Münsingen - Ja zum Beitrag an die Sanierung des Stadttheaters
Kritik gab es im Münsinger Gemeindeparlament. Aber ausser der SVP stimmten alle Parteifraktionen der Sanierung des Berner Stadttheaters zu – jedoch unter Vorbehalt.
Johannes Reichen / Laura Fehlmann, Berner Zeitung
Mit 21 Ja bei 5 Nein und 2 Enthaltungen ging der Anteil an die Sanierungskosten für das Berner Stadttheater im Münsinger Gemeindeparlament glatt durch. Grünes Licht für die total 259087 Franken gab die GPK: «Die GPK unterstützt den Vorschlag des Gemeinderats», eröffnete Kurt Stämpfli (FDP) die Debatte. SVP-Fraktionssprecher Patrik von Allmen kritisierte das Defizit und die zu geringe Auslastung des Stadttheaters. Die SVP sagte deshalb Nein zur Unterstützung der Sanierung. Anders tönte es bei den Grünen.
Irene Wernli lobte das Stadttheater über den grünen Klee und empfahl dem Parlament den Sanierungskredit zur Annahme. Entrichtet wird der Beitrag über drei Jahre gestaffelt mit Raten von je 86'362 Franken. SP, BDP, FDP und EVP: Ja «Mit Freude» hat auch die SP den Antrag des Gemeinderates zur Kenntnis genommen. Die Zustimmung sei aber mit dem Bekanntwerden der Probleme mit der Sanierung getrübt, sagte Ursula Schneider (SP). «Ich bitte euch alle, die Kultur breit zu unterstützen», schloss sie und bekam Schützenhilfe von Werner Fuchser von der evangelischen Fraktion, die für ein Ja plädierte.
Ja sagten auch Walter Stamm von der BDP und Andreas Kägi von der FDP. Kägi sparte allerdings nicht mit Kritik am Berner Stadtpräsidenten Alexander Tschäppät. «Wir sollen zahlen, aber er fand es nicht nötig, die Regionsgemeinden über die Schwierigkeiten bei der Sanierung zu informieren», sagte Kägi. An der Notwendigkeit der Sanierung zweifelte niemand, wohl aber daran, dass die Regionsgemeinden mitzahlen sollen, wie aus einigen Voten hervorging.
Mehrheit noch nicht gesichert
Die Sanierung des Stadttheaters Bern kostet 45 Millionen Franken. Geplant war, dass der Kanton Bern 21 Millionen, die Stadt Bern 19 Millionen und die 76 Regionsgemeinden 5 Millionen Franken beisteuern. Doch nach den Beschlüssen von 66 Gemeinden ist klar: In der Endabrechnung fehlen mindestens 1,3 Millionen Franken, womöglich aber bedeutend mehr. Denn bisher haben erst 19 Gemeinden ihrem Beitrag vorbehaltlos zugestimmt. 33 Gemeinden haben Nein gesagt, darunter die grossen Kerngemeinden Belp und Münchenbuchsee.
8 Gemeinden haben nur einen Teil der Gelder gesprochen; Zollikofen etwa hat seinen Beitrag halbiert. 6 Gemeinden haben ihren Beitrag gesprochen, aber an Bedingungen geknüpft, nebst Münsingen auch Köniz, Rubigen und Urtenen-Schönbühl: Sie machen nur mit, wenn zwei Drittel der 22 Kerngemeinden zahlen. Diese Mehrheit ist noch nicht gesichert. Bis jetzt haben 4 Kerngemeinden einen Beitrag voll abgelehnt. Aus 5 Kerngemeinden steht der Entscheid noch aus. Dazu gehört auch Bern, wo der Stadtrat am Donnerstag über den Beitrag von 19 Millionen Franken entscheidet.