«Das Restaurant bleibt 3 bis 4 Monate geschlossen»
Der Grossbrand in Wichtrach hat auch das Restaurant Bahnhöfli schwer mitgenommen. Wirt Numan Harimci muss sein Restaurant für mehrere Monate schliessen. BERN-OST hat mit ihm gesprochen.
BERN-OST: Numan Harimci, wie haben Sie den Brand am Sonntagabend erlebt?
Numan Harimci: Ich war mit meiner Familie und den beiden Kindern zuhause. Plötzlich klingelte die Nachbarin, noch bevor ich die Tür öffnete, bemerkte ich, dass es brennt. Wir gingen sofort nach draussen, alles ging sehr schnell. Wir haben schon auch aufs Restaurant geschaut, aber nicht überlegt, dass dieses auch Feuer fangen könnte.
Wie geht es Ihnen heute?
Gut. Wir hatten Glück im Unglück. Aber das Restaurant bleibt für längere Zeit zu. Die Schadenexperten schätzen, dass es drei bis vier Monate dauern wird. Im Restaurant entstand ein Wasserschaden sowie Schaden durch Rauch und Geruch. Mein Büro ist komplett verbrannt. Sämtliche Unterlagen, Papiere, Personalakten, alles ist verbrannt. Unsere Wohnung liegt im Obergeschoss, die nächsten Wochen können wir dort nicht wohnen.
Wo wohnen Sie jetzt?
Die erste Nacht konnte ich bei einem Nachbarn übernachten, danach bei meinen Eltern in Basel. Bald können wir hier in Wichtrach eine Wohnung beziehen, die uns die Gemeinde vermittelt hat.
Was bedeutet es für Sie, wenn Sie in der Vorweihnachtszeit schliessen müssen?
Der Kalender war voll mit Reservationen für Essen und Familienfeste. Es ist die umsatzstärkste Zeit des Jahres, aber jetzt bleibt das Restaurant zu.
Wie hoch schätzen Sie den finanziellen Ausfall?
Das ist schwierig zu sagen. Es geht um viel Geld – ich will keinen Betrag nennen – aber wir sind versichert. Ich habe eine Betriebsversicherung, aber das läuft jetzt alles erst an.
Was passiert mit Ihren Angestellten während der Schliessung?
Ich habe sechs Angestellte und konnte für sie Kurzarbeit anmelden. Nach einem Brand kann man das. Auch dies läuft jetzt an.
Wie reagieren Ihre Gäste auf die Nachricht?
Viele sind traurig, kommen vorbei und wünschen mir alles Gute. Wir sind ein gutes Restaurant und wichtig für das Dorf. Für mich ist klar: Wir machen weiter.
Wie beurteilen Sie den Einsatz der Feuerwehr?
Die haben das super gemacht! Auch die Gemeinde Wichtrach hat sehr schnell, unkompliziert und gut reagiert. Und natürlich die Nachbarn, die uns die Türen geöffnet haben, etwas Warmes zu trinken angeboten und uns ein Bett offeriert haben. Das war sehr eindrücklich.
Was passiert mit den Vorräten während der Schliessung?
Da bin ich schon dran, einen Teil muss ich leider wegwerfen, ein Teil kann ich eventuell einfrieren.
Wie planen Sie die Wiedereröffnung?
Vielleicht im März oder auch vorher können wir wieder öffnen. Wir hoffen, dass wir die Gäste dann wieder begrüssen können.