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Konolfingen - Herausforderung Alter(n): diese Lebensphase aktiv gestalten

Quelle
Wochen-Zeitung

Der Ausschuss für Alters- und Gesundheitsfragen lud zu einer Informationsveranstaltung zum Thema «lebendiges Altern» ein. Im Zentrum stand ein Vortrag von Bettina Ugolini.

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Am Donnerstag hielt die Psychologin und Pflegefachfrau Bettina Ugolini im reformierten Kirchgemeindehaus in Konolfingen ihren Vortrag «Alt werden – eine bunte Herausforderung!». Herausgefordert wurden jedoch zuerst einmal die Veranstalter: für die zahlreichen Besucher reichte die vorbereitete Bestuhlung nicht aus, und so war improvisieren gefragt.

Schliesslich fanden alle eine Sitzgelegenheit, und Reinhold Becker, ein Mitglied des Ausschusses für Alters- und Gesundheitsfragen, eröffnete den Anlass. Gut gelaunt quittierte das Publikum seine Aussage «Sei nett zu deinen Kindern, denn sie werden einmal dein Altersheim aussuchen» mit Gelächter.

«Mä chunt nüme drus»


Die Referentin Bettina Ugolini sprach über die Sonnen- und Schattenseiten des Alter(n)s. Ugolini leitet unter anderem die Beratungsstelle «Leben im Alter» am Zentrum für Gerontologie der Universität Zürich und moderiert regelmässig Radgeber-Sendungen für Radio DRS. Sie stellte fest, dass zwar alle lange leben möchten, aber niemand alt sein will. Sie wollte von den Zuhörenden wissen, was ihnen spontan einfalle zum Thema Alter. «Eingeschränkt» – «Krankheit» – «Mä chunt nüme drus» – «Zittrig» – «mehr Zeit» kamen die Rufe aus dem Publikum.

Umbau statt Abbau


Bei diesen Aussagen setzte die Rednerin an. Sie betonte, dass Altern kein Abbau, sondern ein Umbau bedeute und bemängelte, dass die Gesellschaft eigentlich nur die negativen Aspekte vom Altern wahrnehme. Dabei seien gemäss Studien die Senioren die zufriedenste Altersgruppe überhaupt. Sie ermunterte das Publikum, diese Lebensphase aktiv zu gestalten und dabei gewisse Grenzen zu akzeptieren. Im Anschluss an das stündige Referat gab es eine Diskussion, an der sich die Anwesenden rege beteiligten.

Breite Palette von Angeboten


Am Samstag fand dann im grossen Saal des Kirchgemeindehauses eine Ausstellung statt, an der sich an zwei Dutzend Ständen verschiedene Institutionen aus der Region vorstellten und über ihr Angebot für Senioren informierten. Neben bekannten Institutionen stellten sich auch weniger bekannte vor, etwa der Verein Begleitung Schwerkranker oder die Senioren im Klassenzimmer.

Die Fit-Gym-Gruppe der Pro Senectute lud die Besucher zu einer Schnupperlektion ein, und am Schluss der Veranstaltung nahmen etwa 80 Personen am offenen Singen von ZAK (zäme aktiv Region Konolfingen) teil. Die älteren Besucher demonstrierten eindrücklich, dass alt sein eben auch aktiv sein bedeuten kann.

Die Gesundheits- und Fürsorgedirektion verlangt von allen Gemeinden ein Altersleitbild und damit eine aktive Alterspolitik. Alte Menschen sollen unterstützt werden, damit sie möglichst lange eine hohe Lebensqualität haben und ihre Selbständigkeit erhalten können. Zu diesem Zweck schlossen sich die Gemeinden Freimettigen, Häutligen, Konolfingen und Niederhünigen zusammen und bildeten einen Ausschuss für Alters- und Gesundheitsfragen. Derzeit sind es 14 Frauen und Männer, die diese Aufgabe übernehmen. Mit einem breiten Angebot soll Senioren dabei geholfen werden, sich im Alltag leichter zurecht zu finden. Beauftragte für Altersfragen ist Ruth Ruef. Interessierte erhalten bei ihr Auskunft über die Angebote (Telefon 079 937 93 19).

Autor:in
Brigitte Hari / Wochen-Zeitung
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Erstellt: 08.11.2012
Geändert: 08.11.2012
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