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Münsingen - Die Ernte des Hitzesommers im Gemüsetopf

Am zweiten Münsinger Foodsave-Bankett sassen rund 400 Gäste am langen Festtisch in der Schlossallee. Sie teilten Apérohäppchen, einen Gemüseeintopf und Dessertkreationen aus geretteten Esswaren. Das Fest gegen Lebensmittelverschwendung wurde umrahmt von Ensembles der Musikschule Aaretal und von der Installation "Rüeblithron".

Am Samstag war in Münsinen das zweite Foodsave-Bankett. (Bilder: zvg/Sina Fischer)
Ein besonders krummes Rüebli kommt auf den Thron.
Ensemble der Musikschule Aaretal.
Lange Schlange vor der Essensausgabe.
Es kamen rund 400 Gäste.
Aperohäppchen mit Gemüse "aus der zweiten Reihe" und auf Brot vom Vortag.
Rüebli-Blüemli.
Der Gemüseeintopf brodelte in grossen Pfannen.
Kuchen mit Früchten aus Grosshöchstetten und Kirchdorf.
Nichts ist gratis: Essen konnte man gegen einen Beitrag in die Kollektenbüchsen.
Liebevoll verzierte Kollektenbüchsen.
Ehre für das Rüebli auf dem Thron.
Bewohnende des Altersheim nähten Apfelschnitz-Säckchen, die Kinder in der Sommerferien bedruckten.

Faserpelzwetter statt Trägershirtstimmung herrschte am Samstag im Münsinger Schlosspark. Nur in den Lebensmitteln steckten noch die Temperaturen des Hitzesommers. Die zu kleinen Zwetschgen aus Grosshöchstetten zeugten davon, dass unser Essen auch von den Launen der Witterung abhängt.

 

370 Portionen gerettetes Gemüse

Laut den Organisator:innen verköstigten sich über 400 Gäste aus nah und fern am 2. Münsinger Foodsave-Bankett. Dieses Jahr kreierten die Köche mit 70 Freiwilligen einen Gemüseeintopf aus 100 Kilogramm blanchierten Zutaten und Gewürzen. Das Dessertbuffet bestückten unter anderem Schüler:innen der Münsinger Hauswirtschaftsklassen mit Blechkuchen aus Früchten aus der Region. Vorab wurden farbige Apérohäppchen auf dem Märit, beim Bahnhof und auf dem Dorfplatz serviert.

 

Rund 30 Institutionen und Betriebe steuerten Lebensmittel und vieles mehr zum Gelingen bei. Der Einsatzder vielen Freiwilligen habe sich gelohnt, schreibt Johanna Knutti Rutishauser, die Koordinatorin des Banketts. Besonders Freude hatte sie an der Fruchtbowle aus gerettetem Steffisburger Rosé und den letzten Beeren des Jahres an der Bar.

 

Zu Ehren eines wegen Unförmigkeit ausrangierten, "aber wunderschönen" Rüebli mit Kraut wurde ein roter Teppich ausgelegt. Der "Rüeblithron" sollte zeigen, dass Nahrung jeglicher Form lebenswichtig ist, aber auch Macht bedeutet für diejenigen, die sie besitzen.

 

Fremder Begriff, naheliegendes Thema

"Foodsave tönt so fremd, dabei geht verschwendetes Essen uns alle an", habe eine ältere Frau während dem Anstehen sinniert.

 

[i] www.foodsave-bankette.ch ist eine nationale Bewegung gegen Lebensmittelverschwendung, die von einer Stiftung unterstützt wird. Auf Initiative der beiden Münsinger Landeskirchen, der Gemeinde, anderen Institutionen und Privatpersonen kam der Anlass zum zweiten Mal zustande.


Autor:in
pd/abu, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 21.09.2022
Geändert: 21.09.2022
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