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Konolfingerin Kim Bay in Australien: "Ich hätte nicht gedacht, dass es so kalt wird"

Kimberley Bay (17) aus Konolfingen ist seit  Ende Juli in Australien, wo sie ein Jahr lang leben wird. Für BERN-OST berichtet sie von ihren Erfahrungen aus Down Under.

Kim und ihr Pflegepferd (Bilder: zvg)
Eine Kuhherde Down Under
Kimberley mit Emilja and Molly. (Bild: yearotary.org.au)
Schöne Landschaften
Kims Schule die Yea High School. (Bild: www.yeahs.vic.edu.au)

Hallo, ich heisse Kimberly Bay, komme aus Konolfingen und verbringe dieses Jahr in Yea, einer schönen Stadt in Australien. Ich bin seit zwei Monaten hier und habe mich schnell eingelebt. Yea ist klein und hügelig, genau wie mein Heimatdorf Konolfingen. Meine Gastmutter heisst Sandra Hanely. Sie ist unglaublich nett und eine tolle Köchin. Die Leute hier sind sehr freundlich und obwohl sie mich nicht kennen, wollen sie Zeit mit mir verbringen, damit ich nicht Heimweh bekomme.

 

"Die australische Schule gefällt mir besser"

Die Schule hier ist sehr anders als meine Schule zuhause. Kleiner zum Beispiel. Hier gehen 200 Schüler zwischen dem 7. und 12. Schuljahr zur Schule. In meiner Schule sind es rund 3'500 Schüler zwischen der 9. und 12. Klasse.

 

In der Schweiz haben wir keine Schuluniformen, nur Kleidervorschriften. Wir haben acht Fächer, welche die Lehrer für uns auswählen und dann können wir ein Fach frei wählen - also neun Fächer. Hier in Yea kann ich die Fächer - insgesamt sechs - frei wählen. Ich habe Englisch, Mathe, Geschichte, Geografie, Psychologie und Kunst gewählt.

 

Hier beginnt die Schule um 9 Uhr morgens und endet um 15:20 Uhr. In der Schweiz beginnt die Schule um 8 Uhr und endet erst um 17 oder 18 Uhr. Die Schultage sind also um einiges länger. Auch der Umgang der Lehrer mit den Schülern ist hier viel lockerer. Zuhause sind die Lehrer meistens eher streng. Hier in Yea habe ich in jedem  Fach andere Klassenkameraden. Zuhause sind es immer die gleichen Leute. Für mich ist es eine tolle Abwechslung, dass ich hier immer andere Leute sehe.

 

Insgesamt gefällt mir die Schule in Australien besser, weil ich denke dass die Schüler (oder zumindest ich) hier mehr Spass haben und das Lernen einfacher fällt.

 

"Ich hätte nicht gedacht, dass es so kalt wird"

Ich hätte nicht gedacht, dass der Winter in Yea so kalt werden würde, und dass es so viel regnet. Ich dachte hier würden es minimal 15 Grad werden, aber wir hatten schon Temperaturen vone -2 Grad! Ich freue mich auf den Sommer. Weihnachten, das hier im Hochsommer gefeiert wird, wird interessant werden. Das Weihnachtsessen ist sicherlich ganz anders als zuhause.

 

Auf dem Weg von Melbourne nach Yeah am 27. Juli, habe ich viele Kängurus gesehen. Leider lagen die meisten davon angefahren auf der Strasse. Ich hatte auch das Glück einen lebenden Wombat zu sehen und durfte zwei Babywombats füttern, deren Mutter von einem Auto getötet worden war. Später habe ich alle Austauschschüler von District 9790 getroffen.

 

Mir gefallen die Vögel hier in Australien. Sie sind grösser und farbiger als in der Schweiz. Mein Favorit ist der Kakadus. Er ist weiss und hat einen gelben Kamm auf dem Kopf und die Innenseiten seiner Flügel sind auch Gelb.

 

An einem Wochenende haben meine Gastmutter Sandra und Fiona McCarthey, die Gastmutter von Emilja Fihlman, einer Freundin die ihren Aufenthalt in Seymour macht, uns mit in die Berge genommen, wo wir alle australischen Tiere bewundern konnten. Mir gefielen die Vögel, sie boten uns eine einzigartige Show und flogen dicht über unseren Köpfen vorbei.

