Keine Möbelproduktion mehr: Bigla streicht Stellen in Biglen

„Um die Produktionskapazitäten optimal auszulasten, werden sämtliche Möbel von Novex und Bigla ab dem kommenden Jahr im bestehenden Betrieb von Novex in Huttwil produziert“ schreiben die beiden Firmen in einer gemeinsamen Mitteilung. Schrittweise würden darum rund 30 Arbeitsplätze von Biglen nach Huttwil verlegt.

„Oberstes Ziel ist eine nachhaltige Lösung für die Zukunft“, heisst es weiter in der Mitteilung. In den letzten Jahren habe sich der Markt für Büro- und Schulmöbel, wie sie die beiden Unternehmen produzieren, grundlegend verändert. „Aufgrund der Digitalisierung sinkt die Nachfrage nach Stauraum. Gefragt sind vielmehr Möbel für flexible Raumkonzepte zur standortunabhängigen Zusammenarbeit“, so die beiden Firmen. Mit dem Zusammenschluss könnten die Novex AG und die Bigla Office AG bei den Produktionskapazitäten, der Marktbearbeitung, der Materialbeschaffung und der Weiterentwicklung einer kundenorientierten Produktpalette Synergien nutzen.

Weiterhin zwei Marken

Novex und Bigla treten wie bis anhin als eigenständige Marken auf. Die Verkaufsstandorte Hochdorf, Wil, Bulle und Biglen bleiben erhalten. Die Bigla Care AG bleibt weiterhin im Besitz der Familie Bösch und ist durch die Übernahme der Bigla Office AG durch die Novex AG nicht tangiert. Bigla Care ist spezialisiert auf Gesamtlösungskonzepte im Pflege- und Spitalbereich.

Die Novex AG wurde 1934 gegründet und stellt Möbel für Büro- und Bildungsräume her. In Huttwil befindet sich der Produktionsbetrieb für Stahl- und Holzverarbeitung, der Hauptsitz ist in Hochdorf (LU) und in Wil (SG) und Bulle (FR) befinden sich zwei Verkaufspunkte. Die Firma beschäftigt rund 100 Mitarbeitende.

Das 1904 gegründete Unternehmen produzierte zunächst vor allem Betten für Kinder und Erwachsene. Später kam das bekannte Büromöbelprogramm «Bigla» hinzu. Heute positioniert sich die Bigla Office AG als Herstellerin hochwertiger Büroeinrichtungen und ganzheitlicher Raumkonzepte. Die Bigla Office AG beschäftigt rund 75 Mitarbeitende.

Gemeinderat: "Bedauern Arbeitsplatzverlust ausserordentlich"

Der Gemeinderat bedauert die Schliessung des Produktionsstandortes in Biglen, wie er schriftlich bekannt gibt. Er habe jedoch ein gewisses Verständnis für die Bündelung der Kräfte der beiden Familienunternehmungen.

„Der Gemeinderat ist froh, dass eine komplette Betriebsschliessung verhindert und zumindest der Name 'Bigla' sowie die Arbeitsplätze für den Verkauf und die Administration in Biglen erhalten werden konnten", heisst es in der Mitteilung des Gemeinderates.

Durch den Zusammenschluss der beiden Firmen seien rund 50 Arbeitsplätze betroffen. "Der Gemeinderat bedauert den Verlust dieser Arbeitsplätze in der Gemeinde / in der Region ausserordentlich", so der Gemeinderat. Die Geschäftsleitung sei nach Rücksprache aber bemüht, für alle betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine geeignete und sozialverträgliche Lösung zu finden.

Die unmittelbaren Auswirkungen auf Biglen als Standortgemeinde könnten nicht abgeschätzt werden.