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Kreisel Münsingen: Neue Verkehrsführung erhält gute Noten

Seit über einem Jahr fliesst der Verkehr über den neuen Kreisel am Dorfplatz in Münsingen. Das Tiefbauamt des Kantons hat analysiert, wie Fussgängerinnen, Velofahrer und der motorisierte Verkehr mit der neuen Signalisation zurechtkommen.

Rund um den Kreisel wurde das Verhalten der Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer analysiert. (Foto: Rolf Blaser)
Wer zu Fuss unterwegs ist, hat in den blau markierten Zonen keinen Vortritt. (Foto: Münsinger Info)
Blaue Streifen signalisieren vielbegangene Stellen. (Grafik: Flyer Tiefbauamt)
Ein leicht erhöhtes Band in der Mitte hilft beim Überqueren der Strasse, dahinter wird dies als graues Band weitergezogen. (Foto: Rolf Blaser)
Der Durchgangsverkehr wird gebeten, Münsingen zu umfahren. (Grafik: Flyer Tiefbauamt Kanton Bern)

Seit August 2022 gilt das neue Verkehrsregime rund um den Dorfplatz. Das Tiefbauamt hatte an verschiedenen Tagen den Verkehr mit Videokameras aufgezeichnet. Nach der Analyse zog das Tiefbauamt ein positives Fazit.

 

Blaue Streifen

«Das flächige Queren funktioniert gut», schreibt der Kanton im Münsinger Info. Die beobachteten Abläufe seien flüssig. «Fussgängerinnen und Fussgänger bewegen sich sehr sicher und selbstbewusst. Es wurden keine sicherheitskritischen Situationen beobachtet.»

 

Rund um den Kreisel gilt Tempo 30, Fussgängerstreifen gibt es keine mehr, es hat weder einen Velostreifen noch einen Veloweg. Laut Tiefbauamt gilt das Prinzip der Koexistenz, «mitänand statt gägenand». Um den Kreisel sind die Strassen mit blauen Streifen markiert, diese zeigen vielbegangene Stellen an. Fussgängerinnen und Fussgänger dürfen die Strasse queren, haben aber keinen Vortritt.

 

Ausserhalb der blauen Zone kann die Strasse auch zu Fuss überquert werden, dort gilt dasselbe, die Autos Vortritt. Daran hätten sich die Leute gut gewöhnt. Es habe in der überwachten Zeit keine brenzligen Situationen gegeben, auf Nachfrage von BERN-OST antwortet der Kanton: «Nein, nie.»

 

Graues Band in der Mitte

Der Übergang von der Strasse zum Trottoir wurde abgeflacht. Für die Velos hats in der Mitte der Fahrbahn ein graues Band, was sich bewährt habe: «Velofahrende nutzen das graue Band zum Linksabbiegen, Autos zum Überholen von Velos und zum Abbiegen.» Das graue Band wird nach dem Ende der Sanierung durchgehend vorhanden sein.

 

Gegenüber den hohen kantigen Trottoirs von früher bieten die abgeflachten Randsteine laut Kanton, einen weiteren Vorteil: «Damit hat sich die Situation für mobilitätseingeschränkte Personen verbessert», heisst es im Bericht.

 

Noch zwei Jahre Sanierung

Die per Video aufgezeichneten Bilder hinterliessen bei den Verkehrsplanerinnen und -planern einen rundum positiven Eindruck. Seit Anfang Monat wird die Bernstrasse saniert, die Bauarbeiten dauern noch bis Ende Jahr. Nächstes Jahr folgt noch die Sanierung der Thunstrasse. Sobald die Bauarbeiten abgeschlossen sind, will der Kanton auch auf dieser Strecke eine Videoanalyse durchführen.

 

[i] Bis Ende Jahr kann die Bernstrasse zwischen Kreisel und Entlastungsstrasse nur Richtung Bern befahren werden. Der Gegenverkehr wird über die Entlastungsstrasse Richtung Bahnhof umgeleitet.

 

[i] In einer ersten Version schrieben wir fälschlicherweise, dass Fussgänger auf den blauen Streifen Vortritt haben. Das ist falsch. Die Autos haben Vortritt, Fussgängerinnen dürfen aber die Strasse queren. Wir entschuldigen uns für den Fehler.


Autor:in
Rolf Blaser, rolf.blaser@bern-ost.ch
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Erstellt: 11.02.2024
Geändert: 12.02.2024
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