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Natur-Eisbahnen: Bald geht's los

Kaum ist es kalt, steigt die Vorfreude auf winterliche Abenteuer. Sei es ein Spaziergang bei klirrender Kälte unter dem klaren Sternenhimmel. Oder einem "Schlöflen" auf Natureis. Wir haben uns in der Region umgesehen und bereits Eis gefunden.

Heinz Friedli ist Eismeister und Lehrer in Oppligen. (Bilder: Rolf Blaser)
Heinz Friedli: "Nachts sollte es minus fünf oder kälter sein."
In Freimettigen ist das Eis schon befahrbar.
Noch wird der Platz vor dem Schulhaus Oppligen zum Fussballspielen benutzt.
In Oberdiessbach ist noch kein Eis vorhanden.
2017 bis 2019 konnte am Waldrand ob Reutenen Eishockey gespielt werden.

Für Heinz Friedli aus Oppligen hat der Winter noch nicht richtig angefangen. "In eineinhalb Wochen sollte es kalt genug werden", sagt er, "am Dienstag haben wir mit Hilfe der 5. und 6. Klässler:innen die Banden gestellt." Zwei Tore und ein Fussball stehen ein wenig verloren auf dem künftigen Eisfeld. Das Eis fehlt noch, aber nicht mehr lange.

 

Warten auf eisige Minustemperaturen

Heinz Friedli ist schon zum 35. Mal dabei, wenn vor dem Schulhaus in Oppligen die Eisbahn präpariert wird. Friedli ist Lehrer an der Primarschule Oppligen. Am Nachmittag liegt die künftige Eisbahn in der prallen Sonne. In der Sonne "schlöflen" ist angenehm für die Eislaufenden, dafür umso schwieriger für die Eismeister. "Tagsüber ist es zurzeit noch zu warm. Um eine gute Eisschicht zu bilden, sollte es nachts mindestens minus fünf Grad kalt werden. Tagsüber minus zwei Grad wären optimal", sagt Friedli.

 

Die Unterlage der Eisbahn Oppligen besteht aus schwarzem Asphalt. "Wenn wir eine Nacht lang spritzen, kann man am Morgen bereits 'schlöflen'. Je häufiger man spritzt, umso ebener wird die Bahn." Ziel sei es, dass alle Klassen mindestens einmal eislaufen können. Friedli erwartet übernächste Woche eisiges Wetter mit Nordostwind. "Wir sind froh, wenn wir eine Woche Eis haben. In den besten Zeiten hatten wir einen Monat Eis pro Saison."

 

Eisbahn Kiesen sucht Helfer

Ganz anders tönt es in Kiesen. Corinne Schaller sagt, in Kiesen gäbe es dieses Jahr keine Natureisbahn. "Es ist immer mit grossem Aufwand verbunden. Erst die Banden stellen und nachts spritzen. In den letzten Jahren hatten wir Mühe genügend Helfer zu finden." Allein wollten Matthias Schaller und seine Frau dies nicht mehr stemmen. Zudem werde die Eisbahn auf einem Naturkiesplatz gebaut. "Erst muss es schneien, dann muss es lange kalt sein." Aus diesen Gründen sei dieses Jahr in Kiesen keine Eisbahn geplant.

 

Eisbahn Than macht Pause

Auch die Eisbahn Than oberhalb von Reutenen wird dieses Jahr trocken bleiben. "Die Coronasituation ist zu unsicher. Wir wissen nicht, wie es weitergeht", sagt Samuel Ryser vom Verein des EHC Reutenen. "Es ist ein Riesenaufwand die Eisbahn zu machen, es entstehen Kosten und dann müssten wir plötzlich schliessen oder Zertifikate kontrollieren."

 

Zudem sei der Verein darauf angewiesen, dass neben der Eisbahn auch Bier und Glühwein ausgeschenkt werden könne. Da die Stelle am Schatten liegt, wäre ein Betrieb bei den jetzigen Temperaturen möglich. Aber eben: "Wir hoffen auf nächstes Jahr. Wenn das Wetter mitmacht, machen wir es dann wieder."

 

Freie Fahrt in Freimettigen

Bereits zum zweiten Mal in diesem Winter Eis gibt es in Freimettigen auf dem Pausenplatz. Ein paar Kinder sind am "Schlöflen", einige spielen Eishockey. "Das Eis ist gut", sagt ein Mädchen und düst davon. Schon im Dezember war die Eisbahn während ein paar Tagen in Betrieb. Danach wurde es zu warm. Seit Mittwoch kann das Eis wieder befahren werden.

 

Die Eisfläche werde von der Schulkommission in Zusammenarbeit mit den Eltern betreut und instandgehalten, sagt Gemeindeverwalterin Irene Locher. An den schattigen Stellen sieht das Eis solid aus, in den hinteren, von der Sonne beschienen Flächen, schmilzt es dahin. In der nächsten kalten Nacht können diese Stellen neu präpariert werden.

 

[i] Haben wir eine Natureisbahn übersehen? Schreiben Sie in einem Kommentar, wo sich weitere Natureisbahnen befinden.


Autor:in
Rolf Blaser, rolf.blaser@bern-ost.ch
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Erstellt: 14.01.2022
Geändert: 14.01.2022
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