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Michael Jörg: "Mithelfen, dass nicht bei der Jugend gespart wird"

Wenn am 27. März der Bernische Grosse Rat neu gewählt wird, kandidieren auch diverse Leute aus der Region Bern-Ost. Wir stellen die jüngste:n Kandidat:innen vor. Bei der Mitte ist das Michael "Mike" Jörg aus Biglen.

Mike Jörg aus Biglen kandidiert zum ersten Mal für den Bernischen Grossen Rat. (Bilder: Archiv BERN-OST/zvg)
Katharina Fischer, Mittelland-Süd.
Michael Jörg, Mittelland-Süd.
Daniel Wahli, Mitteland-Süd.
Adrian Hauser, Mittelland-Nord.
Martin Kaufmann, Mittelland-Nord.

Michael Jörg, besser bekannt als Mike, lebt mit seiner Ehefrau, zwei Töchtern und zwei Katzen in einer Familienwohnung in Biglen. Er ist Bewirtschafter bei der Rüedu AG in Worb, Hausmann, Trainer und Teammanager bei Floorball Köniz (NLA) und Schulsportlehrer in Köniz. 

 

Aufgewachsen ist er in Konolfingen, direkt an der Grenze zu Freimettigen, wo er auch zur Schule ging. "Bei der Lehrerlegende Werner Moser", schreibt er dazu. Dieser habe einen massgeblichen Anteil an seinem jetzigen Ich. 

 

Jörgs Vater war Metzger und Chauffeur, die Mutter Kauffrau und Hausfrau - mittlerweile sind beide pensioniert. Mike Jörg hat einen drei Jahre jüngeren Bruder.

 

Mit 41 Jahren gehört er zu den älteren unserer jüngsten Kandidierenden.

 

Wie wurden sie politisiert und warum sind Sie bei der Mitte gelandet? 

Früher konnte ich mich nie entscheiden, wo ich mich positionieren soll. Als die BDP entstand, sah ich ein erstes Mal, wo meine Sympathien hingehen. Nach Entstehung der Mitte wurde ich mehrmals durch Valentin Lagger darauf angesprochen, ob ich nicht auch mitmachen möchte. Damals war ich mir noch nicht sicher, jedoch liess mich der Gedanke ans Politisieren nicht mehr ganz los. Als ich dann vor Kurzem einen Anruf von Michelle Renaud erhielt, begann ich mir nochmals intensiv Gedanken zu machen und merkte, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, um in die Politik einzusteigen. So möchte ich mithelfen, dass nicht an der Zukunft der Jugend gespart wird.

 

Wer ist Ihr politisches Vorbild und warum? 

Beatrice Simon. Ich kenne sie schon lange, unter anderem durch meine früheren Arbeiten bei Radio Chico und dem Lokal Fernsehen Lyss LOLY. Ich habe ihren Werdegang schon immer verfolgt. Es beeindruckt mich, wie sie, trotz Ihrer Bekanntheit, immer am Boden blieb.

 

Michelle Renaud. Ihre bodenständige und bürgernahe Art begeistert mich sehr. Ich kenne Michelle auch schon aus früheren Zeiten, als sie auch im Journalismus tätig war. Somit kennt Sie beide Seiten.

 

Warum soll man Sie wählen? 

Frischer junger Wind kann dem GR nicht schaden, und bin ich auch nicht politisch vorbelastet. Zudem finde ich, dass die Generationen gut durchmischt sein sollten in Bern. Meine politische Haltung in den Bereichen Sport, Jugendsport, Familienpolitik, Arbeitnehmer:innenschutz, Tierschutz, Verkehrspolitik wird in Zukunft immer wichtiger.

 

Was können Sie, dass niemand von Ihnen denken würde? 

Das ist eine sehr schwierige Frage. Aber ich denke, dass die wenigsten mich auf der Liste der Mitte erwarten würden. Dass ich Teilzeit-Hausmann bin, da meine Frau 100% arbeitet, wissen sicher auch die wenigsten. So kann ich auch die Familienpolitik aus beiden Perspektiven vertreten.

 

Bei welchem Thema werden Sie emotional? 

Wir wurden letzte Saison mit Floorball Köniz Schweizer Meister, was riesige Emotionen auslöste. Politisch werde ich sehr emotional, wenn wir erwachsen die Aussage machen: "Dies trifft mich ja sowieso nicht mehr", wenn es zum Beispiel um Budgetposten geht zugunsten unsere Jugend. Oder wenn man Geld sparen will auf Kosten der Kinder, so wie in Köniz bei der aktuellen Diskussion ums Budget. Oder das Thema neue Turnhalle Biglen.

 

Mit welchem kriegt man Sie zum Gähnen? 

Wenn Politiker nur auf emotionaler Ebene diskutieren und nicht die Sache im Vordergrund steht.

 

Was gönnen Sie sich, wenn Sie Trost brauchen oder sich belohnen wollen? 

Kaffee und Kanellbullar (schwedische Zimtschnecke).

 

Wo trifft man Sie am Samstagabend an? Bis wann? 

In den Sporthallen am Unihockey schauen, auch bei anderen Teams. Diese Sportart begleitet und prägt mich bereits seit mehr als 30 Jahren.

 

Wer kocht bei Ihnen zuhause? 

Alle, je nachdem wer Zeit und Lust hat. Aber meistens muss der gelernte Koch an den Herd, und das bin ich.

 

Und wer putzt das WC? 

Das ist meistens mein Job.

 

Was wollen Sie nicht vergessen, wenn Sie älter werden? 

Was ich alles für spannende Begegnungen hatte mit Leuten aus der ganzen Welt, die mich auch in verschieden Bereichen weitergebracht haben.

 

[i] Die Gemeinden der Region Bern-Ost verteilen sich auf zwei der insgesamt neun Berner Wahlkreise. Allmendingen, Worb, Vechigen, Stettlen und Bolligen gehören zum Kreis Mittelland-Nord (22 Mandate), alle anderen zu Mittelland-Süd (20 Mandate). Hier geht es zur BERN-OST-Artikel  mit allen regionalen Kandidat:innen.

 

[i] Die Mitte hält aktuell insgesamt 14 Sitze im Grossen Rat. Davon zwei für den Wahlkreis Mittelland-Süd und zwei für Mittelland-Nord. 

 

[i] Kandidierende aus der Region Bern-Ost für den Wahlkreis Mittelland-Süd (Link auf Smartvote-Profil, sofern vorhanden)

Liste 5: Die Mitte

Katharina Fischer, 1961, Kauffrau, Dipl. Gemeindeschreiberin; Rubigen 

Michael Jörg, 1980, Koch, Bewirtschaftungsmitarbeiter; Biglen   

Daniel Wahli, 1978, Kaufmann; Rubigen

 

[i] Kandidierende aus der Region Bern-Ost für den Wahlkreis Mittelland-Nord (Link auf Smartvote-Profil, sofern vorhanden)

Liste 1: Die Mitte

Adrian Hauser, 1977, Zimmermann, Gemeinderat; Worb

Martin C. Kaufmann, 1956, Geschäftsführer; Bolligen


Autor:in
Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
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Erstellt: 23.02.2022
Geändert: 23.02.2022
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