- Wirtschaft
Gasthof Löwen: "In Worb ist es gemütlicher"
Seit August wird der Gasthof Löwen Worb vom Ehepaar Mahalingam aus Biglen geführt. Zeit für eine Zwischenbilanz.
Unverändert sieht der Löwen Worb äusserlich aus; ein hübscher, rustikaler Landgasthof halt. Nach dem Eintreten, ändert sich der Eindruck schnell. Schon im Flur kann man sich zwischen zwei Welten entscheiden, die man vorher vielleicht nicht erwartet hat. Entweder man betritt links die helle, gediegene, italienische Gaststube, oder man nimmt die Tür rechterhand. Dahinter kommt ein bunter Raum mit gelben Wänden und roten Stühlen im amerikanischen Stil zum Vorschein. Hierbei handelt es sich um das Tex-Mex-Restaurant Indiana, welches im grossen Saal im oberen Stock seine Fortsetzung findet.
So ein Multikultimix in ländlicher Verpackung scheint ein gewagtes Experiment zu sein. Ein Experiment, das aufgeht, laut den neuen Besitzern Suresch "Suri" Kumar und Vathany Mahalingam. "Es gab gemischte Reaktionen am Anfang", sagen sie, "doch die positiven überwiegen." Während die einen das urchige Ambiente vermissen, sind andere von dem neuen Konzept begeistert.
Ein Hotel, eine Bar, zwei Restaurants plus ein Lieferservice
Beide Restaurants würden gut laufen, beteuert das Ehepaar: "Ältere bevorzugen eher das italienische Restaurant und das Tex-Mex ist vor allem bei den Jungen beliebt." Auch der Indoor-Spielplatz im Obergeschoss finde regen Zuspruch bei den kleinen Gästen, gerade an Wochenenden und an Ferientagen. Das zum Löwen gehörige Hotel führten die Mahalingams nahtlos nach den Vorbesitzern weiter, genauso wie die Bar Löie-Stöckli nebenan.
Seit Dezember bietet der Löwen von Sonntag bis Donnerstag einen Lieferservice an. Der Anfang sei etwas holprig gewese, habe sich aber mittlerweile stabilisiert, sagt Suri Mahalingam. Ein Kurier ist beim Löwen angestellt, der meistens fünf bis sechs Lieferungen pro Abend macht. Vorerst möchten die Mahalingams den Lieferservice jedoch noch nicht ausbauen. Das wäre parallel mit allen anderen Angeboten hier im Gasthof, dann doch etwas viel im Moment.
Gemütlicher als in Bern
Das Tex-Mex-Restaurant Indiana nahmen Suri und Vathany Mahalingam im letzten Sommer von Bern nach Worb mit. Dort führten sie ein Lokal unter demselben Namen von 2012 bis 2018. Dekoration und Mobiliar waren somit schon vorhanden. Neben der Innnenaustattung holten die beiden Besitzer auch noch einige Stammgäste nach Worb, bestätigt Suri Mahalingam.
Schnell bemerkt das aus Sri Lanka stammende Ehepaar, dass die Leute in Worb etwas anders getaktet sind, als die in der Stadt. Insbesondere Suri Mahalingam, der im Service arbeitet und somit engeren Kontakt mit den Gästen hat, spürt das: "Die Leute hier sind gemütlicher und bleiben länger sitzen. In Bern kommen und gehen die Gäste schneller." Das habe auch positive Auswirkungen auf den Verkauf. Beispielsweise würden im Löwen gut doppelt soviele Nachtische verkauft wie zuvor im Indiana in Bern, weil die Besucher in Worb eher länger sitzenbleiben.
Vorerst gross genug
Aktuell beschäftigt der Löwen zwanzig Mitarbeiter. Am Anfang waren es noch zwölf. Vorerst sei keine Vergrösserung des Betriebes mehr geplant, sagt Vathany Mahalingam. Auch die geplante Sport-Bar im Keller ist momentan auf Eis gelegt.
Ohnehin haben sie und ihr Mann genug zu tun und zuhause in Biglen haben sie noch zwei Kinder im Alter von drei und acht Jahren. Wann immer möglich teilen die Eltern die Arbeit so ein, dass eines der Elternteile bei den Kleinen ist. Und zwischendurch gibt es auch mal einen Sonntag, an dem das Paar füreinander Zeit hat.
Erstellt:
22.02.2019
Geändert: 22.02.2019
Klicks heute:
Klicks total:
Bei BERN-OST gibt es weder Bezahlschranken noch Login-Pflicht - vor allem wegen der Trägerschaft durch die Genossenschaft EvK. Falls Sie uns gerne mit einem kleinen Betrag unterstützen möchten, haben Sie die Möglichkeit, dies hier zu tun.