Münsingen - Verwaltung steht im Gegenwind

Die Freisinnigen wollen nichts von einem Verwaltungsneubau auf dem Coop-Areal wissen. Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt nicht.

Stephan Künzi, Berner Zeitung BZ
Der Münsinger Gemeinderat will einen neuen Anlauf für die zentrale Gemeindeverwaltung nehmen – doch bevor das Geschäft richtig in Fahrt kommt, weht ihm bereits ein steifer Wind entgegen. Urheberin ist die FDP: Sie will eine Vorlage, mit der  das Parlament in knapp zwei Wochen die ersten Weichen stellen soll, kurzerhand zurückweisen.
 
Keine Katze im Sack
 
Der Gemeinderat wird dannzumal  beantragen, für den Neubau das heutige Coop-Areal vorzusehen und von zwei anderen möglichen Standorten Abstand zu nehmen. Aufgrund dieser sogenannten Variante drei sei  anschliessend eine Kreditvorlage vorzubereiten und den Stimmberechtigten  an der Urne vorzulegen. Erst dann würde das konkrete Bauprojekt ausgearbeitet.
 
Die  FDP zeigt sich über dieses Vorgehen befremdet. Sie kann sich nicht vorstellen, «dass die Münsinger Bevölkerung die Katze im Sack kaufen will» – sprich, den Kredit bewilligt und nicht weiss,  «wie diese neue zentrale Verwaltung aussehen soll». Der Gemeinderat riskiere nur eine klare Abfuhr, fährt sie fort und erinnert daran, dass die Vorlage bereits zweimal an der Urne gescheitert ist. Beim letzten Mal im März 2012  mit 65 Prozent Nein-Stimmen sogar noch deutlicher als im ersten Anlauf Ende 2008.
 
Erst nach den Wahlen
 

Die Freisinnigen werfen dem Gemeinderat vor, die Gründe für die negative Stimmung nie richtig abgeklärt zu haben. Sie kritisieren weiter, dass die Exekutive in der Standortfrage schon wieder derart klar vorspurt und damit dem Parlament «keine echten Varianten» bietet. Schliesslich halten sie mit Blick in den kommenden Wahlherbst fest: Es sei unklug, so kurz vor Legislaturende die Sache noch durchziehen zu wollen. «Nachdem der heutige Gemeindepräsident mit den bisherigen Vorlagen vor dem Volk klar gescheitert ist, ist es besser, wenn der neue Gemeinderat unbelastet und mit neuen Ideen dieses strategische Projekt angehen kann.»


Autor:in
Stephan Künzi, Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 15.08.2013
Geändert: 15.08.2013
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