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Kreuz Vechigen: Eine Familie übernimmt das Zepter

Vor drei Jahren übernahm Somasundaram Uthayakumar, bekannt als Kumar, das Kreuz in Vechigen als Pächter. Jetzt kauft er das Restaurant – gemeinsam mit seiner Familie.

Die Familie Uthayakumar kauft das Restaurant Kreuz Vechigen. Dajietha, Kala, Kumar und Danieha. (Foto: rb)
Hein Lädrach von der Olwo und Treuhänder Hansjörg Gosteli verkauften das Kreuz. (Foto: rb)
Das Restaurant Kreuz am Rand von Vechigen. (Foto: rb)

Das Restaurant Kreuz muss man ein wenig suchen – es liegt versteckt hinter einem Bauernhof am Rand von Vechigen. Als wir uns dort treffen, ist das Kreuz gut besucht. Auf der Terrasse sitzen Gäste unter Kastanienbäumen im Schatten, der Parkplatz ist halbvoll.

 

Die Olwo will verkaufen

Das Haus, in dem sich das Restaurant befindet, gehört der Pensionskasse der Olwo. Beim Treffen im Kreuz dabei sind auch Hansjörg Gosteli, zuständig für die Pensionskasse, und Heinz Lädrach, Finanzchef der Olwo-Gruppe. «Das Kreuz war für uns nie ein Renditeobjekt», sagt Gosteli. «Ein altes Haus, ein Restaurant – das bringt Risiken und laufende Investitionen. Wir wollten es an jemanden verkaufen, der das Restaurant weiterführt.»

 

Koch Kumar und seine Familie

Der Käufer: Somasundaram Uthayakumar, kurz: Kumar – seit 35 Jahren in der Schweiz, früher Koch im Bori in Bowil. Bevor er das Kreuz als Pächter übernahm, arbeitete er bei Vreni und Rudolf Schneider, die das Restaurant über 30 Jahre führten. Nach ihrer Pensionierung übernahm Kumar – und machte weiter als Familienbetrieb. Während er kocht, unterstützen ihn seine Frau Kala und die Töchter Dayani, Danieha und Dajietha im Service.

 

Die Töchter stimmten zu

Für Kumar war der Kauf ein Schritt, den er gründlich mit seiner Familie besprechen musste. «Allein das Haus zu kaufen wäre schwierig für mich gewesen. Als meine Töchter zusagten, entschieden wir, es zu tun», sagt Kumar am Tisch im Säli des Restaurants. Zwei Töchter und seine Frau sitzen daneben und nicken. Dabei sei es auch darum gegangen, was später mit dem Restaurant passiert. «Zehn Jahre machen wir weiter, dann sind auch wir im Pensionsalter. Danach entscheiden die Kinder, wie es weitergeht», so Kumar.

 

Die Läberli bleiben

Nach drei Jahren im Kreuz zieht die Familie eine positive Bilanz. «Mal läuft mehr, mal weniger», sagt Kala Uthayakumar. «Es kommen viele Vereine zu uns oder es werden Geburtstage oder eine Taufe gefeiert.» Für die Gäste des Kreuzes bleibe nach dem Kauf des Restaurants alles beim Alten. Das Kreuz ist bekannt für seine Kalbs-Läberli mit Rösti und den «Kreuzhit»: Reis mit Poulet, Zimt, Mandeln, Weinbeeren und Pinienkernen. Diese Klassiker werden weiterhin angeboten, die Menu-Karte bleibe, wie sie ist.

 

Nachfolge geregelt

«Uns war es wichtig, dass es weitergeht mit dem Restaurant», sagt Heinz Lädrach, zuständig bei der Olwo für die Personalvorsorgestiftung, die das Haus verkauft. «Deshalb haben wir Kumar das Haus zu einem attraktiven Preis überlassen.» Der Besitzer hat gewechselt – die Küche bleibt. Im Kreuz Vechigen gibt’s weiterhin Läberli und Gastfreundschaft unter Kastanienbäumen.

 

[i] Restaurant Kreuz, Vechigen Dorf 23 A, Boll


Autor:in
Rolf Blaser, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 18.06.2025
Geändert: 18.06.2025
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