Mitwirkung Konolfingen: Kreisel und 30er auf der Emmentalstrasse

Fast 9000 Autos und Lastwagen fahren Tag für Tag über die Emmentalstrasse in Konolfingen. Beim Nadelöhr Kreuzplatz wird es in Stosszeiten eng. Der Verkehr staut sich, Fussgängerstreifen werden blockiert, für Velos gibt es manchmal fast kein Durchkommen mehr. Wenn es zusätzlich noch nass ist, füllen sich Spurrinnen mit Wasser, eine Velofahrt kann zur Tortur werden. Das soll sich ändern.

Schmale Trottoirs werden verbreitert

«Wir wollen einerseits eine Verbesserung für Velofahrerinnen und -fahrer», sagt Adrian Gugger vom Tiefbauamt des Kantons Bern, der die Planung leitet. «Andererseits ist es eine Strasse mit wenig grün und die Aufenthaltsqualität ist eher klein. Kommt dazu, dass die Gehwege zu wenig breit sind.» Dies soll verbessert werden.  

Die Emmentalstrasse wird von sieben auf 6 Meter 30 verengt. «Dadurch passen Autofahrer und auch Velofahrerinnen ihr Tempo an», so Adrian Gugger. Weiter können durch den Platzgewinn die beiden Trottoire auf neu zwei Meter verbreitert werden.

Neuer Kreisel kommt

Das Kernstück des Umbaus wird ein neuer Kreisel auf der Höhe beim Coop an der Mooshausstrasse. Geplant ist, sämtliche Einfahrten ins Zentrum mit einem Kreisel zu gestalten. Schon realisiert wurde dies bei der Einfahrt von Münsingen her beim Kreisel vor dem Berger-Sport.

Bereits in Planung sei ein Kreisel auf der Höhe der Migros. «Vor dem Kreisel bei der Mooshausstrasse wird zudem das Tempo auf 30 reduziert», sagt Gugger. Mittels Kreisel sei die Situation übersichtlicher, der Verkehr laufe flüssiger und sicherer als bei einer T-Einmündung.

Von Tempo 50 auf 30

Zur Reduktion von Tempo 50 auf 30 erklärt Gugger: «Das bringt viel, es ist ein anderes Sicherheitsempfinden, auch der Lärm wird dadurch reduziert. Wenn ein Unfall passiert, ist die Schwere weniger gross als bei Tempo 50.» In den letzten fünf Jahren hätten sich auf diesem Abschnitt nur wenige, leichte Unfälle ereignet. «Das Ziel ist, dass es gar keine Unfälle mehr gibt.»

Zwölf Bäume werden gepflanzt

Die Gestaltung der Strasse habe einen deutlichen Einfluss auf das Geschwindigkeitsniveau, so Gugger. Zur Unterstützung werden zur optischen Einengung breite Bänder farblich markiert, zudem sollen zwölf Bäume gepflanzt werden.

«Dadurch wird der Strassenraum aufgewertet und die Anpassung des Strassenbilds an die tiefere Geschwindigkeit verstärkt», heisst es im Bericht des Kantons, Adrian Gugger präzisiert: «Durch die Klimadiskussion sehen wir uns verpflichtet, als Vorbild zu agieren, deshalb schauen wir, dass wir Bäume pflanzen können, wo es möglich ist.» Man sei derzeit im Gespräch mit der Anwohnerschaft.

So geht’s weiter

Bis zum 15. Juni läuft das Mitwirkungsverfahren. Das heisst, die Bevölkerung, Parteien und Betroffene können sich zum geplanten Ausbau der Emmentalstrasse äussern. Mit einem Baubeginn kann frühestens 2026 oder 2027 gerechnet werden.

[i] 8700 Fahrzeuge befahren die Emmentalstrasse täglich, der Anteil der Schwerverkehrs liegt bei vier Prozent.