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Mirchel: Zu Besuch bei den Neuen im Appenberg

Seit Anfang Jahr ist das Hotel Appenberg in neuen Händen. BERN-OST war zu Besuch und wollte von den Neuen wissen, was sich ändern wird und was sie während der zweijährigen Umbauzeit machen werden.

Das ehemalige Schulhaus aus Bowil und die beiden Neuen. (Fotos: Rolf Blaser)
Flavia Bebi und Mario Bless leiten die Geschäfte des Appenbergs. (Foto: Rolf Blaser)
Das Haghaus ist das erste Gasthaus der Hotel-Anlage. (Foto: Rolf Blaser)
Im ehemaligen Bauernhaus ist das Restaurant und die Reception des Appenbergs beheimatet. (Foto: Rolf Blaser)
Vorne das Truber- dahinter das Hubelhaus. (Foto: Rolf Blaser)

Ein Schäumchen Schnee liegt auf den Dächern der Gebäude rund um das Hotel Appenberg. Seit Anfang Jahr leiten Flavia Bebi und Mario Bless den Appenberg. Sie haben die Anlage von Marlis und Jakob Mosimann übernommen, die während 46 Jahren das Hotel betrieben. Zum Hotel gelangt man via Oberhünigen, das Hoteldorf liegt an einem Hügel namens Appenberg und gehört zur Gemeinde Mirchel.

 

Im Schulhaus von Bowil

Die beiden Neuen sind 30 und 31 Jahre alt. Der Empfang ist sympathisch, vom Restaurant wechseln wir ins Haus gegenüber. «Dies ist das ehemalige Schulhaus Bowil», erklärt Bebi, während wir die paar Schritte über die Strasse gehen. «Jakob Mosimann hat das Haus in Bowil abgebaut und hier wieder aufgebaut.» Das alte Rieghaus musste damals dem Neubau der Turnhalle weichen, heute wird es für Seminare genutzt. Wir setzen uns im Besprechungszimmer an einen Tisch.

 

Von der Weltreise auf den Appenberg

Flavia Bebi und Mario Bless lernten sich an der Hotelfachschule in Luzern kennen. Seit einigen Jahren sind sie ein Paar. Bebi ist im Churer Rheintal aufgewachsen, Bless ist mit seinen Eltern als 14-Jähriger nach Worb gezogen. Auf einer eineinhalbjährigen Reise rund um die Welt überlegten sie sich, was sie nach ihrer Rückkehr in die Schweiz arbeiten wollen. «Zurück in der Schweiz sahen wir ein Inserat und bewarben uns», sagt Bless.

 

«Als wir das erste Mal im Appenberg waren, gefiel uns die Abgeschiedenheit. Es war Sommer, die Felder leuchteten grün, die Blumen an den Fenstern blühten, das sprach uns an.»

 

So landeten die beiden auf dem Appenberg. Letzten Sommer hatte die Mobiliar den Hotelkomplex den bisherigen Besitzern, der Familie Mosimann abgekauft. Bebi und Bless wurden ab Dezember als Geschäftsführerin und Geschäftsführer der Appenberg AG angestellt.

 

Die Anlage wird modernisiert

«Bis im kommenden Oktober läuft alles normal weiter wie bisher», sagt Flavia Bebi. Zurzeit planen sie den grossen Umbau ab November. Bebi betont: «Wir wollen den Charme dieses Ortes beibehalten. Es wird nichts abgerissen, sondern modernisiert. Da geht es um Isolation, Technik, Digitalisierung, um logistische Abläufe innerhalb des Hotels, bei dem 40 Zimmer auf drei Häuser verteilt sind.» Zwölf Häuser gehören zur Anlage, diese stammen aus der Umgebung von Bern. Ein Haus musste in Frauenkappelen der Autobahn nach Murten weichen, heute steht es auf dem Appenberg. Ein anderes stammt aus dem Trub, eines aus Worb.

 

Die Häuser, das Restaurant, das gesamte Areal ist mit kleinen Strässchen miteinander verbunden. Hier und dort hat es Parkplätze, Schuppen, Container. Auch in diesem Bereich soll die Anlage gemütlicher gestaltet werden. «Wir möchten ein Zentrum im Appenberg schaffen, das Ganze soll einheitlicher daherkommen. Heute stehen noch Autos rum, künftig wollen wir das anders gestalten», so Bebi.

 

Das Personal soll bleiben

Von der Küche her werde sich bis im Herbst nicht allzu viel ändern. «Klar bringen wir unsere persönliche Note rein. Aber im Detail haben wir das noch nicht geplant, wir nehmen Schritt für Schritt. Dass wir mit regionalen Partnern zusammenarbeiten, ist uns wichtig», betonen beide. Die Küchenchefin arbeitet seit 25 Jahren im Appenberg, daneben gebe es noch weitere langjährige Angestellte, diese wurden alle übernommen mit dem Ziel, sie nach dem Umbau weiter zu beschäftigen.

 

Neustart planen

Ab November wird das Hotel saniert und erst 2026 wieder eröffnet. Flavia Bebi und Mario Bless werden sich zuerst mit der Planung der Neueröffnung auseinandersetzen. «Gleichzeitig arbeiten wir Lösungen aus, um unsere Mitarbeitenden weiter zu beschäftigen.» Da gäbe es viele Ideen, derzeit würden Gespräche geführt, Bebi sagt: «Es wäre auch möglich, dass wir während der Bauzeit temporär einen anderen Restaurantbetrieb übernehmen. Aber das ist noch nicht spruchreif, das Ziel ist, dass wir die Angestellten behalten können, damit sie bei der Wiedereröffnung wieder dabei sind.»

 

Nach dem Seminar ein Fondue

Auch nach dem Umbau sollen das Restaurant und das Hotel Appenberg für alle offen sei. «Die Mobiliar, aber auch andere Firmen können hier Seminare in moderner Umgebung halten», so Bebi. Nach dem Seminar sollen die Gäste im Speicher bei einem Fondue beisammensitzen können. «Wir wollen, dass die Leute hier zusammenkommen und abschalten, gemütlich essen und in einem der vielen Zimmer übernachten.»

 

Ein Vorteil des Appenbergs sei auch, dass die Anlage abgelegen sei und die Leute nicht weg könnten. Noch bis im November bleibt der Appenberg, wie er ist, in zwei Jahren erfolgt dann die Neueröffnung.

 

Wir sind gespannt, wie sich das Hotel-Restaurant nach dem Facelifting präsentieren wird.

 

[i] Hotel und Restaurant Appenberg, Appenbergstrasse 36, Zäziwil


Autor:in
Rolf Blaser, rolf.blaser@bern-ost.ch
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Erstellt: 19.01.2024
Geändert: 19.01.2024
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