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Münsingen - Am Dienstag fällt der Entscheid über umstrittenes Strassenprojekt

Quelle
Der Bund

Die geplante Münsinger Entlastungsstrasse wird noch einige Zeit zu reden geben.

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Die Umfahrungsstrasse soll auf Münsinger Kulturland entstehen. Dies stört die Gegner. (Bild: Adrian Moser / Archiv)
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Ein Strassenprojekt polarisiert. Quer über die Wiese soll die Entlastungsstrasse führen und die Hauptstrasse nördlich von Münsingen direkt mit dem Dorfteil westlich des Bahnhofs verbinden. Ab 2023 werden laut Schätzung 6000 Autos täglich über die neue Strasse fahren.
 

Eine Entlastung der Hauptachse und weniger Behinderungen im Individualverkehr erhoffen sich die Befürworter. Die Gegner befürchten, dass der Verkehr noch stärker zunimmt und das Dorf künftig von zwei viel befahrenen Verkehrsachsen in die Zange genommen wird.

Das sagt man bei der SP, das sagt auch Jürg Schacher, Präsident der Ortspartei der Grünen. Doch selbst seine Partei ist sich nicht einig: Während die Basis gemäss ihrem Präsidenten «klar gegen das Strassenprojekt» ist, ist der grüne Gemeindepräsident Beat Moser ein Befürworter.
 

Für das Projekt sprechen sich ansonsten die Parteien von GLP bis SVP aus. Sie sind in der Mehrheit. Deshalb dürfte die Entlastungsstrasse am Dienstagabend einen grossen Schritt hin zur Realisierung machen: Der Ausführungskredit ist im Gemeindeparlament traktandiert.
 

15 Millionen soll das Projekt kosten. Ein Grossteil davon sollen Bund und Kanton übernehmen. Der Gemeindeanteil beträgt 6,5 Millionen Franken. Gar 8 Millionen sind es, wenn das Parlament der zweiten Variante den Vorzug gibt. Diese soll die zweispurige Zugstrecke Bern–Münsingen einige Hundert Meter weiter dorfauswärts queren als die Hauptvariante. Damit würde die Strasse nicht direkt über den Rossboden führen.

Volk hat letztes Wort
 

Für den Erhalt des auch als Naherholungsgebiet dienenden geschützten Kulturlandes auf dem Rossboden setzt sich eine Interessensgemeinschaft ein. Ob deren Voten am Dienstag Gehör finden, ist fraglich: Die alternative Route würde nicht nur massiv mehr kosten, sondern auch näher am Psychiatriezentrum vorbeiführen.
 

Dieses ist denkmalgeschützt; der Denkmalschützer hat bereits sein Veto eingelegt. Aber auch wenn sich das Parlament am Dienstag für eine der Varianten ausspricht, ist noch nichts definitiv entschieden. Das umstrittene Strassenprojekt kommt im September noch vor das Münsinger Volk.


Autor:in
Basil Weingartner, "Der Bund"
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Erstellt: 30.05.2017
Geändert: 30.05.2017
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