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Oberdiessbach - Wahlkrimi ums Gemeindepräsidium

Ende September wählt die Oberdiessbacher Bevölkerung den Gemeinderat neu sowie eine:n Nachfolger:in fürs Gemeindepräsidium. Bei der Wahl ums Gemeindepräsidium erscheint eine Dreierkandidatur möglich.

Jasmine Hari lässt die Katze noch nicht aus dem Sack. (Bild: zvg)
Stephan Hänsenberger verpasste die letzte Wahl um 31 Stimmen. Er tritt wieder an. (Bild: zvg)

Die Wahlen in Oberdiessbach bieten grosses Kino. Der Knackpunkt ist der: Die SVP muss wegen der Amtszeitbeschränkung das Präsidium abgeben. Die SVP kann bis heute keine:n Kandidat:in präsentieren. Gleichzeitig wird sie von der FDP und wohl noch von einer weiteren Partei angegriffen. BERN-OST liefert einen Überblick.

 

FDP will

Als erster hat Stephan Hänsenberger von der FDP seine Kandidatur angemeldet. Er ist bereits vor vier Jahren gegen Niklaus Hadorn (SVP) angetreten und hat die Präsidiumswahl knapp verpasst. FDP-Co-Präsidentin Sandra Stalder sagt: "Das Präsidium hat für uns Priorität. Uns ist es wichtig, dass Stephan Hänsenberger gewählt wird."

 

SVP sucht

Auszugehen ist weiter von einer SVP-Kandidatur. SVP-Präsident Simon Hadorn bestätigt gegenüber BERN-OST, dass die amtierenden Gemeinderäte André Furrer und Hans Peter Hodel nicht zur Verfügung stehen. Also muss die SVP mit einer neuen Kandidatur antreten. Erfahrungsgemäss ist es schwierig, dass jemand auf Anhieb gleich die Wahl ins Präsidium schafft.  

 

Ein Schachzug der SVP wäre es, Bettina Gerber von der BDP ins Rennen zu schicken. Bettina Gerber kommt aus Bleiken und arbeitet als Gerichtspräsidentin am Regionalgericht Bern. Zudem präsidiert sie die Schulkommission in Oberdiessbach. Für eine Stellungnahme konnte sie nicht erreicht werden. Die SVP nominiert erst Mitte August und will zu Gerber nichts sagen.

 

SP hofft

Keine Ambitionen auf das Gemeindepräsidium hat die SP. SP-Präsident Christoph Joss bringt gleichwohl eine weitere Kandidatin ins Spiel: "Unsere Hoffnung ist gross, dass die EVP-Gemeinderätin Jasmine Hari antreten wird. Unsere Unterstützung hätte sie." Hari rutschte Ende letztes Jahr für den zurückgetretenen Hanspeter Schmutz nach.

 

EVP überlegt

Auf den Vorschlag von SP-Präsident Joss angesprochen, antwortet Hari: "Ich danke für das Vertrauen. Zu einer allfälligen Kandidatur möchte ich mich noch nicht äussern." Bereits Anfang Juli sagte EVP-Präsident Hanspeter Schmutz zu einer Kandidatur Haris: "Das ist bei uns in Diskussion. Es wird darauf ankommen, wen die anderen Parteien aufstellen."

 

Fazit

Die SVP führt Gespräche und will erst Mitte August nominieren. Sollte Bettina Gerber absagen, wird die SVP Mühe haben eine wählbare Kandidatur zu präsentieren. Die EVP benötigt noch Bedenkzeit. Sie wird sich eine Hari-Kandidatur gut überlegen, weil diesen Herbst das Präsidium frei wird.

 

Einzig die FDP steht zu einer Kandidatur. Sie hat gute Chancen, denn Stephan Hänsenberger hat bei der letzten Wahl nur wegen 31 Stimmen zu wenig verloren.

 

Bis am 13. August haben die Parteien Zeit sich zu entscheiden. Die Bevölkerung von Oberdiessbach, Aeschlen und Bleiken wird am 26. September an der Urne entscheiden, wen sie ins Gemeindepräsidium wählt.


Autor:in
Rolf Blaser, rolf.blaser@bern-ost.ch
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Erstellt: 23.07.2021
Geändert: 23.07.2021
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