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Marianne Witschi: "Man kann es nicht allen recht machen"

Marianne Witschi und Mariann Zaugg treten auf Ende Jahr aus dem Gemeinderat von Bowil zurück. Die abtretende Marianne Witschi erzählt, was ihr an der Arbeit gefallen hat und welches die negativen Seiten sind.

Zwei Rücktritte aufs Mal aus dem Gemeinderat Bowil. (Fotos: zvg)
Marianne Witschi hört nach 14 Jahren auf.
Mariann Zaugg hört nach sechs Jahren auf.

Marianne Witschi war während 14 Jahren Mitglied im Gemeinderat von Bowil, sie leitete das Ressort Bildung und Soziales. Mariann Zaugg war die letzten sechs Jahre für die Finanzen zuständig. Beide haben beim Gemeinderat ihren Rücktritt auf Ende Jahr eingereicht.

 

"Man kann es nicht allen recht machen"

"Ich bin seit 14 Jahren im Gemeinderat, das reicht. Zudem wusste ich, dass jemand Interesse am Amt hat", sagt Marianne Witschi zum Grund für ihren Rücktritt. Sie habe sehr viel gelernt in dieser Zeit. "Man hat Einblick in viele Sachen, blickt hinter die Kulissen und sieht, was es braucht, damit eine Gemeinde funktioniert." Sie könne dies nur empfehlen. Klar gebe es auch Negatives, das sei wie überall, betont Witschi: "Man kann nicht immer allen alles recht machen. Damit muss man umgehen können."

 

Manchmal hätte sie gerne etwas schneller erledigt, aber es brauche halt Zeit. Für Witschi ist klar: "Das Positive überwiegt bei weitem." Vermissen werde sie vor allem die Begegnungen mit der Bevölkerung. "Man hat Kontakt zu allen, ob Schulkinder oder alte Leute. Ich habe viel von älteren Leuten gelernt."

 

Jetzt melden

Bis Ende Oktober können bei der Gemeinde Kandidat:innen gemeldet werden. "Bis jetzt haben wir noch keinen Vorschlag erhalten", sagt Gemeindeschreiber Urs Rüegger. Das sei normal, so Rüegger, erfahrungsgemäss würden diese erst im letzten Moment eingereicht. Sollten nur ein oder zwei Vorschläge fürs Gemeinderatsamt eingereicht werden, so würden diese still gewählt.

 

Gehen mehr als zwei Vorschläge ein, müsste die Gemeindeversammlung Anfang Dezember die künftigen Gemeinderatsmitglieder wählen. Sollten bis dahin keine Wahlvorschläge eingehen, könnte noch direkt an der Gemeindeversammlung jemand vorgeschlagen werden.

 

Computerwissen gefragt

Zum Profil der Gemeinderats-Kandidat:innen sagt Gemeindeschreiber Rüegger: "Die Person sollte gerne lesen und ein Interesse für die Gemeindearbeit mitbringen. Weiter muss man als Gemeinderatsmitglied einen Computer bedienen können." Das gehöre heute dazu, die Geschäftsverwaltung laufe elektronisch ab, da müsse man sich einloggen und dies bedienen können.

 

Rüegger gibt sich zuversichtlich, dass die beiden offenen Sitze im Gemeinderat besetzt werden können. "Bisher hatten wir noch nie eine Vakanz", sagt er. Bis Ende Oktober läuft die Frist, man kann selbst kandidieren oder jemanden fürs Amt vorschlagen.  

 

[i] Beide abtretenden Kandidatinnen sind parteilos. Mariann Zaugg konnte telefonisch nicht erreicht werden.


Autor:in
Rolf Blaser, rolf.blaser@bern-ost.ch
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Erstellt: 19.09.2022
Geändert: 20.09.2022
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