Konolfingen - September ZAK-Seniorenstamm mit Ulrich Blaser

Einen Tag vor dem Brand des Schwendlen-Bad 1947 sei er, Ulrich Blaser in Grosshöchstetten auf die Welt gekommen. Als Gast des September-Seniorenstamms des Vereins "Zäme Aktiv Region Konolfingen" erzählte er aus seinem vielfältigen Leben. Auf einem kleinen Bauernhof in Oberhünigen ist der rüstige Pensionär aufgewachsen. Schon früh musste er bei den anfallenden Arbeiten mithelfen. "Eigentlich wollte ich Schmied lernen, mein Onkel aber kannte mich und schlug als Alternative Automechaniker vor. Bei der Garage Zbären fand mein Vater eine Lehrstelle für mich", erzählte Blaser.

Klärwerksmeister der ARA Konolfingen mit viel Engagement

Nach dem Lehrabschluss und dem Militär als Motormechaniker in Thun arbeitete Ulrich Blaser bei der Firma Schmalz Bau in Konolfingen. Zusammen mit seinem Schwager konnte er den Hauseigentums-Traum in Konolfingen erfüllen.

Vieles machten die beiden Familien dazu selber.  Mit Weiterbildungen für elektrische Motoren und Steuerungen bildete sich der engagierte Konolfinger weiter. "Eigentlich hätte mich nach dem Neubau der Grastrocknungsanlage eine neue Stelle dort gereizt. Doch auf einen Hinweis, dass in Kürze in Konolfingen eine ARA gebaut werde, verzichtete ich darauf". 1978 wurde Ulrich Blaser als Klärmeister in der ARA Konolfingen gewählt.

Mit Kursen hatte er sich schon vorher auf diese neue Arbeit vorbereitet. "Es war nicht ganz einfach, aber weil es so vorgesehen war, mussten wir nach nur drei Jahren unser eigenes Haus verlassen und in die Dienstwohnung zügeln". Um auch die nicht ganz einfache und mangelhaft funktionierende Steuerung in der ARA in den Griff zu kriegen, besuchte der ARA-Verantwortliche weitere Kurse in Elektronik und Steuerungstechnik. "Dank vielen wertvollen Kontakten und gar mancher Hilfestellung hatten wir die ARA dann im Griff".

1984 erhielt Ulrich Blaser das Klärmeisterdiplom und war in vielen Berufsämtern engagiert. So half er auch den Klärwärter-Verein zu gründen und präsidierte diesen auch zwei Jahre.

Unzählige Hobbys neben dem Berufsalltag

Im Männerchor half er Theaterspielen, bei den Pistolenschützen ist er nach wie vor aktiv, Blaser züchtete zusammen mit seiner Frau schwarzbraune Schafe. Die Freizeit genoss er mit seinen Hunden und lernte so nebenbei auch das Bäumeschneiden. 1987 engagierte er sich als freiwilliger Helfer für die Unwetterschäden im Kanton Uri.

Um das anfallende Gas der ARA nicht nur zu verbrennen, sondern sinnvoll zu nutzen, baute er einige Jahre nach dem Betriebsstart der ARA Konolfingen selber einen Automotor auf Gasbetrieb um. Mit dem zur Verfügung stehenden Gas konnte er mit dem umgebauten Motor das Gebläse in der ARA antreiben und so wertvolle Energie sparen.

"Auch am eigenen Haus, in das wir einige Jahre später wieder einziehen konnten, habe ich mit der umgebauten Oelheizung in eine Grundwasser-Wärmepumpe und der selber installierten Fotovoltaik viel Fremdenergie einsparen können".  Fast unglaublich, Ulrich Blaser blieb noch Zeit sich im Feuerwehrverein mit dem Restaurieren der alten Feuerwehrspritze, sowie dem Restaurieren von alten Traktoren zu beschäftigen. Nebenbei versucht er sich auch noch in der Ahnenforschung. "Für mich fast unglaublich, ein Vorfahr von mir, ein Langnauer Bauer konnte nach etlichen vergeblichen Versuchen von Spezialisten den Zytgloggeturm in Bern zum Laufen bringen".