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OLWO setzt auf Automation: Neue Halle mit Hightech und Robotern
Die OLWO AG in Worb hat mehrere Millionen Franken in eine neue Halle investiert. Drinnen sortieren Roboter Holz, welches später auf Lastwagen geladen wird. BERN-OST hat die Halle besucht.
Die OLWO hat eine neue Lager- und Verarbeitungshalle in Betrieb genommen. Die Halle ist beeindruckend gross, mit neuster Technik sowie mehreren Robotern ausgestattet. Dank dieser Neuerungen kann das Holz effizient gelagert und verladen werden. Kostenpunkt der Halle: rund 20 Millionen Franken. «Das ist die teuerste Anschaffung in der fast 100-jährigen Firmengeschichte», sagt OLWO-Chef Thomas Lädrach.
Wenn Roboter sortieren
Das Herzstück der Halle ist eine neue, vollautomatisierte Maschine, die bestelltes Holz vorbereitet, damit es kommissioniert werden kann. Die Maschine steht im Erdgeschoss, während der dazugehörende Roboter einen Stock höher arbeitet. «Man kann ihm abends Ware zur Eilagerung aufgeben, am Morgen ist sämtliches Holz exakt einsortiert», so Lädrach.
Während wir den Roboter beobachten, geht mir der Spruch durch den Kopf: «Arbeiten ist schön, ich könnte stundenlang zuschauen». Er bewegt sich an einer Schiene unter dem Dach, stoppt abrupt, senkt seinen Arm, hebt einige Balken Holz auf und platziert sie eine Etage tiefer auf die Abbundanlage. Diese schneidet das Holz zu, legt es ausserhalb der Maschine ab, damit es vom Staplerfahrer abgeholt werden kann. Faszinierend.
Keine Stellen verloren
«Dadurch gingen keine Stellen verloren», betont Geschäftsführer Lädrach. Im Gegenteil, der Betrieb könne jetzt effizienter geführt werden. Die Mitarbeitenden, die bisher die Arbeit des Roboters erledigten, würden in anderer Funktion weiterbeschäftigt. Unter dem Strich arbeite noch gleich viel Personal im Betrieb, wie vor Inbetriebnahme der Maschine. «Wir verarbeiten heute mit derselben Anzahl Angestellten mehr Volumen», so Lädrach.
Fleissige Roboter
Dies ist nicht der einzige Roboter, dem wir begegnen. Es sind nicht Roboter wie aus Star Wars, sondern Maschinen mit Armen und Saugnäpfen, die surrend Holz heben und an anderer Stelle wieder ablegen. Die Halle wurde grosszügig gebaut und dient sowohl als Lager- als auch als Verarbeitungshalle. Früher lag die Haupt-Lagerhalle auf der anderen Seite der Bollstrasse. Für den Verlad der Lastwagen musste die Ware über die Kantonsstrasse gefahren werden. Ein grosser Teil dieser Querungen der Bollstrasse sind dank der neuen Halle nicht mehr nötig.
Weiter wurde eine eigene Zufahrt für die OLWO-Lastwagen eingerichtet. Nachmittags fahren sie ein, werden beladen und liefern das Holz an die Kunden – sei es an Zimmereien, Baufirmen oder Schreinereien.
Modernes Lager
Ein weiteres Highlight der Halle ist ein 75 Meter langes und neun Meter hohes Verschieberegal, indem Holz jeder Art gelagert wird. Die Lagerabteile sind mit elektronisch lesbaren Etiketten versehen, per Scanner werden die Bestellungen vom Staplerfahrer abgebucht. «Wer bei uns heute bestellt, erhält in der Regel am nächsten Tag das Holz geliefert», sagt Chef Thomas Lädrach beiläufig. Fast wie bei Amazon.
Viel Holz
Die neue Halle hinterlässt Eindruck. Pro Tag werden durchschnittlich um die 200 Tonnen Holz eingelagert, bereitgestellt und verladen.
[i] Die OLWO ist der grösste Holzverarbeiter im Kanton Bern. Das Familienunternehmen existiert seit 1926 und wird in dritter Generation geführt. Am Hauptsitz in Worb werden 145 Mitarbeiter beschäftigt, im Hobelwerk Stalden/Konolfingen arbeiten 20 Angestellte und am Standort Erlenbach werden 25 Personen beschäftigt.
Erstellt:
04.09.2024
Geändert: 05.09.2024
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