Münsingen – ARA-Projekt bewegt die Gemüter

Die vorgesehene Bauvorschriftenänderung beinhaltet eine Aenderung des Zonenplanes, eine Ergänzung des Baureglementes und ein Rodungsgesuch. Der Münsinger Gemeinderat schreibt, der Mitwirkungsbericht sei zuhanden der Vorprüfung genehmigt worden. Die vorgesehenen Änderungen garantierten dem Betrieb der ARA einen zonenkonformen Standort und seien für die Realisierung einer Kompostierungsanlage erforderlich.

Die im Rahmen des Mitwirkungsverfahrens gemachten Eingaben wurden vor allem durch das Rodungsgesuch ausgelöst. Dies sagte der Münsinger Bauverwalter Andreas Oestreicher dem „Bund“. Bisher seien bei jedem ARA-Ausbau Ausnahmebewilligungen notwendig gewesen, weil der Abstand zum Wald zu klein gewesen sei, sagte Oestreicher. Dieses Problem wolle der Gemeinderat ein für allemal lösen.

Der Neubau der Aufbereitungsanlage für Grüngut im Naturschutzgebiet der Aare ist laut Gemeinderat nötig „für die Führung eines wirtschaftlichen, zeitgemässen und den gesetzlichen Anforderungen entsprechenden Betriebes“. Der Gemeinderat hatte den Auftrag zum Projektvorschlag vor einem Jahr erteilt. Die Gesamtkosten werden rund 500'000 Franken betragen.

In Münsingen wird das Grüngut seit 1992 gesammelt und verarbeitet. Die geplante neue Aufbereitungsanlage soll nicht nur der Gemeinde Münsingen dienen, sondern auch benachbarten Gemeinden wie Wichtrach, Rubigen und Tägertschi. Andreas Oestreicher hatte dem regionalen Internetportal BERN-OST im letzten Winter gesagt, es sei sinnvoll, „den Grüngut-Kreislauf an einer infrastrukturell und strassenmässig gut erschlossenen Stelle vor Ort zu schliessen“.

Die Gegner des Projektes argumentieren, das abzuholzende Waldstück habe eine natürliche Schutzfunktion gegen Abgase und Lärm der nahen Autobahn. Die geplante Anlage sei überdimensioniert und bringe Mehrverkehr in das Naturschutzgebiet.

Am Mittwoch, 20. August, findet in Münsingen eine öffentliche Informationsveranstaltung über das umstrittene Projekt statt.

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