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Lesermail: Und was ist nach der Corona-Krise?

Beat Rüegsegger, Geschäftsführer der Espace Arena Biglen und Organisator von Markenartikel-Rampenverkäufen, fragt sich, ob es nach der Corona-Krise nötig sein wird, mehr Online-Bewerbungen als Online-Bestellungen zu machen. 

Eigentlich stehen in diesen Tagen unsere bekannten Frühlings Markenartikel-Rampenverkäufe vor der Türe. Die Krise rund um das Coronavirus trifft auch unser Familienunternehmen sehr stark. Aus diesem Grund müssen wir unsere Verkäufe an den Standorten Interlaken, Diessbach bei Büren sowie Schönbühl definitiv für diesen Frühling absagen. Wir planen weiterhin, die Verkäufe in Biglen (Espace Arena) sowie Thun (Curlinghalle Grabengut) durchzuführen. Hierzu warten wir die Mitteilung des Bundesrates am 19. April 2020 ab. Sobald Klarheit besteht, werden wir laufend auf unserer Homepage darüber informieren.

 

Erlauben Sie mir bitte noch folgende persönliche Gedanken:

Vor genau 20 Jahren haben wir unser Familienunternehmen gegründet und von Anfang an, als eines von wenigen Unternehmen, auf den Kanal des Onlinemarktes verzichtet. Für uns stand immer der persönliche Kundenkontakt an erster Stelle. Eine persönliche Beratung, ein freundliches Gespräch, ein Lachen oder eine gemeinsame Zeit bei einem Kaffee. Alles Augenblicke, auf die wir sehr gerne zurückschauen.

 

Genau auf diese Dinge müssen wir nun in den nächsten Wochen und vielleicht auch Monaten verzichten. Keine persönliche Beratung, kein freundliches Gespräch, kein Lachen und keine gemeinsame Zeit bei einem Kaffee. Wir haben nun Zeit, sehr viel Zeit um unsere Bestellungen Online zu machen und auf soziale Kontakte zu verzichten. Aber vielleicht finden wir auch die Zeit, uns gerade in dieser Krise zu Fragen: Wollen wir das auch dann noch, wenn die Zeit nach Corona vorbei ist? Ich bin mir sicher: Nein, das wollen wir nicht. Wir werden uns alle auf den Zeitpunkt freuen, wieder aus dem Haus gehen zu können und unbeschwert am öffentlichen Leben teilnehmen zu dürfen.

 

Es wird nun sehr stark darauf ankommen, wie wir in unserem Land unsere gemeinsame Zukunft planen und angehen. Viele Unternehmen werden vom Markt verschwinden und dadurch werden viele ohne eine Arbeitsstelle dastehen. Auch dann haben wir wieder Zeit, viel Zeit um unsere Online-Bestellungen zu machen. Wahrscheinlich machen wir dann aber mehr Online-Bewerbungen als Bestellungen.

 

Ist es in dieser Zeit nicht höchste Zeit, uns genau solche Überlegungen zu machen? Wir alle, welche in der Schweiz im Detailhandel mit sinkenden Umsätzen zu kämpfen haben, kämpfen um jeden Arbeitsplatz. Solange aber jeder von uns lieber auf dem Sofa seine Online Bestellungen abschickt, werden wir die Arbeitsplätze nicht sichern können.

 

Alle KMU’s aus der Region Bern-Ost und in der ganzen Schweiz würden sich freuen, DICH nach der Krise bei einer persönlichen Beratung, einem freundlichen Gespräch, mit einem Lachen oder auch bei einem Kaffee, begrüssen zu dürfen.


Autor:in
Beat Rüegsegger, Espace Arena Biglen
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Erstellt: 19.03.2020
Geändert: 19.03.2020
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