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Konolfingen - Kräuter anpflanzen und Kontakte knüpfen

Quelle
Wochen-Zeitung

Im Rahmen des interkulturellen Treffs kamen Frauen und Kinder in der katholischen Kirche zusammen, um gemeinsam getöpferte Gefässe zu bepflanzen.

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Mittwochnachmittag, kurz nach 14 Uhr. Der Pfarreisaal der katholischen Kirche Konolfingen ist erfüllt von Kräuterduft und Stimmengewirr. Dennoch hat der interkulturelle Treff, der gemäss Einladung schon vor 15 Minuten hätte beginnen sollen, noch nicht offiziell angefangen. Das sei meistens so, erklärt eine der Teilnehmerinnen. Auch als die Frauen sich eine weitere Viertelstunde später schliesslich im Kreis versammeln, sind noch nicht ganz alle eingetroffen. Die Kinder sind schon längst wieder davon gerauscht, um im Nebenraum zu spielen.

Soziale Kontakte sind wichtig


Seit rund zehn Jahren treffen sich einmal im Monat Frauen aus der Umgebung Konolfingens, um zusammenzusitzen, zu plaudern und etwas anzufertigen. Bei diesen Arbeiten handle es sich mehrheitlich um Sachen, die man nicht lange erklären müsse, sondern einfach vorzeigen könne, erklärt eine ehemalige Mitorganisatorin. Denn wie der Name des Treffs schon sagt, kommen hier Frauen verschiedenster Herkunft zusammen, und diese sprechen nicht alle gleich gut Deutsch.

Ursprüngliches Ziel des interkulturellen Treffs sei es gewesen, das deutsche Sprachverständnis zu fördern, sagt Organisatorin Christine Bläuer. Heute werde auch Wert auf das Knüpfen sozialer Kontakte und den Austausch zwischen den Kulturen gelegt. Oft würden religiöse oder kulturelle Themen angesprochen. Einmal im Jahr unternimmt der Trupp einen Ausflug.

An diesem Nachmittag stehen auf den Tischen verschiedenste Kräuter bereit. Damit bepflanzen die rund 15 Frauen ihre Gefässe, die sie beim letzten Treffen getöpfert haben. Währenddessen ertönt aus dem Nebenzimmer fröhliches Kinderlachen. Der interkulturelle Treffpunkt ist nicht nur ein Angebot für Frauen, sondern auch für Kinder. Diese sind damit beschäftigt, Tulpen zu basteln und zu spielen. Auch sie haben Gefässe getöpfert, die sie bepflanzen. Beim anschliessenden Zvieri haben alle Gelegenheit, sich ausgiebig zu unterhalten. Einige Frauen haben Köstlichkeiten aus ihren Heimatländern gebacken.

Schweizerinnen erwünscht


Weil jedes Mal wieder neue Gesichter erscheinen, können viele unterschiedliche Kontakte geknüpft werden. Die Frauen bedauern allerdings, dass so wenige Schweizerinnen an den Treffen teilnehmen, obwohl sich das Angebot auch an sie richtet.

Deshalb ist das Schweizerdeutsch an diesem Nachmittag fast etwas untervertreten. Aber das bunte Gemisch verschiedenster Sprachen, ergänzt durch Mimik und Gestik, beweist, was hierzulande so oft angezweifelt wird: Die Kommunikation zwischen den Menschen, egal welcher Herkunft, funktioniert.

Nur was die Pflanzen betrifft, ist man sich nicht so recht einig. «Welche Sprache?», erwidert eine der Frauen verschmitzt auf den Vorschlag, sie solle ein wenig mit ihren Kräutern sprechen.

Autor:in
Franziska Aeschlimann / Wochen-Zeitung
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Erstellt: 03.05.2012
Geändert: 03.05.2012
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