- Kultur
Konolfingen - Kleine Wunderwerke auf Schienen und echte Eisenbahnromantik
Am vergangenen Wochenende stand Konolfingen im Zeichen der Eisenbahnromantik. Im Dorfmuseum waren wunderbare, selbstgebaute Modelle zu bestaunen. Im Depot der Dampfbahn Bern beim Bahnhof Konolfingen rauchte es aus echten Dampflokkaminen.
An den Eisenbahntagen waren neben der Sonderausstellung «Chorn-Mähl-Brot» wunderbare, selbstgebaute Eisenbahnmodelle zu bestaunen. Ausser der Antriebsmotoren und der Steuerung haben Martin Rindlisbacher (Utzigen) und Hans Feuz (Thierachern) alle Teile – fast durchwegs aus Holz – selbst hergestellt.
In die detailgetreuen und filigranen Holzmodelle im Massstab 1:11 investierten die beiden Modellbauer unzählige Stunden. «Da ich immer wieder unterbreche kann ich nicht genau sagen wie viele Arbeitsstunden es schlussendlich sind. Ich rechne, so rund vier Monate mit Unterbrechung», erklärt Rindlisbacher.
«Galoppierende Gans»
So sei es auch für sein neustes USA-Modell die «Galloping Goose». Die galoppierende Gans wie die Fahrzeuge auf Deutsch hiessen, wurden1930, um kostengünstig den Personentransport und den Güterverkehr zu ermöglichen, aus Eisenbahnwagen zusammengebaut. «Mein erstelltes Modell ist aus eigener Idee entstanden, alle insgesamt sieben Fahrzeuge waren irgendwie anders». Die Fahrzeuge hatten die Form von Straßenbussen oder Kleinlastwagen und waren mit Schienenrädern ausgestattet. Auch Hans Feuz hält sich an die Vorbilder. So hat er neben vielen anderen Modellen die Trambahn Meiringen-Reichenbach-Aareschlucht 1913 nachgebaut.
Einfach etwas kleiner
Die Dampfloks von Heinz Brechbühl (Heimberg) entsprechen alle den Originalfahrzeugen. Anhand der Originalpläne hat er die Modelle erbaut. Wie seine Modellbahnkollegen hat er nur die Funkfernsteuerung eingekauft und eingebaut. «Es war recht aufwändig, die Originalmasse aus den Plänen, meist von Zoll in Millimeter umzurechnen», erklärt der gebürtige Konolfinger. Er kennt jedes Detail der kleinen und somit auch grossen Loks. Dank seinem Wissen kann er auch alle Reparaturen selber ausführen. Über 1'000 Stunden investierte er in den Bau pro Lok. Wie echt - ausser dem Dampfgeruch – drehen die Loks ihre Runden. Die Kohlefeuerung habe er im Eigenbau, auf Grund der langen Vorheizzeit und der anschliessenden aufwändigen Reinigung, auf Gasfeuerung umgebaut, erläutert er.
Originalloks im DBB Depot
Nur am Samstag konnten die echten Dampfloks des Vereins Dampfbahn Bern (DBB) bewundert werden. Mit Shuttlefahrten Richtung Bahnhof und Brenzikofen konnte die Dampfromantik genossen und bestaunt werden. Die offenen Depot-Tore des Vereins begeisterten Jung und Alt.
Am Sonntag wurden die Besuchenden im Dorfmuseum mit einer feinen Pizza verwöhnt. Extra mit seinem Holzbackofen ist der vielseitige Chocolatier Fabian Rimann aus Wettingen angereist. Die im fahrbaren Ofen gebackenen über 120 Pizzen wurden mit Genuss verzehrt. Für die musikalische Unterhaltung sorgte das Trio Oberthal. Auch wenn der Samstag im Dorfmuseum am Samstag auf geringes Interesse stiess, der Sonntag belohnte aufwändigen Vorbereitungen. Das Museumsteam und die Modellbauer waren rundum zufrieden.
Erstellt:
23.05.2023
Geändert: 23.05.2023
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