- Kultur
Nicole singt: "Es Meitschi usem Ämmitau"
Nicole Jil sang an ihrer Konfirmation ein Lied. Kurz darauf wurde sie in ein Studio eingeladen, nahm einen Song auf und veröffentlicht jetzt ihre erste Single. Eine schöne Geschichte in Zeiten von schlechten Nachrichten.
Nicole Jil ist 17-jährig, sitzt zusammen mit ihrer Mutter und Schwester Michelle am Küchentisch. Sie kann kaum glauben, was im letzten Jahr passiert ist. An ihrer Konfirmationsfeier in der Kirche Zäziwil sang sie zwei Lieder. Eines davon war 'Hallelujah' von Leonard Cohen. Nicole singt, begleitet nur von einem Pianisten. Eine Bekannte filmt den Auftritt in der Kirche und verschickt das Video weiter. Kurz darauf erhält Nicole einen Anruf von einer Plattenfirma.
Einladung ins Tonstudio
Ihre Mutter ist noch heute aufgeregt, wenn sie davon erzählt. Ricardo Sanz von der Band Heimweh habe sie angerufen und gesagt, Nicole habe Talent. Er möchte sie gerne kennenlernen. "Ich fand damals, sie singt zwar immer zuhause, aber Talent fand ich zu hochgegriffen." Sie habe nicht gedacht, dass etwas draus werden könnte.
Dieser Ricardo Sanz habe die beiden nach Maur ins Studio eingeladen. Mutter und Tochter hatten bis dahin noch nie etwas über dieses Studio gehört. Sie wussten nicht, dass schon Züri West, Gölä und Polo Hofer Platten im Powerplay Studio in Maur aufgenommen hatten.
CD-Vertrag auf dem Silbertablett
Im Studio angekommen erblickte Nicole erst den Sänger Dodo, später noch Adrian Stern, wie er einen Song einsang. Die Aufregung stieg. "Wir hatten null Ahnung, wo wir da gelandet waren", Sanz begrüsste die beiden und führte sie im Studio rum. Ohne dass Nicole einen Ton live gesungen hatte, bot ihr Sanz einen Vertrag an.
"Es war zwischen Wahnsinn und Realität", sagt Nicole, sie schlossen einen Deal ab. Sanz schreibt einen Song, Nicole singt, eine erste Single erscheint, die Einnahmen werden halbe-halbe geteilt. Je nachdem wie der Song ankommt, nehmen sie danach eine ganze CD auf.
Der Song ist da
Sanz schrieb für Nicole den Song "Es Meitschi usem Ämmitau". Der Song klingt wie eine Mischung aus Trauffer und Florian Ast. Mit dem feinen Unterschied, dass eben ein Meitschi singt. Nennen wir es poppige Folklore oder einfacher: die weibliche, moderne Version vom "Trueber Bueb".
[i] Hören Sie Nicole Jils erste Single: "Es Meitschi usem Ammitau"
[i] Der Konf-Song, der Nicole zur Single verhalf
Erstellt:
05.04.2021
Geändert: 05.04.2021
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