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Münsingen - Stichentscheid gegen Schulcomputer

Quelle
Berner Zeitung BZ

Im Schulhaus Rebacker gibt es vorerst keine neuen Computer. Das Münsinger Parlament wies einen entsprechenden Kredit zurück.

Ein wenig Ironie lag in dem Entscheid. An ihrer ersten Sitzung hatte sich die neue Parlamentspräsidentin Ursula Schneider (SP) lange zurückgehalten, bei Abstimmungen weder Ja noch Nein gesagt und jeweils nicht mal ihre Enthaltung kundgetan. Plötzlich aber lag es an ihr allein, über einen Kredit von einer halben Million Franken zu entscheiden.

Beim Geschäft um die Informatik am Schulzentrum Rebacker hatte die FDP einen Rückweisungsantrag gestellt. 11 Ja- standen 11 Nein-Stimmen gegenüber. Schneider sagte ebenfalls Ja zum Antrag. Vorerst werden keine neuen Computer angeschafft. Genau 558'000 Franken wollte der Gemeinderat für Glasfaserverbindungen, ein neues WLAN-Netz sowie neue Computer und Software im Schulzentrum bereitstellen. Er berief sich bei der gewählten Lösung auf einen Ausschuss mit Lehrern, Politikern und Infomatikern.


Mägerts Ärger

FDP-Mann Andreas Kägi traute der Sache allerdings nicht. «Wir kommen nicht draus», sagte er und stellte den Rückweisungsantrag. Damit spaltete die FDP das Parlament. Rolf Hoffmann (FW) sprach von einer «gewissen Verunsicherung», während Parteikollege Martin Schweizer darauf vertraute, «dass es gut kommt».

Es kam nicht gut. Jedenfalls nicht für den Gemeinderat. Zuerst wurde ein Änderungsantrag zwar noch zurückgewiesen – Dieter Blatt (EVP) hätte der Schule (an der er selbst unterrichtet) gerne die Freiheit überlassen, das Betriebssystem zu wählen. Beim Rückweisungsantrag aber wendete sich das Blatt. «Bei der Schule können eben alle mitreden», ärgerte sich Gemeinderätin Marianne Mägert (FW). Nun daure es halt ein halbes Jahr oder mehr bis zum nächsten Antrag.

Autor:in
rei / Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 14.03.2012
Geändert: 14.03.2012
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