• Kultur

Neue Ausstellung Atelier Worb: In die Galerie statt in den "Ghüder"

Vom 18. August bis zum 6. September werden die Gäste des Atelier Worb aus der sonst passiven Betrachter*innen-Rolle gerissen. Rubén Tomás Hechavarría Salvia zeigt nicht nur sein vielseitiges Werk, sondern lässt die Besucher bei der Entstehung seiner Kunst gleich mitwirken – mit "Ghüder" von Zuhause.

Ohne Titel aus der Serie "Enjoy" von Rubén Tomás Hechavarría Salvia, 2019, Mischtechnik auf Papier, ca. 21 x 30 cm. (Bild: zvg)

Im Werk des kubanischen Künstlers finden Malerei, Zeichnung, Fotografie, Installation und Performance zusammen, schreibt Andrea Widmer von der Galerie Atelier Worb zur neuen Ausstellung. Seine vielschichtigen Bilder sind grafisch aufgebaut und setzen sich aus unzähligen witzigen und mehrdeutigen Details zusammen, die oft erst auf den zweiten oder dritten Blick zu Tage treten. Die hintergründigen, subtilen Botschaften, die sich in seinen Werken verbergen, ziehen sich als roter Faden durch sein Schaffen. "Auch wenn seine Bilder oft aus einer spontanen Laune heraus entstehen, überlässt er bei der Komposition nichts dem Zufall und arbeitet sie bis ins kleinste Detail aus", schreibt Widmer.

 

Von Kuba nach Bern

Geboren und aufgewachsen ist Rubén Hechavarría in Holguín, einer Stadt im Osten Kubas. Er studierte bildende Kunst am Instituto Superior de Arte in Havanna. Er lebte und arbeitete unter dem Namen Salvia als freischaffender Künstler, Dozent und Kurator in seiner Heimatstadt. Mit der Eröffnung von "La Colonia" – der ersten privaten Atelier-Galerie in Holguín –, hat er sich 2015 einen Traum erfüllt.

 

Seit 2014 ist er in Bern tätig und hat sich dort 2017 ein zweites Atelier eingerichtet.

 

Fokus Konsum und Umwelt

Seit jeher fliessen persönliche Eindrücke aus dem Alltag in das vielseitige Schaffen von Rubén Hechavarría. In seinen früheren Werken verstecken sich Botschaften über die schwierigen Lebensumstände, denen die Bevölkerung Kubas bis heute ausgesetzt sind. "In den letzten Jahren sind die westliche Konsumgesellschaft und die Umweltproblematik in seinen Fokus gerückt. Seine kritischen Ansichten über Normen und die Absurdität des Alltäglichen vermittelt er mit einem Augenzwinkern und lädt die Betrachtenden dazu ein, Gewohntes mit anderen Augen anzuschauen", schreibt Widmer.

 

Rubén Hechavarrías künstlerische Vorgehensweise ähnelt jener eines Kartographen. Seine Messpunkte sind gesellschaftspolitische Themen, verschiedene Kunstrichtungen und der Bezug zu diversen künstlerischen Bewegungen. Mit den unterschiedlichsten Medien fügt er all diese Eindrücke zu einem Gesamtbild.

 

Besucher*innen sollen "Ghüder" mitbringen

Dabei versteht es der Künstler sein Publikum in den Entstehungsprozess einzubinden, denn für ihn ist Kunst ein kollektives Ereignis.

 

Auch für die Ausstellung in Worb sind Kunstaktionen und Spezialanlässe geplant. Rubén Hechavarría wird während den Öffnungszeiten an einem neuen Werk arbeiten und bietet den Betrachter*innen die Möglichkeit selber daran mitzuwirken. "Mit der Aktion 'Kunst statt Ghüder' will Rubén Hechavarría einen Kontrapunkt zur Wegwerfmentalität setzen und ruft die Besucher*innen dazu auf, Gegenstände, die sie sonst wegwerfen würden, in die Galerie zu bringen, damit sie für spätere Kunstwerke verwendet werden können", schreibt Widmer.

 

Am 21. August wird zudem Barbara Rindisbacher, Autorin und Leiterin von Schreibplatz.ch, aus ihren Atelierblättern lesen und die Finissage wird von Romir Dixit, einem Schüler der Musikschule Worblental / Kiesental, auf der Gitarre musikalisch untermalt.

 

[i] Vernissage

 

Dienstag, 18. August 2020, ab 18 Uhr, Werkeinführung durch Bettina Michaelis

 

Öffnungszeiten:

Freitag von 17 bis 19 Uhr, Samstag von 14 bis 17 Uhr, Sonntag von 13 bis 16 Uhr, Werkeinführung jeweils eine Stunde nach Türöffnung

 

Atelier-Spezial:

Freitag, 21 August, 17.30 und 18.30 Uhr, Barbara Rindisbacher liest aus Atelierblättern

 

Finissage:

Sonntag, 6. September, ab 13 Uhr, Gitarrenkonzert von Romir Dixit ab 14 Uhr

 

Mehr Informationen über Rubén Hechavarría unter www.salviarte.ch und über die Galerie Atelier Worb unter www.atelierworb.ch.


Autor:in
pd/ib, info@bern-ost.ch
Nachricht an die Redaktion
Statistik

Erstellt: 17.08.2020
Geändert: 17.08.2020
Klicks heute:
Klicks total: