniezeit warten unter anderem Grimassen-Passfotos von und mit Freundinnen aus dem Fotoautomat und selbstgeschossene Bilder der ersten Ferien ohne Eltern darauf, mal wieder gewürdigt zu werden. Und gemeinsame Ferienfotos lösen schöne, wohltuende Erinnerungen aus.

 

3. Fit bleiben

Gut für Körper und Geist. Das Fitness-Studio ersetze ich mit Haushaltsgegenständen: Ein Korb mit schweren Sachen – Bierdosen, Gläser, Mehlpackungen – drin und mit Wasser gefüllte Trinkflaschen sind meine Gewichte. Anstelle meines nun fehlenden Arbeitswegs mache ich täglich Velorundfahrten im Quartier. Und mein Yoga-Studio bietet nun Video-Unterricht an.

 

4. Zusammen musizieren

Jetzt bleibt ganz viel Zeit zum Üben. Ich und mein Mann bringen nun unser gemeinsames Band-Projekt voran. Musik machen eignet sich auch sehr gut als Ritual für einen munteren Einstieg in den Tag: Mein Mann übt nun täglich Klavier – ein erster Strukturpunkt im Alltag.

 

Übrigens: Gemeinsam musizieren wirkt biochemisch positiv. Das dabei produzierte Hormon Oxytocin wird auch bei zärtlichem Körperkontakt ausgestossen und macht, dass wir uns einander verbunden fühlen. Was brauchen wir jetzt mehr?

 

5. Heimwerken und Handarbeiten

Endlich viel Zeit für die Verwirklichung aufwändiger Garten-, Deko und Nähträume! Wann, wenn nicht jetzt? Bei mir stehen eine Frühlingsdekoration an der Wohnungstür und Flickarbeiten an Kleidern auf dem Programm.

 

6. Aufwändige Koch- und Backprojekte

Jetzt ist die Gelegenheit, all die Rezepte auszuprobieren, die man sich gemerkt und beiseite gelegt hat! Ich habe zum Beispiel selber Bouillon-Pulver gemacht: Drei Stunden Gemüse schnippeln, zehn Stunden im Backofen trocknen – warum ich das bis jetzt nie geschafft habe, ist wohl offensichtlich.

 

Und was tut ihr? Schreibt uns eure Ausgeh-Alternativen und -Tipps an info@bern-ost.ch oder in der Kommentarspalte.

 

BERN-OST wünscht allen alles Gute, viel Kreativität und Flexibilität für die kommende schwierige Zeit! Halten wir zusammen, auch wenn wir auf Abstand gehen müssen.


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Erstellt: 29.03.2020
Geändert: 29.03.2020
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