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Offen trotz Konkurs: Stefano Fiorà kämpft um sein Kreuz Wichtrach

Am 12. März wurde über die Kreuz Wichtrach GmbH der Konkurs eröffnet. Der Betrieb läuft aber weiter wie gewohnt. Kreuz-Eigentümer Stefano Fiorà klärt auf.

Stefano Fiorà: Der leidenschaftliche Wirt kämpft derzeit mit gesundheitlichen Problemen und dem Konkurs seiner Kreuz Wichtrach GmbH. (Bild: zvg)

„Zum Konkurs kam es durch äussere Umstände“, sagt Fiorà. Er hatte gesundheitliche Probleme und war im Spital. „Dadurch kam es im letzten Jahr zu unvorhergesehenen Kosten“, erklärt er. Unter den gegebenen Umständen sei es auch nicht immer gelungen, die richtigen Entscheide zu treffen.

 

Dann meldete die Pensionskasse den Konkurs von Fioràs Kreuz Wichtrach GmbH. „Ich bezahlte aber meine Schulden, woraufhin die Pensionskasse die Meldung zurückzog“, schildert Fiorà die Geschehnisse. Leider war es schon zu spät: „Der Richter hatte seinen Entscheid bereits gefällt und den Konkurs über meine Firma eröffnet“, so Fiorà.

 

Anfechtung ohne Anwalt

Nun hat er den Entscheid angefochten – alleine. „Ich will lieber die Gläubiger bezahlen als einen Anwalt“, sagt er. Vieles habe er bereits abbezahlt und er versuche es weiterhin. Auch die Löhne der Angestellten seien bezahlt. „Ich versuche Gutes zu tun, auch wenn ich darunter leide“, sagt er. So hat er auch einen stattlichen Betrag aus seinem Privatvermögen in die GmbH gesteckt.

 

Unterdessen läuft das Hotel Restaurant Kreuz über ihn als Privatperson. Fiorà schaut nun, wie es weitergehen soll. Es kämen etwa das Einsetzen eines Geschäftsführers oder die Führung des Betriebs über eine andere GmbH in Frage. Als Eigentümer des Kreuzes könnte er dieses auch verpachten.

 

Fiorà: "Das Kreuz soll offen bleiben"

„Das Wichtigste ist, dass das Kreuz offen bleibt und die Gäste weiter kommen können“, sagt Fiorà, der seit er 11 Jahre alt war im Gastgewerbe tätig ist. „Das ist meine Leidenschaft und mein Stolz“, sagt er. Er hänge sehr an Wichtrach und dem Betrieb.

 

Noch immer ist Fiorà gesundheitlich stark angeschlagen. „Aber es ist gut, dass es nun so umständlich ist“, meint er. Das halte ihn auf Trab und helfe ihm weiter zu kämpfen. „Ich sehe das Positive“, sagt er. Zudem helfe ihm das gute Kreuz-Team. „Ich bin froh, dass ich solche Leute um mich habe.“

 

Vielleicht doch keine Alterwohnungen

Von den jetzigen Umständen betroffen ist auch Fioràs Bauprojekt auf dem Areal des Kreuzes. Geplant waren 45 Alterswohnungen. Über Dienstleistungen an die Bewohnenden gedachte Fiorà auch die Zukunft des Restaurants zu sichern.

 

„Ich habe nun einen Projektmanager beauftragt, ein kleineres, lösbares Projekt auszuarbeiten“, sagt er. Damit sei nicht mehr gegeben, dass Alterswohnungen entstünden. „Ich hoffe, dass das Projekt nun rasch vorangeht“, sagt er.


Autor:in
Isabelle Berger, isabelle.berger@bern-ost.ch
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Erstellt: 31.03.2019
Geändert: 31.03.2019
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