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Kiesen - Parkieren an der Aare kostet künftig

In Kürze wird das Parkieren in Kiesen an der Aare kosten. Die Gemeindeversammlung stimmte dem neuen Bewirtschaftunsreglement zu.

Gemeindeversammlung Kiesen: Ja zum neuen Reglement zur Parkplatzbewirtschaftung. (Bilder: Isabelle Berger / Archiv BERN-OST)
Gemeindepräsident Ernst Waber begrüsste an der Gemeindeversammlung 109 Stimmberechtigte. (Bilder: Isabelle Berger)
Mit grosser Mehrheit gewählt: Nicole Bigler folgt im Gemeinderat auf die zurückgetretene Corinne Ringgenberg.
Der Gemeinderat Kiesen (von links): Toni Hossmann, Beatrice Riem, Fritz Affolter, Nicole Bigler, Adrian Waber und Yannic Gresser.

Die Turnhalle in Kiesen war am Mittwochabend voll. Wichtigstes Traktandum des Abends war das neue Reglement für die Bewirtschaftung der gemeindeeigenen Parkplätze. Der Gemeinderat möchte dem Wildparkieren an der Aare den Riegel schieben und darum Parkgebühren verlangen.

 

Gebühren an der Aare, Beschränkung auf dem Kiesplatz

Betroffen sind die beiden Parkplätze beim Schützenhaus und der Jabergbrücke, sowie die Wasenstrasse, wo ein Parkstreifen markiert werden soll. Um diese Parkplätze bewirtschaften zu können, ist ein Reglement nötig. Bis jetzt war Parkieren auf den Parkplätzen der Gemeinde gratis. Indem es nun an der Aare kosten soll, will der Gemeinderat dem Littering – oder «Riesenchaos», wie es Gemeinderat Fritz Affolter nannte – entgegenwirken, welches in den Sommermonaten um die Parkplätze entsteht. Es gab Reklamationen deswegen und das Aufräumen bleibt an der Gemeinde hängen.

 

Mit dem neuen Reglement wird es dem Gemeinderat auch möglich sein, das Parkieren auf dem Kiesplatz hinter dem Schulhaus zu regeln. Dort steht nun das neue Schulraumprovisorium, weswegen es weniger Parkplätze zur Verfügung hat. Der Gemeinderat möchte das Parkieren auf vier Stunden beschränken.

 

Hitzige Gemüter wegen Höhe der Gebühren

Die sicher halbstündige Diskussion ging zunächst sachlich zu und her, gipfelte dann aber noch in aggressiven Tönen. Ein Anwesender fand die Kosten sowohl für die beiden Parkuhren und die Signalisation von 30 000 Franken wie auch die vorgesehenen Gebühren – 1 Franken pro Stunde, 10 pro Tag – viel zu hoch. «Wen stört’s, wenn dort unten ein bisschen Radau ist?», fragte er, worauf sich einige Anwesende im Saal deutlich bemerkbar machten und auch Gelächter ertönte. In der Folge kam es zu einem kurzen Schlagabtausch zwischen ihm und Gemeindepräsident Ernst Waber. Affolter wies den Redner darauf hin, dass er einen Antrag für andere Tarife stellen könne. Das wollte dieser dann aber doch nicht.

 

Jemand stellte dann den Antrag, endlich abzustimmen, worauf das Reglement von einer grossen Mehrheit angenommen wurde. Untergegangen war allerdings noch ein früherer Antrag eines anderen Anwesenden, der wollte, dass nicht der Gemeinderat, sondern die Gemeindeversammlung alljährlich über die Höhe der Gebühren abstimmt. Die entsprechende Abstimmung wurde – wie regelkonform auch immer – kurzerhand nachgeholt, der Antrag aber abgelehnt.

 

Sobald wie möglich werden die Massnahmen an der Aare umgesetzt. Die Beschränkung beim Schulhaus folgt später. Aktuell ist der Parkplatz wegen den Arbeiten am Schulraumprovisorium gesperrt. Danach wird ein Schild aufgestellt.

 

Nicole Bigler ist neue Gemeinderätin

An der Versammlung wurde auch ein neues Mitglied für den Gemeinderat als Ersatz für die demissionierte Corinne Ringgenberg (BERN-OST berichtete) gewählt. Mit grosser Mehrheit setzte sich die BLS-Reisebegleiterin und Mutter Nicole Bigler in einer geheimen Abstimmung gegen den zweiten Kandidaten Johnny Johner durch. «Es war für mich immer klar, dass ich mich aktiv an meinem Wohnort einsetzten will», sagte Bigler, die seit sieben Jahren in Kiesen wohnt. Sie sprach sich für die Dorf- und Schulraumentwicklung gemäss den aktuellen Plänen aus. «Es ist eine gute Lösung, ich unterstütze sie voll und ganz.»

 

Ja zu Rechnung und Kredit

Weiter wurde die Jahresrechnung mit einem Minus von rund 224’000 Franken im Allgemeinen Haushalt und rund 274’000 Franken im Gesamthaushalt genehmigt. Ein Ja gabs auch für den Verpflichtungskredit für die Sanierung der Gebäudehülle und eines Flachdaches der Sek 1 in Wichtrach von 360’000 Franken.

 

Dorf- und Schulraumplanung: Infoanlass im Herbst

Ernst Waber informierte zudem zum Zwischenstand bei der Dorf- und Schulraumplanung. Im Herbst gibt es eine Infoveranstaltung. An der Gemeindeversammlung im November möchte der Gemeinderat den Planungskredit vorlegen.


Autor:in
Isabelle Berger, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 25.05.2023
Geändert: 25.05.2023
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