• Wirtschaft

Münsingen - Wie der Untergrund tönt

Quelle
Berner Zeitung BZ

Am Samstag erhielt die Bio Schwand AG eine Zertifikat der Stiftung Natur und Wirtschaft. Gleichzeitig startete die Stiftung Biovision eine Wanderausstellung zum Klang unserer Böden.

Projektleiterin Sabine Lerch im Container, wo man den Geräuschen im Boden lauschen kann. (Bild: Urs Baumann)

Blumenwiesen für Bienen und das menschliche Auge, ein Heilpflanzenpfad und veganes Essen im Restaurant: Die Bio Schwand setzt auf Artenvielfalt und gilt als Lehrplatz für ein gelungenes Miteinander von Natur und Mensch. Für dieses Engagement durfte Geschäftsführerin Sabine Vogt am Samstag ein Zertifikat der Stiftung Natur und Wirtschaft entgegennehmen. Nun ist schriftlich bestätigt, dass auf der Bio Schwand die Artenvielfalt und die Sorge um die Natur einen hohen Stellenwert haben.

 

Doch wie sieht es im Boden aus, im Dunkeln der Erde? Auch auf diese Frage gibt es auf der Schwand eine Antwort. Mit speziellen Richtmikrofonen haben Experten der Stiftung Biovision den Untergrund erforscht und in 10 000-facher Verstärkung die Geräusche unter der Erdoberfläche hörbar gemacht. Zum Auftakt einer Sensibilisierungstour für gesunde Böden sind diese Hörproben nun auf der Schwand installiert. Um der Bevölkerung zu zeigen, wie es rund um den aktuellen Standort tönt, haben die Forscher noch zusätzliche sechs Plätze im Bereich der Schwand ins Projekt integriert.

 

Bodenkonzert

Sie tönt, die Bio Schwand. Regenwurm und Steinkriecher tragen ebenso dazu bei wie Tausendfüssler, Spinnen und Mäuse. In einem Schiffscontainer mit begrüntem Dach können Interessierte in beinahe völliger Dunkelheit mithören. Eine interaktive Schweizer Karte zeigt die Standorte auf. Drückt man auf die erfassten Stellen, hört man rasch die Unterschiede der verschiedenen Böden. Das Zuckerrübenfeld im Mittelland und die Alpwiese im Wallis könnten unterschiedlicher kaum klingen.

 

Als Nächstes wollen die Forscher nun anhand von Geräuschen statistisch erweisen, dass die Artenvielfalt sich auch positiv auf die Böden auswirkt. Die Gleichung: Artenvielfalt gleich gesunder Boden sei noch nicht vollständig erwiesen, auch wenn die Erkenntnisse darauf hindeuten würden, sagt Sabine Lerch, Projektleiterin bei der Stiftung Biovision.

 

Der Container wird sechs Wochen für die Bevölkerung zugänglich sein. Ein Umstand, der auch Claudia Maurer, Mitarbeiterin der Fachstelle Bodenschutz Kanton Bern, zu verdanken ist. Am 13. Juni findet der Bio-Ackerbautag auf der Schwand statt, und Maurer nutzte die Gelegenheit, «Sounding Soil» in den Anlass zu integrieren.

 

[i] So geht Erbsen-Hummus der Bio-Schwand

Eine kurze, aber spürbare Steigerung ihrer Lebensqualität erlebten die Gäste der Zertifikatsverleihung am Mittag. Das vegane Buffet sorgte für Begeisterung. Hier ein Rezept aus der Küche der Bio Schwand:

Man nehme 300 bis 400 grüne Erbsen, dazu nach Belieben Zitronenmelisse, Englische Minze, Knoblauch und Kreuzkümmel. Die Beilagen sollen in einer Bouillon leicht erhitzt werden. Dann füge man die grünen Erbsen dazu und lasse sie etwas aufquellen. Am Schluss wird das Ganze püriert. Fällt die Masse durch ihre intensiv grüne Farbe auf, ist das Erbsen-Hummus gelungen und kann mit Brot serviert werden. (grü)


Autor:in
Ursula Grütter, Berner Zeitung BZ
Nachricht an die Redaktion
Statistik

Erstellt: 27.05.2019
Geändert: 27.05.2019
Klicks heute:
Klicks total: