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Neueidgenosse Michael Moser: «Extrem viel aufs Mal und ein wenig von allem»
Nach dem ESAF in Mollis flog Neueidgenosse Michael Moser direkt ans Meer, um sich zu erholen. Am Telefon gibt er Auskunft über seine Gefühle während und nach dem Fest und über die durchzogene Stimmung bei den Bernern.
BERN-OST: Michael Moser, ich erreiche dich in den Ferien in Kreta. Mit wem bist du da und was macht ihr so?
Michael Moser: Ich bin mit meiner Freundin und mit Kollegen hier. Wir machen nicht viel. Im Meer baden, gut essen, es soll wirklich ein Erholungsurlaub sein.
Wie fühlst du dich, nach deinem zweiten ESAF?
Eigentlich sehr gut. Ich bin extrem froh, hat es geklappt und konnte ich meine Leistung abrufen. Erleichtert auch.
Wie ging es dir während dem Fest?
Es war extrem viel aufs Mal und ein wenig von allem. Nachdem ich den ersten Gang gegen Joel Wicki verloren hatte, war ich schon in einer speziellen Stimmung. Danach konnte ich zweimal gewinnen, und dann kam dieser vierte Gang gegen Giger, den ich fast unten hatte, aber wo ich kein Resultat bekam. Am Sonntagmorgen ging es gleich los damit, dass sich Fabian Stucki verletzt hat, was mir sehr leidgetan hat. Ja, es war alles aufs Mal. Aber natürlich auch sehr viel Schönes.
Hattest du selber den Eindruck, Samuel Giger sei auf dem Rücken?
Im Moment selber nicht unbedingt. In den Fernsehaufnahmen sah es schon eher so aus. Es gab auch im Team unterschiedliche Meinungen. Es war so ein Fall, wo niemand böse gewesen wäre, wenn es das Resultat gegeben hätte. Aber man kann es nicht ändern und es ist ok wie es ist.
Und wie war die Stimmung im Berner Team nach dem Fest?
Die war sehr durchzogen. Es gab viele, denen es wegen einem Viertelpunkt nicht zum Kranz gereicht hat. Andere freuten sich, weil sie überraschend den «Eidgenoss» gemacht haben. Dazu kommt, dass es auch ein Abschied war, vom Technischen Leiter Roland Gehrig, die Betreuer werden auch wechseln nächstes Jahr. Es hatte von beidem etwas drin.
Und du? Konntest du dich trotz der durchzogenen Stimmung über deinen dritten Rang freuen?
Natürlich. Ich war überglücklich nach dem letzten Gang. Aber es hatte eben doch immer diesen Beigeschmack, Stuckis Verletzung war mir sehr bewusst, als ich in die Garderobe zurückkam. Bis zur Rangverkündigung hat sich die allgemeine Stimmung aber gebessert und wir haben uns zusammen über die Erfolge gefreut.
Wie zufrieden bist du, mal abgesehen vom fantastischen Schlussresultat, mit deiner schwingerischen Leistung?
Im ersten Gang mit Wicki kam ich nicht zschlag. Ab dem zweiten Gang lief es dann besser. Insgesamt bin ich sehr zufrieden.
Über dein Nicht-Resultat gegen Giger wurde ja gar nicht so viel geredet, weil es viele andere streitbare Situationen gab. Wie ist deine Haltung zum VAR? Wäre das eine gute Lösung, um Fehlentscheide zu minimieren?
Ich weiss nicht recht. Es ging ja bis jetzt auch ohne. Ich bin nicht unbedingt dafür, aber auch nicht dagegen, es mal zu testen.
Und was sagst du zur Einteilung? Der erste Gang gegen Joel Wicki gab recht zu reden. Und der vierte Gang gegen Giger auch.
Über die Einteilung gegen Wicki hatte ich mich eigentlich gefreut, das war eine grosse Ehre. Dass ich mit dem Schwingerkönig in der letzten Paarung war. Dass ich dann im vierten Gang nochmal «so einen» bekomme, damit hatte ich gerechnet, weil ich im zweiten und dritten keine absoluten Spitzenschwinger hatte.
Was habt ihr nach der Rangverkündigung gemacht? Noch vor Ort gefeiert?
Ja, wir haben noch ein bisschen gefeiert. Aber im normalen Rahmen. Danach haben wir nochmals im Kerenzerberg geschlafen und am Montagmittag die Garderobe aufgeräumt bevor wir heimfuhren.
Was hast du für einen Preis bekommen? Konntest Du überhaupt aussuchen?
Nein, die ersten drei Lebendpreise waren fix. Es war ein Gusti. Ich habe es nicht nach Hause genommen, weil es ein Braunvieh war und das nicht so gut in unseren Stall passt.
[i] Am 12. September lädt der Schwingklub Zäziwil zum Empfang für die ESAF-Teilnehmer des Klubs und für die Schwingerkönigin Jasmin Gäumann. 19.30 h Festzelt Brächete, Zäziwil
Erstellt:
05.09.2025
Geändert: 05.09.2025
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