Musikschule Aaretal: Klingt es am Sonntag wie in Italien?

"Es ist eine eher spontane Aktion des Verbandes bernischer Musikschulen (VBMS), wo ich Vize-Präsident bin und diese angestossen habe", sagt Weibel. Damit wolle der Verband darauf aufmerksam machen, dass weiterhin Musik gemacht werde, und es sei auch eine Aktion gegen die Langeweile.

Kinder üben mehr als sonst

"Die Kinder lernen viel in dieser Zeit", sagt Weibel. Sie übten viel mehr als sonst, stellt er fest. Und er habe auch von den Eltern gute Feedbacks erhalten. "Viele Eltern sind froh, dass der Musikunterricht noch stattfindet, meistens auch zur selben Zeit wie gewohnt", sagt Weibel. Die anfänglichen Befürchtungen, dass sie Schüler und Schülerinnen verlieren würden oder Eltern die Rechnung nicht bezahlen wollten, hätten sich nicht bewahrheitet.

Der Fernunterricht laufe also gut, auch wenn via Skype, Facetime und Video etwa am musikalischen Ausdruck oder der Dynamik kaum gearbeitet werden könne. Aber: "Es ist eine Chance für uns, Neues auszuprobieren", so Weibel.

Gelingt die Aktion?

Ob am Sonntagabend in Münsingen die Instumente erklingen, ist aber nicht sicher. "Leider wurde die Aktion erst gestern kommuniziert", sagt Weibel. Den Lehrpersonen der MS Aaretal hat er darum freigestellt, ob sie daran teilnehmen und ihre Schülerinnen und Schüler zum Mitmachen ermutigen wollen. Er wisse nicht, wieviele sich beteiligen würden. "Die Lehrpersonen haben Vollgas gegeben, sind nun ausgelaugt und brauchen Ferien", sagt Weibel.

Da Weibel selber einerseits das für die Aktion eher ungeeignete Schlagzeug spielt und sich ins Home Office im Oberländer Chalet zurückgezogen hat, wird er bei der Aktion selber nicht mitmachen. Und von den 44 Lehrpersonen der MS Aaretal wohne nur eine in Münsingen. "Es wäre aber toll, wenn sich andere Musizierende inspiriert fühlen", sagt er.

Also warum nicht – wie in Italien –  diesen Sonntagabend, 5. April, zwischen 18 und 19 Uhr die Nachbarschaft mit den eigenen Klängen beglücken?