• Region
  • Leser:innenmail

Lesermail - "Helft mit, dass Rubigen lebendig bleibt!"

In ihrem Lesermail freut sich Christine Held über die Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft im Bistrotto Rubigen - und fragt sich, wo die Toleranz bei gewissen Nachbarn geblieben ist.

Seit dem 10. Januar bin ich offiziell «Neuzuzügerin von Rubigen». In den letzten Wochen wurde ich sehr herzlich aufgenommen und in die Sitten und Bräuche des Dorfes eingeführt.

 

Als erstes möchte ich meine Erlebnisse im Bistrotto, der Seele von Rubigen (Artikel in BERN-OST vom 8.1.20),  zum Ausdruck bringen.

 

Es ist halb sieben Uhr morgens und ein älterer, geistig beeinträchtiger Mann betritt das Bistrotto. Aufgeregt bittet er die Besitzerin Coni um Hilfe. Er ist auf dem Weg zur Arbeit und hat sich vor lauter Nervosität über seine Schuhe erbrochen. In aller Ruhe nimmt Coni Servietten und hilft die Schuhe zu reinigen. Somit kann der Mann gelassener in Richtung Arbeit gehen.

 

An einem anderen Tag steht eine ältere Dame im Bistro und fragt, ob sie ihre Kommission zwischenlagern dürfe. Wie selbstverständlich werden die Taschen im Bistrotto «gehütet». Und dann steht ein Vater im Bistro, der im Zug sein Baby mit Brei versorgen möchte und bemerkt, dass er kein Löffeli dabei hat. Auch hier wird geholfen.

 

In der kurzen Zeit, seit ich in Rubigen lebe, gibt es viele solcher Geschichten und Erlebnisse: Vom Münzwechseln für Parking- und Bahnbillettautomaten bis hin zur Fahrplanauskunft für ältere Damen, die das Kleingedruckte nicht mehr lesen können.

 

Für Grosszügigkeit statt Kleingeistigkeit

Aber: Ich war am 17. Januar auch Gast der Schneebar und sehr erstaunt darüber, dass Nachbarn die Polizei aufbieten, damit diese für Ruhe sorgt.

 

Wie hat doch Daniel Ott Fröhlicher in der «Neuzuzüger-Info von Rubigen» geschrieben: «Rubigen ist ein lebendiges Dorf, und eine aktive Dorfgemeinschaft Rubigen geht uns alle an.»

 

Entsprechend sollte es möglich sein, in einem Dorf wie Rubigen friedliche Feste feiern zu dürfen, ohne dass die Polizei ausrücken muss.

 

Bitte, liebe Anwohnerinnen und Anwohner: Helft mit, dass Rubigen lebendig, einzigartig und aktiv bleibt. Die Leute im Bistrotto machen es vor: Grosszügigkeit statt Kleingeistigkeit.  


Autor:in
Christine Held, Rubigen
Nachricht an die Redaktion
Statistik

Erstellt: 27.01.2020
Geändert: 27.01.2020
Klicks heute:
Klicks total: