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Littering in Landiswil: "Eine Frage des Charakters"

Auf einem Waldweg im Landiswiler Geissrücken bleibt regelmässig Abfall liegen. Auch das geltende Fahrverbot wird nicht beachtet. Für Gemeindepräsident Samuel Wittwer geht es bei dem Problem um Anstand und Charakter.

Der Waldweg im Geissrücken ist voller Abfall. (Bilder: zvg)
Kleenex und anderes deuten auf Liebespaare hin.
Hinterlassenschaften nächtlicher Besucher*innen.

Es war ein Spaziergänger, der sich bei BERN-OST meldete und Bilder schickte von der verdreckten Ecke im Landiswiler Staatswald. Wo bis vor rund einem Jahr der Unteroffiziersverein für Ordnung gesorgt hatte, liege nach dem Abriss der Vereinshütte nun regelmässig Abfall herum. Besonders schlimm sei es während des Lockdowns im Frühling gewesen. Der Anrufer vermutet Parties und wildes Campieren. "Ich habe auch schon Damenstrümpfe, Unterwäsche und Kondome gefunden."

 

Fahrverbot wird nicht beachtet

Auf dem Weg gilt ein Fahrverbot. Die vier grossen Steine, mit denen ihn die Leute vom Kantonalen Forstamt verperrt hatten, waren allerdings nicht gross genug und sind gemäss dem Spaziergänger von Unbekannten weggeräumt worden.

 

Gemeindepräsident Samuel Wittwer (parteilos) kennt die Stelle, glaubt aber nicht, dass die Ursache des Problems der Abriss der Unteroffiziershütte ist. "Das Problem besteht schon länger und ausserdem gibt es auch andere Stellen, wo Abfall herumliegt. Das ist in erster Linie eine Frage des Charakters, des menschlichen Anstands. Mich macht das wütend und traurig."

 

Auch Gartenabfälle sind verboten

Wittwer weist darauf hin, dass es auch Einheimische gebe, die ihre Gartenabfälle im Wald entsorgen. "Das ist auch verboten. Wir von der Gemeinde müssen danach aufräumen und die invasiven Neophyten bekämpfen." Allzuviel unternehmen könne die Gemeinde nicht gegen das Litteringproblem, sagt er. "Ich rufe die Leute dazu auf, aufmerksam zu sein und die Fehlbaren allenfalls direkt anzusprechen."

 

Nach den Herbstferien werde er ausserdem mit dem Forstamt des Kantons Kontakt aufnehmen und fragen, ob man das Fahrverbot nicht weiter vorne am Weg platzieren könnte. "Aber eigentlich gilt im Wald ein allgemeines Fahrverbot, wenn nichts anderes signalisiert ist."

 

Auch Positives

Zum Schluss wolle er aber auch noch etwas Positives berichten: "Eine Landiswiler Bürgerin störte sich am Abfall entlang der Kantonsstrasse. Sie hat dann kurzerhand eine Gruppe auf die Beine gestellt, die den Strassenrand geputzt hat. Das gibt es auch!"


Autor:in
Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
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Erstellt: 30.09.2020
Geändert: 30.09.2020
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