Konolfingen - Gemeinde kauft Grundstück für 440'000 Franken

Der Saal im Kirchgemeindehaus war auch schon dichter besetzt. Dafür gestaltete sich der Abend für Konolfinger Verhältnisse äusserst ruhig.

Kauf für 440'000 Franken zugestimmt

Es geht um das brachliegende Grundstück an der Emmentalstrasse 15 unweit des Kreisels. Der Gemeinderat will das Grundstück kaufen, weil er langfristig einen Durchgang vom Bahnhof zur Emmentalstrasse gewähren will. Damit müssten künftig Fussgänger:innen und Schulkinder nicht mehr via Unterführung zur Emmentalstrasse gelangen. Auf eine Frage bezüglich Zwischennutzung antwortet Gemeindepräsident Heinz Suter, dies könnte als kostenpflichtiger Parkplatz genutzt werden, als Marktplatz oder zur Vermietung an PopUp-Stores.

Die Gemeinde geniesse beim Kanton ein Vorkaufsrecht bis Ende Jahr. Wenn die Gemeinde nicht zuschlage, sei das Grundstück weg und der Zugang zum Bahnhof versperrt. "Wir kaufen hier Tafelsilber", sagte Suter. Bezüglich Bahnhofzugang sei die Gemeinde in Gesprächen mit den umliegenden Geschäften. Die Versammlung stimmte dem Kauf mit 63:28 bei drei Enthaltungen zu.

Budget angenommen

Das Gemeinde-Budget geht fürs nächste Jahr von einem Gesamtaufwand von 38.8 Millionen Franken aus. Jonas Rohrer, Vorsteher des Ressorts Finanzen, rechnet mit einem Defizit (Aufwandüberschuss) von 51'000 Franken. Der Steuersatz bleibt bei 1.59 Einheiten. Eine Steuererhöhung zeichne sich ab dem Jahr 2026 ab.

Rohrer rechnet damit, dass ab 2026 die Steuern um einen Zehntel auf 1.69 Einheiten erhöht werden müssen. Dem könnte entgegengewirkt werden mit dem Verkauf von Schulhäusern oder Bauland. Die Gemeinde verfüge noch über genug flüssige Mittel. Diese betragen um die 15 Millionen Franken. Der Bau des Schulhauses Stalden werde zu einer Darlehensaufnahme führen. Die Gemeinde rechnet mit einem Finanzbedarf von 20 bis 25 Millionen Franken. Eine Unsicherheit bleibe bestehen, da niemand weiss, wie sich die Welt in den nächsten Jahren verändert. Das Budget wird von der Versammlung mit deutlichem Mehr angenommen.

Verschiedene Informationen über aktuelle Projekte

Schulhausbau Stalden kommt teurer

Als 2018 über das Projekt abgestimmt wurde, ging die Gemeinde von Bau-Kosten in der Höhe von 31 Millionen Franken aus. Heute belaufen sich die Kosten auf rund 37 Millionen Franken. Zu Mehrkosten geführt haben einerseits eine Vergrösserung der Tagesschule (1.3 Millionen), Mehrauflagen beim Brandschutz (450'000 Franken) und Mehrkosten wegen des Baugrunds (570'000 Franken). Der grosse Brocken der Mehrkosten fällt auf die Teuerung, durch diese wird der Bau um rund vier Millionen Franken teurer.  

Über die Mehrkosten von insgesamt rund sechs Millionen Franken wird am 12. März 2023 an der Urne abgestimmt. Die Gemeinde führt dazu am 13. Februar einen Info-Anlass durch.

Gemeinde spart über eine Million Franken

Die Sanierung der Oberdorfstrasse kam die Gemeinde um 1.2 Millionen Franken billiger zu stehen als die geplanten 2.5 Millionen. Grund für die günstigere Ausführung waren vor allem die tieferen Angebote der beteiligten Unternehmungen.  

Ortplanungsrevision kommt voran

Betriebs- und Gestaltungsprojekt zum Dorfkern: Der Richtplan Raumentwicklung ist genehmigt worden.  

[i] An der Gemeindeversammlung am Donnerstagabend waren 97 stimmberechtigte Personen anwesend.