• Wirtschaft

Maler und Gipser: Berner Verband frischt den Lehrlingswettbewerb auf

Wer den Maler- oder Gipserberuf im Kanton Bern lernt, besucht für mehrere Wochen das Ausbildungszentrum (AZ) des Verbandes Bernisches Maler- und Gipsergewerbe neben dem Bahnhof Worb SBB. Damit dieses bei den Lehrbetrieben und Angehörigen der Lernenden bekannter wird, will das AZ den traditionellen Lehrlingswettbewerb der Maler modernisieren – und damit auch für die Lernenden attraktiver machen.

Gehört nächstes Jahr der Vergangenheit an: Zweidimensionale Wettbewerbsaufgabe für das zweite Lehrjahr EFZ. (Bild: zvg)

Wenig Teilnehmende, ein OK das sich auflöste – der Lehrlingswettbewerb der Maler stand auf Messers Schneide. "Ende September letzten Jahres kam aus, dass das bisherige OK zurücktrat", sagt Marco Liuzzi, Arbeitsinstruktor am AZ und Malermeister aus Biglen. Schnell sei klar gewesen, dass das AZ die Organisation des Wettbewerbs übernehmen und diesen nach Worb holen wolle. Schnell sei auch ein neues OK gegründet worden, welches sich sogleich daran gemacht habe, den verstaubten Wettbewerb aufzufrischen.

 

Sinkende Teilnehmerzahlen

"Bis jetzt wurde der Wettbewerb, welcher auf freiwilliger Basis zu erarbeiten war, durch eine Arbeitsgruppe erstellt und von den Lernenden in der Freizeit und im Betrieb ausgeführt. Die Gewerbeschulen GIBB in Bern und IDM in Thun unterstützten die Lernenden dabei", erklärt Liuzzi. Bei den Aufgaben handelte es sich um zweidimensionale Plakatmalarbeiten, zu gewinnen gab es gesponserte Artikel wie T-Shirts und Baseball-Caps.

 

"Wir möchten die Aufgaben neu zeitgemässer gestalten", sagt Liuzzi. So soll auf dreidimensionalen Objekten und unterschiedlichen Oberflächen gemalt werden, und auch freiere Aufgaben sollen dazugehören. Allerdings wird dies erst im nächsten Jahr der Fall sein. "Von den Gewerbeschulen bekamen wir die Rückmeldung, dass die Lernenden im Dezember mit den Arbeiten beginnen können müssen und die Zeit für das Aufstellen neuer Aufgaben darum zu kurz sei", so Liuzzi. Somit bleiben die Aufgaben vorerst beim Alten.

 

Mitmach-Zwang und coole Preise

Da die Arbeiten in der Freizeit ausgeführt werden müssten, sei die Zahl der Teilnehmenden in den letzten Jahren stark zurückgegangen. „Aus diesem Grund haben wir vom OK zusammen mit den Gewerbeschulen entschieden, die Arbeiten mit einer Schulnote im Fach Gestalten zu bewerten“, sagt Liuzzi. Damit haben dieses Jahr 281 Lernende ihre Arbeiten abgegeben. „Wer nicht mitmachen will, oder die Arbeit nicht abgegeben hat, bekommt eine Eins“, sagt Liuzzi. Diese sei aber nur eine von mehreren Noten in diesem Schulfach.

 

Zur Peitsche gehört aber auch das Zuckerbrot: "Es gibt coole Preise zu gewinnen", sagt Liuzzi, der sich persönlich dafür eingesetzt hat. Die Erst- bis Viertplatzierten erhalten Gutscheine: 300 Franken bei Ticketcorner, 250 Franken bei Mediamarkt, 100 Franken bei den Kitag-Kinos in Muri und ein 50-Franken-Gutschein des Outdoor-Ausrüsters Hajk.

 

Letzter Schliff im Ausbildungszentrum

Die Wettbewerbsarbeiten bereiten die Teilnehmenden nach den Vorgaben zunächst selbständig und wenn nötig mit Hilfe der Schulen vor. Die Hauptarbeit machen sie dann im Lehrbetrieb und in ihrer Freizeit. "Die Abschlussarbeiten, wie zum Beispiel das Lackieren, finden neu im AZ statt", so Liuzzi. Dort werden die Wettbewerbseingaben dann auch bewertet und prämiert, was diese Woche geschieht.

 

Im neu gegründeten OK sind die Worber Malermeisterin Priska Mäder, der Schulleiter des AZ Guido Oechslin und Marco Liuzzi, welche alle auch in der Jury sitzen. Dort werden sie von Fachlehrern der GIBB und der IDM und je einem Mitglied der Berner Regionalverbände Oberland, Bern, Mittelland und Langenthal.

 

Liuzzi: "Hoffe, dass jemand aus der Region gewinnt"

Diesen Samstag findet die diesjährige Rangverkündigung im AZ statt. "Wir möchten, dass auch die Familien der Lernenden und die Ausbildenden das AZ in Worb kennenlernen", sagt Liuzzi. So hofft er, dass diese den Anlass mit Ausstellung der Arbeiten besuchen. Eine weitere Hoffnung hegt der lokal engagierte Liuzzi mit Augenzwinkern: "Ich hoffe, dass jemand aus der Region abräumt."


Autor:in
Isabelle Berger, isabelle.berger@bern-ost.ch
Nachricht an die Redaktion
Statistik

Erstellt: 23.02.2019
Geändert: 23.02.2019
Klicks heute:
Klicks total: