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BVS Konolfingen: Im Sommer ist Schluss
Das Bildungszentrum Emme schliesst den Standort Konolfingen für das zehnte Schuljahr ein Jahr früher als geplant. Das wirkt sich auch auf die Gemeindekasse aus.
Heuer werden die letzten Schüler der zehnten Klasse im Schulhaus Ursellen unterrichtet. Die Tage des Standorts Konolfingen waren sowieso schon gezählt, spätestens seit die Schulleitung des Bildungszentrums Emme im letzten Jahr die Schliessung aus Spargründen auf 2020 verkündete. Jetzt soll aber bereits in diesem Sommer Schluss sein, jedoch nicht aus finanziellen Gründen. Es habe schlicht zu wenige Schüler im nächsten Jahrgang, sagt Schulleiter Thomas Wullimann gegenüber BERN-OST.
Momentan gehen vier Klassen in Ursellen zur Schule, und drei davon würden laut Wullimann nächstes Jahr wegfallen. Bei zwei der vier Klassen handelt es sich um Integrationsklassen. Diese gibt es nächstes Jahr nicht mehr, da die Einwanderung nach der Schliessung der Balkanroute rasant abnahm. Auch sonst absolvieren immer weniger Schüler das berufsvorbereitende zehnte Schuljahr. So würde noch eine Klasse für das Schulhaus in Konolfingen übrig bleiben. Deswegen beschloss die Schulleitung das vorzeitige Ende des Standortes.
Lehrkräfte aufgeteilt
13 Lehrkräfte unterrichten im Schulhaus Ursellen ungefähr 60 Schüler, die sie alle mit Namen kennen. So entsteht eine fast familiäre Atmosphäre, was den Unterricht angenehmer macht. Das bestätigt der Standortleiter Wegmann. Ein kurz vor der Pension stehender Lehrer, der das Lehrerzimmer betritt, sagt: "Ich habe in meiner Karriere an fünf Schulen unterrichtet, aber hier war es definitiv am Schönsten."
"Es ist grundsätzlich schade, dass wir hier aufhören werden", sagt Wegmann. Allerdings mache es keinen grossen Unterschied, ob das ein Jahr früher oder später passiert. Entlassungen gibt es keine. Einige Lehrkräfte werden in Rente gehen und die restlichen auf die beiden Standorte in Burgdorf und Langnau aufgeteilt. Eine Lösung, mit der sich alle abfinden können, wie sowohl Wegmann als auch Wullimann bestätigen.
Mietausfall für die Gemeinde
Wenig Begeisterung über die verfrühte Schliessung der Schule ist bei der Gemeinde zu spüren. Gemeindepräsident Daniel Hodel (SVP) kann seine Entäuschung nicht verbergen: "Ganz unvorbereitet sind wir nicht, da ja schon bekannt war, dass der Standort schliessen wird. Schade, dass es jetzt noch früher passiert. Schliesslich ist das auch ein Rediteobjekt." Immerhin zahlt der Kanton der Gemeinde jährlich laut Hodel 117'000 Franken Miete inklusive Nebenkosten für das Schulhaus.
Was mit dem ab Sommer leerstehenden Gebäude geschieht, steht noch nicht fest. Nächstes Jahr könnte dort die Oberstufe untergebracht werden während des Umbaus für die neue Schulraumplanung. Aber auch diese Möglichkeit ist nicht in Stein gemeisselt, da noch Einsprachen hängig sind. Und selbst wenn das klappen sollte, wäre das nur eine kurzfristige Lösung bis zur Beendigung des Umbaus. "Man könnte versuchen, das Haus dann anderweitig zu vermieten oder wenn nichts anderes mehr übrig bleibt, müsste man es halt abstossen", sagt der Gemeindepräsident.
Erstellt:
22.02.2019
Geändert: 22.02.2019
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