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Oberdiessbach - Anwohner bauten Schutzdämme

Quelle
Thuner Tagblatt

Die Burgdorfstrasse bleibt gesperrt. Der Murgang im Gebiet Schlupf zerstörte eine Weide. Jetzt wurden Dämme installiert.

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Schutz vor dem Schlamm: Die Anwohner im Gebiet Schlupf bauten gestern zusammen mit Helfern einen Schutzdamm - sie befürchten weitere Murgänge. (Bild: Christoph Kummer, Thuner Tagblatt)

«Ich kann diese Weide nicht mehr bewirtschaften», sagte Ueli Moser gestern Nachmittag und blickte den Hang hinauf, wo sich ihm ein Bild der Zerstörung bot. Seine Wiese war braun vom Schlamm, weiter oben hatte es eine breite Schneise, und mittendurch floss Wasser – es floss über die Weide, das schmale, asphaltierte Zugangssträsschen hinunter und über die Hauptstrasse. Nun wurde auf dieser Weide gebaut, musste gebaut werden: Ein Schutzdamm, Brett auf Brett, mehrere hintereinander, um das grosse und schöne Bauernhaus zu schützen. Denn viele hier befürchten: Es ist noch nicht ausgestanden.

 

Viel Einsatz im Dreck

 

Der Murgang vom vergangenen Sonntag an diesem Hang im Gebiet Weiggelen-Schlupf zwischen Oberdiessbach und Konolfingen hatte vor allem Angst ausgelöst. Die Schäden hielten sich in Grenzen. Es hätte schlimmer kommen können, wenn man nicht rasch reagiert hätte, sagten viele, die hier mithalfen. So blieb es bei der zerstörten Weide und einigen überspülten und verdreckten Vorplätzen und Hauseingängen. Wie hoch die Schadenssumme ist, konnte oder wollte niemand beziffern. Nebst der Feuerwehr waren auch Zivilschützer im Einsatz. Daneben packten natürlich die geschädigten Hauseigentümer mit an. Vier Liegenschaften sind betroffen. Die Bewohner hoffen nun, dass die Sicherheitsmassnahmen greifen.

 

Ein Teil hängt noch

 

«Ein grosser Teil des Geschiebes hängt noch oberhalb des Waldrandes», sagte Geologe Georg Heim von der Geotest AG. «Es ist damit zu rechnen, dass beim nächsten Gewitter weitere Massen den Hang herunterkommen.» Der Murgang sei durch die starken Niederschläge während letzten Tage ausgelöst worden.

 

Nebst den Liegenschaften gilt es nun vor allem auch, die viel befahrene Burgdorfstrasse zu schützen. Deshalb wurde gestern ein Rohr verlegt, damit die Schlamm- und Wassermassen nicht mehr über die Strasse, sondern unter der Strasse hinab in die Chise fliessen. «Doch dies sind nur Sofortmassnahmen», so Heim. Es müsse nun ein dauerhafter Schutz für das Gebiet entwickelt werden. Die Strasse bleibt bis mindestens heute Abend gesperrt.


Autor:in
Christoph Kummer, Thuner Tagblatt
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Erstellt: 16.07.2014
Geändert: 16.07.2014
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