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Kiesen erhebt Einsprache: Hohe Kosten wegen Aareufersanierung?

Die Gemeinde Kiesen erhebt Einsprache gegen das Wasserbauprojekt des Kantons Bern für den Abschnitt Kiesen-Jaberg. Die Kostenfrage müsse zuerst geklärt werden, findet die Gemeinde.

Die Sanierung des Aareufers in der Gemeinde Kiesen nützt unter anderem dem Wasserverbund Region Bern (WVRB). Dessen Aaretalleitung verläuft in Kiesen nahe des Aareufers. (Bild: aare.bve.be.ch)

Der Kanton Bern ist am Aareufer zwischen Thun und Bern für den Hochwasserschutz zuständig. An vielen Stellen muss das Ufer saniert werden. So auch der Abschnitt Kiesen-Jaberg. Das Projekt lag diesen Herbst öffentlich auf. Gemäss dem "Thuner Tagblatt" gingen mehrere Einsprachen beim zuständigen Oberingenierukreis II ein, unter anderem zu Kostenfragen. Budgetiert sind 3.8 Millionen Franken.

 

Für Kiesen könnte es teuer werden

Eine der Einsprachen kommt von der Einwohnergemeinde Kiesen. Sie fordert darin eine einheitliche Regelung der Kosten. Der Kiesener Gemeindepräsident Ernst Waber (SVP) erinnert gemäss dem Thuner Tagblatt an das vom Kanton verworfene Projekt "Aarewasser", in dem die Erneuerung des Hochwasserschutzes entlang der Aare zwischen Thun und Bern zusammengefasst war. Das Projekt habe in einem Kostenteiler die Gemeinden je nach Einwohnerzahl berücksichtigt, so Waber. In den jetzigen Teilprojekten fehle dies.

 

Waber befürchtet hohe Kosten für Kiesen. Die Gemeinde ziehe auch einen kleinen Nutzen aus dem vorliegenden Projekt, da für sie vor allem die Chise bei Hochwasser problematisch sei. In der Gemeindepublikation "Kiesener" nennt der Gemeinderat als hauptsächlichen Grund für die Aareufersanierung den Schutz der Anlagen der Autobahn, die im Besitz des Bundesamtes für Strassen (Astra) ist, und der Wasserleitung vom Wasserverbund Region Bern (WVRB). "Es ist jedoch zurzeit nicht bekannt, ob und in welcher Höhe sich diese Infrastrukturwerke an den Kosten für die Massnahmen des Wasserbauplans beteiligen", so der Gemeinderat.

 

Gespräche laufen

Der Oberingenieurkreis II bestätigt gegenüber dem Thuner Tagblatt, dass die Kostenfrage noch nicht abschliessend geklärt sei. Es seien Gespräche im Gang. Die Frage könne aber erst beantwortet werden, wenn der genehmigte Wasserbauplan vorliege. Doch genau dagegen richtet sich die Einsprache Kiesens... Letztlich entscheidet das Regierungsstatthalteramt Bern-Mittelland.


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pd/ib, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 27.11.2020
Geändert: 27.11.2020
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