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Landi: Konolfingen als Beispiel für Landverschleiss

Die Landi steht in der Kritik: Sie baut immer wieder grosse Läden auf noch eben landwirtschaftlich genutzem Land. So etwa in Konolfingen.

Hier soll die neue Landi entstehen. (Bild: Res Reinhard)
So grün war es vorher: Auf der Tonismatte in Konolfingen baut die Landi Aare derzeit eine neue Filiale. (Bild: Screenshot Google Street View)
Auch Steiner Wohnmobile baut oberhalb von Berger Schuhe & Sport. (Bild: Res Reinhard)

Auf der grünen Wiese seien in den letzten Jahre im Kanton Bern eine Handvoll grosse, flache Landibauten mit ausgedehntem Parkplatz errichtet worden, schreibt die Tageszeitung "Der Bund". Als aktuelles Beispiel dafür zieht er den Fall Konolfingen heran, wo die Landi Aare bis Ende 2021 einen Laden mit 900 Quadratmetern Verkaufsfläche, ein Lagerhaus und einen Parkplatz baut.

 

Das Land, auf dem das Gebäude zu stehen kommt, die Tonismatte, war zuletzt eine Landwirtschaftsfläche. Auch die kürzlich gebaute Agrola-Tankstelle kam auf zuvor landwirtschaftlich genutztem Boden zu stehen.

 

Mehrgeschossiges Bauen unökonomisch

Landi-Chef Josef Sommer erklärt gemäss dem Bund-Artikel die Bauweise der Landi damit, dass mehrgeschossige Bauten bei den tiefen Bodenpreisen ökonomisch unattraktiv seien. Dennoch wird in Konolfingen mehrstöckig gebaut, unten Laden, oben Büros.

 

Landi Aare-Geschäftsführer Beni Knecht versichert, dass auf verdichtetes Bauen Wert gelegt worden sei. Dadurch, dass die Bebauung des Areals zusammen mit dem Sportgeschäft Berger und dem Wohnmobilhändler Steiner mit jeweils eigenen Neubauten geplant worden sei, könne die Fläche optimal ausgenutzt werden. Zudem könne bei Bedarf später die Tiefgarageneinfahrt von Berger als Einfahrt zu einer eigenen Einstellhalle genutzt werden, anstatt den Parkplatz zu erweitern.

 

Knecht: "Land war bereits eingezont"

Knecht verweist zudem darauf, dass die bisher landwirtschaftlich genutzte Tonismatte seit zehn Jahren als Bauland eingezont sei. Weiter würden durch die Aufgabe der Landi Aare-Standorte Biglen, Zäziwil und Grosshöchstetten nach dem Neubau in Konolfingen dort anderweitig nutzbare Flächen frei. Das schone wiederum Boden.

 

Widerstand gegen das Projekt hat Knecht erwartet. "Jeder, der in den letzten dreissig Jahren irgendwo gebaut hat, muss mit Kritik und Einsprachen leben", so Knecht.


Autor:in
pd/ib, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 25.05.2020
Geändert: 25.05.2020
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