Kristallkugel für Aron Fahrni: Sieg in der Weltcup-Serie
Mit zwei Siegen in Kühtai (Österreich) sicherte sich der Oberthaler Para-Snowboarder Aron Fahrni den Gesamtsieg der Weltcup-Serie im Banked Slalom. Dank konstanter Fahrweise und Geduld konnte er die kleine Kristallkugel der FIS holen. Im Interview spricht Aron Fahrni über die Herausforderungen der Strecke, das wechselhafte Wetter und seine nächsten Rennen in den USA und Kanada.
Unglaublich, aber wahr: Vor 20 Jahren erlitt Aron Fahrni bei einem Skiunfall schwere Nervenverletzungen im linken Arm – drei davon bis zum Rückenmark. Bis heute ist seine Bewegungsfähigkeit dadurch eingeschränkt. Nachdem der Oberthaler bereits 2023 bei der Para-WM in Spanien Gold und Silber gewann, zeigte er auch am vergangenen Wochenende wieder eine herausragende Leistung. Er setzte sich gegen die chinesischen Favoriten Wang und Jiang durch, welche die bisherige Saison in der Sportklasse SB-UL bislang dominierten.
BERN-OST: Welche Rennen hast du gewonnen?
Aron Fahrni: In Kühtai (Österreich) fanden zwei Banked Slalom Rennen statt, die ich beide für mich entscheiden konnte. Da es die letzten Rennen der Weltcup-Serie in dieser Disziplin waren, wurde auch die Gesamtwertung abgeschlossen – und auch hier konnte ich gewinnen. Nun steht die kleine Kristallkugel der FIS bei mir zu Hause.
Herzlichen Glückwunsch! Wie waren die Rennen für dich?
Die Rennen haben Spass gemacht, waren aber fahrerisch anspruchsvoll. Der Kurs war lang und hatte kritische Stellen, die durch die vielen Athleten zunehmend ausgefahren wurden. Es fühlte sich nicht so an, als könne man besonders viel Geschwindigkeit generieren – vielmehr ging es darum, die Geschwindigkeit konstant zu verwalten.
Wie waren die Bedingungen?
Im offiziellen Training hatten wir extrem schlechte Sicht, was die Herausforderung zusätzlich erhöhte. Umso glücklicher waren wir, dass an beiden Renntagen perfektes Wetter herrschte. Da es kurz zuvor geschneit hatte, musste sich der Schnee erst setzen – dadurch wurde die Piste von Tag zu Tag härter und besser.
Warst du besonders schnell unterwegs oder hattest du die richtige Technik?
Ich glaube, dass ich vor allem mit Geduld gewonnen habe. Die Kurven verleiteten dazu, zu früh nach unten zu ziehen – dagegen musste ich bewusst ankämpfen. Das Rennformat mit zwei Zeitläufen und den Finals der Top 4 verlangte zudem eine konstante Leistung.
War es knapp?
Ja und nein. Teilweise entschieden nur wenige Hundertstel über Sieg und Niederlage. Im Finale musste ich an beiden Tagen gegen denselben Chinesen antreten, der jeweils durch einen Fehler stürzte – dadurch war die Zeitdifferenz am Ende deutlich.
Was steht als Nächstes an?
Zunächst eine Trainingswoche an der Lenk, dann geht es nach Steamboat (USA) zu zwei Snowboardcross-Rennen. Direkt im Anschluss reisen wir weiter nach Kanada zur Weltmeisterschaft.