- Kultur
Letztes Mal «Weisch no»: «Wir wollen die Älteren hinter dem Ofen hervorlocken»
Mitte November geht in der Mühle Hunziken die fast ausverkaufte Sixties-Rockparty über die Bühne. Es wird die letzte «Weisch no»-Ausgabe sein. BERN-OST hat mit dem Organisator gesprochen.
Auch wenn die Party erst Mitte November angesagt ist, sind schon heute fast alle Tickets ausverkauft. «Weisch no» ist ein Renner und wurde 1996 zum ersten Mal im Bierhübeli durchgeführt. Im November finden definitiv die letzten Konzerte statt. Auftreten werden die Bands Los Mendocinos und Roots 66. Daniel Stöckli ist Organisator und Sänger der Band Roots 66.
BERN-OST: Daniel Stöckli, im November findet zum Mal ein «Weisch no» statt, warum hört ihr auf?
Daniel Stöckli: Weil wir mit der 20. Ausgabe ein Jubiläum haben. Wir sind im fortgeschrittenen Alter, wir sind über 70, jetzt ist genug.
Du hattest 1996 die Idee, ein «Weisch no»-Konzert zu organisieren, wie kamst du darauf?
Wir wollten alte Berner Bands aus den 60er Jahren wieder auf die Bühne bringen. Das waren Bands wie die Black Lions, The Delation, Rattlesnakes, später kamen auch die Sauterelles aus Zürich dazu. Damals spielten im Bierhübeli beim «Weisch no» vier bis fünf Bands an einem Abend.
Warum der Name «Weisch no», Rock, Blues und Oldies waren ja gar nie weg. Die Stones sind noch unterwegs, Deep Purple spielen diesen Sommer in Montreux. Wie kamst du auf den Namen?
Das war damals in den 90er Jahren, als wir ins 1966 zurückschauten. Matti Kohli von den Span hatte die Idee, das Konzert «Weisch no» zu nennen. Es war simpel und passte.
Der Name wurde später auch kopiert.
Ja, leider. In Zäziwil und Langenthal organisieren sie eine Disco mit demselben Namen, das hat aber nichts mit uns zu tun. Wir haben den Namen geschützt, aber das gilt nur für Konzerte.
«Weisch no» hat sogar Polo Hofer inspiriert einen Song zu schreiben, wie kam es dazu?
Ich kannte Polo seit den 60er Jahren und lud ihn ein ins Bierhübeli ans «Weisch no». Er kam, schaute, kurz darauf sagte er: «Ich habe einen Song geschrieben.» Der Song hiess «Weisch no» und war der Opener auf seinem Album «Xangischxung».
Wer kommt an eure Konzerte?
Wir wollten die Älteren hinter dem Ofen hervorholen. Es kamen viele Fans aus dieser Zeit, diese brachten die Jungen mit und haben sie infiziert mit dem Sixties Gen.
Gespielt wird nur Musik aus den 60er Jahren?
Nein, das nehmen wir nicht so streng, die Grundidee war 60ies, aber es laufen auch Songs aus den 70er Jahren, seien es Songs von Led Zeppelin oder Bob Dylan.
«Weisch no» gabs zu Beginn im Bierhübeli und in den letzten Jahren in der Mühle Hunziken, warum der Wechsel?
2014 wollten wir aufhören, das war nach der 13. Ausgabe. Aber die Leute «stürmten» und schrieben uns. Drei Jahre später fanden wir, wir machen weiter und wechselten in die Mühle Hunziken. Dort hatten wir 500 bis 600 Leute, nach dem siebten Mal ist Schluss.
Jetzt hörst du auf mit «Weisch no», bist du zu alt für Rock’n’Roll?
(Lacht) Nein, das nicht, aber man muss aufhören, wenn es am schönsten ist. Wir haben nach Polos Tod 33 Konzerte Tribute-Konzerte in der Mühle organisiert. Irgendeinmal hat man es gesehen. Ich gehe privat immer noch Konzerte schauen, aber «Weisch no» ist definitiv Geschichte.
Ticket-Verlosung !!BEENDET!!
Am Freitag, 15. November treten die Bands Los Mendocinos und Roots 66 live auf. BERN-OST verlost 2 x 2 Tickets für die ausverkaufte Party. Beantworte folgende Frage:
Wer komponierte den Hit Yesterday?
A. Jagger/Richards
B. Lennon/McCartney
C. Göle/Trauffer
Sende ein E-Mail mit der richtigen Antwort und deinem Namen an info@bern-ost.ch Unter den richtigen Einsendungen werden die zwei Gewinner ausgelost und von uns direkt benachrichtigt. Teilnahmefrist bis am Donnerstag, 16.05.2024 um 23.59 Uhr.
[i] Daniel Stöckli war Sänger bei den The Livings und Roots 66 (seit 1996), Mitte der 70er Jahre gehörte er zu den Gründungsmitgliedern von Grünspan, welche später zu Span wurde. Stöckli schrieb mit Grünspan zusammen den Hit «Bärner Rock». Dann kam eine grosse musikalische Pause mit Familie und Arbeit. Mitte 90er Jahre hatte Stöckli mit zwei Freunden die Idee, ein «Weisch no»-Konzert zu organisieren. Ab 2001 war Stöckli Manager bei Polo Hofer bis zu seinem Tod 2017.
Erstellt:
14.05.2024
Geändert: 17.05.2024
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