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Kulturpreis Worb: Sepp Graf geht die Arbeit nicht aus

Der diesjährige Kulturpreis der Gemeinde Worb geht an Sepp Graf. Als Präsident des Ortsvereins und früher des Verkehrsvereins prägt der gebürtige Appenzeller das Dorfleben seit vielen Jahren mit.

Sepp Graf an seinem alten Arbeitsort. (Bild: Anina Bundi)

Es gibt Leute, die kennt man in Worb. Eine dieser Personen ist Sepp Graf. Vielen ist er bekannt vom Schalter der RBS-Station Worb Dorf, die er bis zu seiner Pensionierung 2019 leitete. Bekannt ist aber auch sein Engagement als Präsident des Ortsvereins Gemeinde Worb (OWG) und früher des Verkehrsvereins.

 

Dass er den 20. Kulturpreis der Gemeinde Worb erhalten habe, sei eine grosse Überraschung, sagt Sepp Graf. Von der Nomination habe er an einer Sitzung der Ortsmarketingkommission (OMK) erfahren. Die OMK sammelt jeweils die Vorschläge aus der Bevölkerung für den Preis und schlägt dem Gemeinderat eine*n Gewinner*in vor. Graf ist selber Mitglied der OMK, die ihn auch nominiert hat. Selbstverständlich sei er in Ausstand getreten und habe das Zimmer verlassen, als der Entscheid fiel, erzählt er.

 

Überrascht vom Entscheid sei er vor allem auch, weil er starke Konkurrenz gehabt habe. Vorgeschlagen waren dieses Jahr auch Danièle Baumgartner, Esther Hasler, Marlys Rohr, Walter Geissberger und das Mediencenter am Bahnhofplatz, das auch dieses Internetportal betreibt.

 

Drei Tannenbäume jede Weihnacht

Der Ortsverein unterhält ein Netz an Ruhebänken in der Gemeinde, stellt zur Adventszeit jeweils einen Tannenbaum auf im Migroskreisel, auf dem Bärenplatz und im Scheyenholzkreisel. Seit letztem Jahr führt er auch das Chinoworb. Der Verein und Sepp Graf waren auch an diversen Anlässen im Dorf beteiligt. Ein Höhepunkt sei die Tour de Suisse gewesen, die 2014 in Worb Halt machte oder auch das Fest zum 100-Jahre-Jubiläum der Worb-Bern-Bahn (heute RBS). "Schön ist aber vor allem die Abwechslung, dass wir schon so viele verschiedene Anlässe hatten in Worb", sagt Graf.

 

Langweilig sei ihm auch jetzt, nach der Pensionierung nicht. Einerseits betreue er schon lange als Hauswart drei Liegenschaften im Dorf, andererseits nehmen die freiwilligen Engagements immer noch viel Zeit ein. Zum Beispiel fahre er mehrmals pro Jahr gemeinsam mit dem ehemaligen Werkhofleiter Max Brunner die rund 120 Ruhebänke ab und pflege sie. "Da sind wir jeweils zweieinhalb Tage dran." Weiter kümmert er sich um die Vermietungen im Chinoworb und organisiert alljährlich das Worber Pétanque-Turnier.

 

Der Appenzeller Dialekt blieb

Sepp Graf wuchs im Kanton Appenzell auf, was man ihm auch nach gut 40 Jahren als Worber noch deutlich anhört. Als Appenzeller, nicht als Präsident des Ortsvereins, hielt er am 1. August 2004 auch die offizielle Ansprache zum Nationalfeiertag. Zu der Zeit war jedes Jahr einer der Schweizer Kantone Thema der Worber Bundesfeier, 2004 war es das Appenzell. 1979 zog er für die Stelle bei der Worb-Bern-Bahn nach Worb, verliebte sich in seine heutige Ehefrau Patricia Graf - und blieb. Mit ihr - die drei Söhne sind mittlerweile ausgeflogen - wohnt er seit Jahren an der Schulhausstrasse.

 

Was er mit dem Preisgeld von 5000 Franken mache, darüber müsse er noch nachdenken. "Vermutlich gibt es Ferien mit der Familie", sagt Sepp Graf. "Aber erst muss ich es mal haben", denn wann und wo die Preisübergabe stattfindet, bleibt noch zu bestimmen.


Autor:in
Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
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Erstellt: 06.09.2020
Geändert: 06.09.2020
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