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Zum Nationalfeiertag: Raketen, Feuer und ein freier Tag

Am 31. Juli und am 1. August wird in der Region eingeheizt. Auf dem Worbboden oder in Rüfenacht stehen die Holzhaufen bereit. Je später der Abend, desto mehr lodern die Feuer und ringsum werden Raketen gezündet. Es knallt und leuchtet. Ist das ein alter Brauch oder eine neue Gewohnheit?

Der Scheiterhaufen steht in Rüfenacht bereit. (Foto: Rolf Blaser)
Im Worbboden ist angerichtet. (Foto: Rolf Blaser)
Bald brennt der Haufen in Vielbringen. (Foto: Rolf Blaser)
Die Nacht soll leuchten. (Foto: Rolf Blaser)

Am 1. August feiern wir die Schweiz. Kinder nehmen mit Lampions in der Hand an Umzügen teil, die Musik spielt und nachdem es jahrelang zu trocken war, können wieder Feuer entfacht werden. Wir sind drei Burnern nachgegangen: Feuer, Feuerwerk und freier Tag.

 

Ursprung des Nationalfeiertags

Alles begann 1291. Die drei Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden schlossen einen Pakt und besiegelten diesen mit dem Bundesbrief. Es gibt keine eindeutigen Beweise für den genauen Tag im August, an dem der Bundesbrief unterzeichnet wurde. Historiker haben jedoch den frühen August als wahrscheinlichsten Zeitraum identifiziert, der 1. August wurde symbolisch gewählt. 600 Jahre später, im Jahr 1891, beschloss die Schweiz, diesen Tag als Nationalfeiertag zu begehen.

 

Die Sache mit dem Feuer

Höhenfeuer haben eine lange Tradition und stammen aus dem Mittelalter. In dunklen Nächten flackerten Signalfeuer auf den Berggipfeln, um Nachrichten zu übermitteln. Diese Feuer sind heute mehr als nur ein historisches Relikt. Am 1. August lodern sie erneut, ob in Bowil, auf dem Bantiger oder in Konolfingen. Sie symbolisieren die Freiheit und Einheit der Kantone.

 

Die Tradition des Feuerwerks

Feuerwerke – ob Raketen, Kracher oder bengalische Zündhölzer – gehören für die meisten dazu. Ursprünglich stammt das Feuerwerk aus China und verbreitete sich ab dem 16. Jahrhundert in Europa. Was früher nur dem Adel vorbehalten war, hat sich heute bis in die hintersten Haushalte verbreitet.

 

Es knallt und leuchtet, für viele bildet das Abbrennen des Feuerwerks den Höhepunkt des Nationalfeiertags. Das passt nicht allen: Letzten November wurde eine Volksinitiative «Für eine Einschränkung von Feuerwerk» mit über 130'000 Unterschriften eingereicht. Das Volk wird zu gegebener Zeit darüber abstimmen.  

 

Volk will freien Nationalfeiertag

Lange bevor das Schweizer Stimmvolk über Feuerwerk abgestimmt hat, hat das Volk Ja gesagt zu einem freien Nationalfeiertag. Im Herbst 93 hat das Stimmvolk mit 86 Prozent Ja-Stimmen entschieden: Der 1. August soll frei sein. Davor wurde am Nationalfeiertag meistens – je nach Kanton – bis mittags oder bis abends gearbeitet. Geniessen wir also den freien Tag. Das BERN-OST-Team wünscht allen einen schönen Nationalfeiertag.

 

[i] Haben Sie schöne Fotos von Ihrem 1. Augustfeuer oder Feuerwerk gemacht? Schicken Sie uns die Fotos per Whatsapp (079 853 92 10) oder Mail auf info@bern-ost.ch.


Autor:in
Rolf Blaser, rolf.blaser@bern-ost.ch
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Erstellt: 01.08.2024
Geändert: 01.08.2024
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