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Kündigungen, Kauf und mehr Geld: So soll das Freizythuus weiterbestehen
Schon länger steht die Zukunft des Freizythuus’ in Münsingen zur Diskussion. Nun hat der Gemeinderat einen Beschluss gefasst: Das Haus soll von der Gemeinde gekauft und von einer Trägerschaft betrieben werden. Zudem wird der Gemeindebeitrag für den künftigen Betrieb des Freizythuus’ höher ausfallen als ursprünglich vorgesehen. Den aktuellen Mitarbeitenden wird allerdings auf Ende Jahr gekündigt.
„Das ist ein schwieriger Punkt – es stehen Menschen dahinter. Wir sind uns dessen bewusst und damit nicht leichtfertig umgegangen“, sagte Gemeinderätin Vera Wenger (Grüne) an der vergangenen Parlamentssitzung. Es werde aber durchaus neue Möglichkeiten und Chancen geben. „Ich hoffe ganz fest, dass sich auch für die Angestellten gute Lösungen finden werden“, so Wenger. Die Kündigungen seien eine Folge des Modellwechsels, aber nur mit diesem lasse sich das Freizythuus langfristig sichern und mehr Belebung und Vielfalt schaffen.
150 000 Franken von der Gemeinde
Auslöser für die Diskussionen um das Freizythuus im Herbst vor zwei Jahren war das Verhältnis von den hohen Kosten für die Gemeinde zur zu geringen Nutzung des Angebots durch die Bevölkerung. Deshalb sollte der Gemeindebeitrag von 250 000 auf 100 000 Franken gekürzt werden. Nun sollen es 150 000 Franken sein. Diesen Betrag sieht eine von vier durch eine Projektgruppe erarbeitete Variante für den Betrieb der beliebten Münsinger Institution vor.
Dieser Betrag mache es möglich, „das Haus zu beleben, die sehr beliebten Angebote wie Ferienpass, Hobbymarkt, Kerzenziehen und Ateliers weiterzuführen und zum Beispiel einen Schreiner fest anzustellen“, wie Wenger verkündete. Damit werde auch das im Aufgaben- und Finanzplan formulierte Ziel erreicht, dass das Freizythuus ein integrations- und generationsübergreifendes kulturelles Zentrum sein solle.
Trägerverein soll Freizythuus betreiben
Zudem soll die Gemeinde das Gebäude kaufen. Derzeit gehört es dem Altersheim Schlossgut, welches die Liegenschaft gratis zur Verfügung stellt. Künftig soll die Gemeinde das Gebäude einer als Verein organisierten Trägerschaft im Rahmen eines Leistungsvertrags aus den Bereichen Kreativität, Kultur und Bildung kostenlos zur Verfügung stellen.
„Alle Generationen finden ihr Angebot, von der Kita, über Werkateliers, die Ludothek, Bildungsangebote, Kleinkunstanlässe, einem Gewölbekeller für Kleinanlässe, Kinovorführungen, Kunstaustellungen bis hin zu einer Seniorenuniversität“, formulierte Wenger die Vision für das Freizythuus. Eine Betriebsleitung solle die Angebote koordinieren und die Vernetzung unter den verschiedenen Anbietern und Anbieterinnen sicherstellen.
Bauliche Veränderungen vorgesehen
Weiter sollen ein Lift eingebaut, energetische und elektrische Sanierungen vorgenommen und der Cheminéeraum und der Keller ausgebaut werden.
Für die Weiterarbeit wird nun eine kleinere, fünfköpfige Projektgruppe eingesetzt. Mitte Februar nimmt die Gruppe ihre Arbeit auf.
Erstellt:
31.01.2020
Geändert: 31.01.2020
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