 

Endlich wieder auf dem Pferderücken

Ich reite, seit ich 12 Jahre alt bin. Zuhause habe ich vier Pferde. In jeder freien Minute fahre ich mit dem Velo zu ihnen und übe mit ihnen. Wir üben Springreiten, reiten aus oder machen Bodenübungen. Weiter verbringe ich viel Zeit mit meinem Hund. Ich liebe es Zeit mit meinen Tieren zu verbringen und manchmal vermisse ich es sehr. Glücklicherweise, besitzt ein Mädchen aus meiner Klasse zwei Pferde und hat nicht wirklich Zeit beide regelmässig zu reiten. Deshalb darf ich eines davon ein bis zweimal die Woche reiten. Ich bin so dankbar für diese Möglichkeit! Ich war schon vier Mal auf einem langen Ausritt und es war wunderbar! Zweimal durfte ich mit Bridget O’Dwyers wunderschönen Pferden Springreiten gehen und sogar auf der Strasse sind wir einmal geritten!

 

Am Sonntag, dem 16. September, war ich mit der Tochter von Terry Hubbard, der ein Mitglied vom Yea "Rotary Club ist", ausreiten. Über den Rotary Club habe ich meinen Austausch organisiert. Die Pferde wurden von einer Frau aufgenommen, denn die früheren Besitzer wollten sie nicht mehr. Die Stute, die ich ritt war drei Jahre alt und hatte ein wunderschönes schwarzes Fell! Wir ritten über die grossen Hügel (die Hügel heissen „the three sisters“- „die drei Schwestern“). Insgesamt dauerte der Ausritt anderthalb Stunden.

 

In Yea hat es  zwar viele Hunde, aber meinen habe ich seit er ein kleiner Welpe war – keiner der Hunde kann meine Gefühle für ihn ersetzen. Ich werde ihn dieses Jahr schrecklich vermissen und werde unglaublich glücklich sein, wenn ich ihn wieder in die Arme nehmen kann. Er liebt es wenn ich ihn umarme. Er heisst Snowy und ist wahnsinnig süss!

 

"Ich habe mir schon immer einen Bruder gewünscht"

Meine zwei nächsten Gastfamilien habe ich bereits kennengelernt. Sie sind beide sehr anders, was für mich perfekt ist. Momentan wohne ich alleine mit meiner Gastmutter Sandra. Für mich ist dies eine ganz neue Erfahrung.  Zuhause habe ich fünf Schwestern und eine Menge Haustiere, das heisst, es ist immer etwas los. Sandra hat nur einen Hund, also ist es meistens sehr still.

 

In meiner nächsten Familie werde ich einen älteren Bruder, zwei jüngere Brüder und eine kleine Schwester haben. Für mich ist das sehr aufregend, weil ich mir immer einen Bruder gewünscht habe. Ich habe auch schon ihren Hund Addison gesehen. Er ist sehr süss und hat ein niedliches Gesicht, ich liebe seine Augen. In der dritten Familie werde ich Vater und Mutter haben, aber keine Geschwister. Aber das ist ok, denn sie haben einen Hund und eine Katze!

 

Ein volles Programm

In den ersten zwei Wochen der Ferien hatte ich ein ziemlich grosses Programm. Ich besuchte die „Heather de Costella“ Pferdeshow. Ich habe mir Pferdeausrüstung gekauft und hatte eine Springstunde mit einem wunderschönen Pferd. Dann vom 24. bis am 26. September ging ich zur „Great Ocean Road“ mit meiner Gastmutter und ihren zwei Enkelinnen. Mein Lieblingsort dort war das Grotto.

 

Am 27. hatte meine gute Freundin Stephanie Spencer Geburtstag. Vom 28. auf den 29. besuchte ich Melanie Zipsins Farm, um ihren Alltag auf der Farm zu bewundern. In der zweiten Ferienwoche ging ich mit meiner zweiten Gastmutter und ihrer Enkelin für zwei Tage zelten. Ich genoss die Fahrt mit dem alten Tram nach Bendigo. Die letzten zwei Ferientage nutzte ich, um mich mit Freundinnen zu treffen und ich ging zur „Seymour Show“ mit Emilia.

 

In meiner ersten Schulwoche, habe ich zwei Ponys organisiert, mit denen ich zwei bis dreimal die Woche arbeiten kann. Und wenn das nicht klappt, kann ich immer noch mit meinen Freunden reiten gehen, joggen gehen oder von zuhause aus Übungen machen.

 

Diesen Freitag übernachte ich in Kendall Richards Haus und am nächsten Morgen werde ich ihre Pferde warmreiten für das Springreiten. Danach machen wir uns gemeinsam feritg für den Ball, den die 11. Klasse organisiert hat. Ich hoffe, es wird ein toller Abend.

 

Ich habe bereits tolle Freundschaften geschlossen und ich bin mir sicher, dass ich meien neuen Freunde sehr vermissen werde. Ich werde sie bestimmt nie vergessen.


Autor:in
Kimberley Bay; Übersetzung ins Deutsche von Lina Schlup
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Erstellt: 21.10.2018
Geändert: 21.10.2018
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